5. Fazit
Präsident Saakashvili hat seit seinem Amtsantritt eine militärische Lösung ausgeschlossen und entgegen geltender völkerrechtlicher Verträge, die Lage kontinuierlich zugespitzt. Auch Ratschlägen, beispielsweise von seinem Vorgänger Schewardnadse, war er nicht zugänglich. Es ist schon bemerkenswert, in welcher Deutlichkeit der Tagliavini-Report festhält, dass die initiierenden aggressiven Handlungen von der georgischen Seite ausgingen. Natürlich verletzte das militärische Handeln Saakashvilis nicht die territoriale Integrität der Russländischen Föderation, jedoch war klar, dass eine umgehende Reaktion erfolgt, ja erfolgen musste. Zum Einen auf Grund der Verletzung der internationalen Peace-Keeping Mission unter Beteiligung russischer Truppen – also auch ein direkter Angriff auf russisches Militär – und zum Anderen der Angriff auf Zivilisten in Abchasien und Südossetien, welche zu großen Teilen die Staatsbürgerschaft der Russländischen Föderation besitzen. Dabei kann das georgische Argument der schleichenden Inbesitznahme der genannten Regionen Georgiens durch Russland nicht bestätigt werden. Bis zum Ausbruch des Krieges hat Russland die Unabhängigkeit nicht anerkannt...
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Analyse der Ausgangslage
- 3. Die Independent International Fact-Finding Mission der EU
- 3.1. Volume I
- 3.2. Volume II
- 3.3. Volume III
- 4. Die russische Außenpolitik in der Kaukasusregion
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Georgienkrieg 2008 aus russischer Perspektive. Ziel ist es, die Umstände des Krieges zu klären, die zukünftige Perspektive Georgiens zu beleuchten und die Frage zu beantworten, ob Russland ein aggressives und unverhältnismäßiges Eingreifen vorgeworfen werden kann – eine These, die von vielen westlichen Kommentatoren vertreten wird. Der Fokus liegt auf der Analyse des IIFFMCG-Reports und der Rolle der beteiligten Akteure.
- Analyse der Ausgangslage im Kaukasus vor dem Krieg
- Bewertung des IIFFMCG-Reports und seiner Schlussfolgerungen
- Die Rolle Russlands im Konflikt und die Beurteilung seines Handelns
- Der Einfluss der USA und der EU auf die Situation in Georgien
- Die zukünftigen Perspektiven Georgiens im Kontext des Konflikts
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in den Georgienkrieg von 2008 ein, der durch einen lange schwelenden Konflikt um Abchasien und Südossetien eskalierte. Der kurze, aber folgenschwere Krieg wurde nur durch massive diplomatische Intervention der EU verhindert. Die Arbeit untersucht die Ursachen des Krieges und die zukünftige Perspektive Georgiens, wobei der Fokus auf dem IIFFMCG-Report und der russischen Perspektive liegt, um die Frage nach einem unverhältnismäßigen Eingreifen Russlands zu beantworten. Die Struktur der Arbeit umfasst einen Überblick der Lage, die Beleuchtung des Krieges und des IIFFMCG-Reports, sowie die Herausarbeitung der russischen Positionen, bevor abschließend die Fragestellung beantwortet wird.
2. Analyse der Ausgangslage: Dieses Kapitel analysiert die komplexe Ausgangslage des Konflikts. Georgien, mit überwiegend christlichen Wurzeln, erlangte nach sowjetischer Herrschaft 1991 seine Unabhängigkeit. Eine anfänglich westliche Orientierung wechselte 1993 zu Moskau, was mit der Anwesenheit russischer Militärbasen verbunden war. Unter Präsident Saakaschwili erfolgte eine erneute Wende Richtung Westen, inkl. der Installation einer US-amerikanischen Militärbasis. Ungelöste Sezessionskonflikte in Abchasien und Südossetien, sowie Georgiens geografische Lage als Transitland für Öl und Gas, und sein Bestreben um NATO-Beitritt und EU-Partnerschaft trugen zur Instabilität bei. Zusätzliche Konflikte in der Region wie der Berg-Karabach-Konflikt und unterschiedliche Interessen von Russland, den USA und der EU verschärften die Situation. Trotz traditioneller Nähe zu Russland, untergrub die US-amerikanische Politik die russische Einflusszone, was unter anderem durch finanzielle und militärische Unterstützung Saakaschwil's deutlich wurde. Die EU hegte große Hoffnungen auf Saakaschwili, doch ein Konzept zur Versöhnung und Stabilisierung blieb aus. Die russische Politik, die Abchasien und Südossetien wirtschaftlich unterstützte, schränkte ihre eigenen Handlungsmöglichkeiten in der Krise ein.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse des Georgienkriegs 2008 aus russischer Perspektive
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den Georgienkrieg 2008 aus russischer Perspektive. Sie untersucht die Umstände des Krieges, beleuchtet die zukünftige Perspektive Georgiens und prüft die These eines aggressiven und unverhältnismäßigen russischen Eingreifens, wie sie von vielen westlichen Kommentatoren vertreten wird. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse des Berichts der Independent International Fact-Finding Mission on the Conflict in Georgia (IIFFMCG) und der Rolle der beteiligten Akteure.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: die Analyse der Ausgangslage im Kaukasus vor dem Krieg, die Bewertung des IIFFMCG-Berichts und seiner Schlussfolgerungen, die Rolle Russlands im Konflikt und die Beurteilung seines Handelns, den Einfluss der USA und der EU auf die Situation in Georgien und die zukünftigen Perspektiven Georgiens im Kontext des Konflikts.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) führt in den Konflikt ein und beschreibt die Forschungsfrage und die Struktur der Arbeit. Kapitel 2 (Analyse der Ausgangslage) analysiert die komplexe Situation im Kaukasus vor dem Krieg, einschließlich der ungelösten Konflikte in Abchasien und Südossetien, der geopolitischen Lage Georgiens und den Interessen der beteiligten Akteure (Russland, USA, EU). Kapitel 3 (Die Independent International Fact-Finding Mission der EU) untersucht den Bericht der IIFFMCG in seinen drei Teilen. Kapitel 4 (Die russische Außenpolitik in der Kaukasusregion) konzentriert sich auf die russische Perspektive und Rolle im Konflikt. Kapitel 5 (Fazit) fasst die Ergebnisse zusammen und beantwortet die Forschungsfrage.
Welche Quellen werden verwendet?
Ein zentraler Bestandteil der Analyse ist der Bericht der Independent International Fact-Finding Mission on the Conflict in Georgia (IIFFMCG). Die Arbeit bezieht sich auch auf die russische Außenpolitik und die Handlungen der beteiligten Akteure (USA, EU).
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Frage zu beantworten, ob Russland ein aggressives und unverhältnismäßiges Eingreifen vorgeworfen werden kann. Die Schlussfolgerung wird im Fazit gezogen und basiert auf der Analyse des IIFFMCG-Berichts und der Berücksichtigung der russischen Perspektive.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für alle gedacht, die sich wissenschaftlich mit dem Georgienkrieg 2008 auseinandersetzen möchten, insbesondere für Wissenschaftler, Studenten und alle Interessierten, die ein tieferes Verständnis des Konflikts und der dahinterliegenden Ursachen erlangen wollen.
- Arbeit zitieren
- Stefan Hein (Autor:in), 2010, Der Krieg in Georgien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154566