Wie die historische Erfahrung zeigt, ist eine internationale Gerichtsbarkeit erforderlich um Konflikten zwischen Staaten vorzubeugen und so nachhaltig den Frieden zu sichern. Sowohl die beiden Weltkriege als auch die zunehmende „Vernetzung“ der Staaten in politischer, wirtschaftlicher und institutioneller Hinsicht beschreiben die Notwendigkeit dieser. Die Geschichte der Entwicklung des internationalen Rechts und somit auch die der internationalen Gerichtsbarkeit lässt sich Jahrhunderte zurückverfolgen.
„Internationales Recht ist das, was der Übeltäter mißachtet, während der Rechtschaffene ablehnt, es mit Gewalt durchzusetzen.“ (Leon Uris)
In Anbetracht der Anwendbarkeit und Durchsetzbarkeit des internationalen Rechts entwickelte sich im Laufe der Zeit die internationale Gerichtsbarkeit von ad-hoc eingerichteten in institutionalisierte Schiedsgerichte, weiters in ständige Gerichte bis hin zu dem uns heute bekannten Internationalen Gerichtshof, welcher das Hauptrechtssprechungsorgan der Vereinten Nationen ist. Die Ausgestaltung und Arbeitsweise des heutigen IGH führt oft zu Kritik an dieser Institution. Eventuelle Probleme und daher Verbesserungsbedarf stellen die Zuständigkeitserfordernisse, die innere Ausgestaltung des IGH, beispielsweise die Besetzung der Richterbank, sowie die Effektivität der Umsetzung seiner Urteile dar. Diese Überlegungen führten zu dem Schwerpunkt dieser Arbeit.
Im Rahmen dieser Arbeit wird auf die Entwicklung der internationalen Gerichtsbarkeit bis zum heutigen Tag eingegangen. Die Beleuchtung der geschichtlichen Entstehung ist notwendig, um Aufschlüsse über die Intention der konkreten Ausgestaltung der inneren Strukturen sowie der Arbeitsweise des IGH zu erhalten. Beschrieben werden dessen rechtliche Grundlagen, Struktur, innere Aufbau sowie dessen Aufgaben. Im Zusammenhang mit diesen Ergebnissen soll vor allem die realpolitische und rechtliche Stellung des Internationalen Gerichtshofes im obigen Sinne untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung (Fragestellung, Hypothese)
- Die Entstehung des IGH
- Entwicklung bis zum 1. Weltkrieg
- Entwicklung ab dem 1. Weltkrieg
- Entwicklung ab dem 2. Weltkrieg
- Internationale Gerichtshöfe im Überblick
- Permanent Court of Arbitration
- Der ständige Internationale Gerichtshof
- Der Internationale Gerichtshof
- Die rechtlichen Grundlagen des Internationalen Gerichtshof
- Die Charta der Vereinten Nationen
- Das Statut des IGH
- Die ,,Rules of Court'
- Die Organisation des Internationalen Gerichtshof
- Mitglieder - Allgemein
- ,,Iudex ad hoc"
- Sekretariat (,Registry')
- Organisation
- Kammern des IGH
- Komitees des IGH
- Zuständigkeit des IGH im streitigen Verfahren
- Zuständigkeit des IGH im Gutachtenverfahren
- Aufgaben/Kompetenzen des IGH
- Streitschlichtung durch Urteilsfällung
- Umsetzung von Urteilen und deren Kontrolle
- Politische Bedeutung der Urteilsfällung durch den IGH
- Erstellung von Gutachten
- Rechtliche und politische Bedeutung von Gutachten
- Resumée
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit dem Internationalen Gerichtshof (IGH) und untersucht seine Anwendbarkeit und Durchsetzbarkeit des internationalen Rechts. Die Arbeit analysiert die geschichtliche Entwicklung des IGH, seine rechtlichen Grundlagen, Struktur, Organisation und Aufgaben. Im Fokus stehen die realpolitische und rechtliche Stellung des IGH im Kontext der friedlichen Streitbeilegung und Weiterentwicklung des Völkerrechts.
- Die historische Entwicklung des Internationalen Gerichtshofs
- Die rechtlichen Grundlagen und die Struktur des IGH
- Die Aufgaben und Kompetenzen des IGH in Streitschlichtung und Gutachtenerstellung
- Die Herausforderungen und Möglichkeiten der Anwendbarkeit und Durchsetzbarkeit des internationalen Rechts
- Die Rolle des IGH bei der Weiterentwicklung des Völkerrechts
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Fragestellungen und Hypothesen der Arbeit definiert. Kapitel 2 beleuchtet die Entstehung des Internationalen Gerichtshofs, beginnend mit den Anfängen bis zum 1. Weltkrieg, der Entwicklung ab dem 1. Weltkrieg und der weiteren Entwicklung nach dem 2. Weltkrieg. Kapitel 3 bietet einen Überblick über verschiedene internationale Gerichtshöfe, darunter den Permanent Court of Arbitration und den ständigen Internationalen Gerichtshof. Kapitel 4 analysiert den Internationalen Gerichtshof genauer und behandelt dessen rechtliche Grundlagen, Organisation, und Zuständigkeit. Kapitel 5 befasst sich mit den Aufgaben und Kompetenzen des IGH, insbesondere in Bezug auf Streitschlichtung und Gutachtenerstellung. Das Resumée fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Internationale Gerichtsbarkeit, Internationaler Gerichtshof, Vereinte Nationen, Völkerrecht, Streitschlichtung, Gutachten, Anwendbarkeit, Durchsetzbarkeit, Rechtsprechung, Friedensförderung.
- Arbeit zitieren
- Nicole Blaschitz (Autor:in), 2010, Der Internationale Gerichtshof - Anwendbarkeit und Durchsetzbarkeit des internationalen Rechts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154484