Ursprünglich wurde die Spieltheorie von ihren Gründern, dem Mathematiker John von
Neumann (1903-1957) und dem Ökonomen Oskar Morgenstern (1902-1977), entworfen als
eine normative Theorie darüber, wie sich rationale, Nutzen maximierende Akteure optimal zu
verhalten hätten in Situationen strategischer Interaktion, in denen es keine völlige
Gleichsinnigkeit der Einzelinteressen gibt.
Seit diesem Entwurf hat sich viel getan in Hinsicht darauf, dass viele andere
wissenschaftliche Bereiche die Spieltheorie für sich entdeckt haben und für ihre Forschung
nutzen. So bleibt ihre Anwendung nicht auf den Bereich der Mathematik und Ökonomie
beschränkt, sondern wird gleichermaßen in der Evolutionsbiologie, der Philosophie etc.
genutzt. So wird sie auch in dieser Arbeit – zumindest in Ansätzen – zur Anwendung kommen.
Thema dieser Arbeit soll sein unter verschiedenen Aspekten altruistisches Verhalten unter
Individuen zu untersuchen und die Frage zu klären, wie dieses altruistische Verhalten ausgelöst
wird und ob es sich dabei per definitionem um „echten“ Altruismus handelt.
Handelt z.B. eine Biene, die ihr Leben für den Bienenstaat opfert altruistisch? Kann man
annehmen, dass die mütterliche, selbstlose Fürsorge tatsächlich altruistisch ist? Inwieweit ist
genanntes Verhalten nicht durch Altruismus, sondern vielleicht sogar durch Egoismus
motiviert? Diese und andere Fragen sollen im Folgenden geklärt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Gefangenendilemma
- Kooperation
- Wie entsteht Kooperation?
- Kooperation unter Feinden
- Altruismus
- Der Kosten-Nutzen-Faktor
- „Das egoistische Gen“
- Genetische Verwandtschaft
- Wechselseitiger Altruismus
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Phänomen des altruistischen Verhaltens und untersucht die Ursachen, die dieses Verhalten auslösen können. Anhand des Gefangenendilemmas werden die Herausforderungen der Kooperation in egoistischen Systemen beleuchtet. Die Arbeit analysiert, ob altruistisches Verhalten tatsächlich „echt“ ist oder durch egoistische Motive getrieben wird.
- Kooperation als Strategie in egoistischen Systemen
- Das Gefangenendilemma und seine Bedeutung für die Analyse von altruistischem Verhalten
- Der Einfluss des Kosten-Nutzen-Faktors auf altruistisches Verhalten
- Die Rolle der Genetik und der genetischen Verwandtschaft bei der Entstehung von Altruismus
- Der Zusammenhang zwischen wechselseitigem Altruismus und der Entstehung von Kooperation
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt das Gefangenendilemma als ein zentrales Modell für die Analyse von Kooperation und Altruismus vor. Es wird die Anwendung der Spieltheorie in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen erläutert und die Zielsetzung der Arbeit definiert.
- Das Gefangenendilemma: Dieses Kapitel erklärt die Funktionsweise des Gefangenendilemmas und zeigt, warum es für beide Spieler rationaler erscheint, nicht zu kooperieren, obwohl beidseitige Kooperation die beste Lösung wäre.
- Kooperation: Hier werden verschiedene Ansätze zur Erklärung der Entstehung von Kooperation in egoistischen Systemen vorgestellt. Die Rolle des iterierten Gefangenendilemmas und die Bedeutung eines starken Herrschaftsstabes werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit fokussiert sich auf die Themen Altruismus, Kooperation, Gefangenendilemma, Spieltheorie, Egoismus, genetische Verwandtschaft, wechselseitiger Altruismus, Kosten-Nutzen-Faktor und die Frage, ob es „echten“ Altruismus geben kann. Die Arbeit stützt sich auf theoretische Modelle und untersucht die Entstehung und die Ursachen von altruistischem Verhalten in verschiedenen Kontexten.
- Arbeit zitieren
- Tanja Stramiello (Autor:in), 2002, Altruismus - Ursachen altruistischen Verhaltens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15463