Friedrich Nietzsche ist mit Sicherheit einer der umstrittensten Philosophen. Dies mag
zum einen an der Tatsache liegen, dass er – unverdienter Weise, wie ich meine, oft in
einem Atemzug mit dem Nationalsozialismus genannt wird, der sich gerne seiner
kraftvollen Worte bediente, wenn diese passend erschienen. Zum anderen liegt es
sicherlich aber auch an seiner Sprache – dem Schreibstil vieler seiner Schriften, die so
gar nicht in das Bild philosophischer Texte passen wollen. Nietzsches Schreibstil ist
innerhalb der Philosophie und sogar innerhalb der Literatur einmalig – ein Grund mehr
diesen einer genaueren Untersuchung zu unterziehen.
Nietzsche hat sich innerhalb seiner Schriften oft genug selbst zum Thema „Stil“
geäußert, weswegen auch auf seine eigenen Äußerungen eingegangen werden kann und
sogar muss, denn dies kann bei der Suche nach einer Beschreibung des Stils bei
Nietzsche nur dienlich sein. Hierbei ist jedoch Vorsicht angebracht – gerade bei
Nietzsche, denn nicht alles, was er sagte kann in gleicher Weise gewichtet werden.
Auch ist es fraglich, ob er immer auf das, was er äußerte, festgelegt werden kann und
muss.
Ausgehend von einer kritischen Betrachtung der Interpretation Martin Gaugers zu
Nietzsches „Lehre vom Stil“ soll anschließend untersucht werden, welcher Art
Nietzsches Stil in „Also sprach Zarathustra“ ist, und wie er ihn selbst beschrieb.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Nietzsches „Lehre vom Stil“
- Entstehungsgeschichte
- Gaugers Interpretation
- Stil in „Also sprach Zarathustra“
- Die „Lehre vom Stil“ als Maßstab?
- Gleichnisse, Bilder und Sprechnähe
- Stilistische Einordnung durch den Autor
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Schreibstil Friedrich Nietzsches, insbesondere in Bezug auf seine „Lehre vom Stil“ und deren Anwendung in „Also sprach Zarathustra“. Ziel ist es, Nietzsches Stil zu analysieren und seine Eigenheiten im Kontext seiner eigenen Äußerungen zum Thema Stil zu beleuchten.
- Nietzsches „Lehre vom Stil“ und ihre Entstehung
- Gaugers Interpretation der „Lehre vom Stil“
- Stilistische Mittel in „Also sprach Zarathustra“
- Der Einfluss von Nietzsches persönlichem Leben auf seinen Stil
- Vergleich zwischen Theorie und Praxis des Stils bei Nietzsche
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und begründet die Relevanz der Untersuchung von Nietzsches Schreibstil. Sie hebt Nietzsches kontroverse Persönlichkeit und seinen einzigartigen Schreibstil hervor, der sich deutlich von traditionellen philosophischen Texten unterscheidet. Die Einleitung skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit, der auf einer kritischen Auseinandersetzung mit Gaugers Interpretation von Nietzsches „Lehre vom Stil“ basiert und Nietzsches Stil in „Also sprach Zarathustra“ analysiert. Der Fokus liegt auf der Verbindung zwischen Nietzsches Theorie und Praxis des Schreibens.
1. Nietzsches „Lehre vom Stil“: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehungsgeschichte von Nietzsches „Lehre vom Stil“, die eng mit seinen komplizierten Beziehungen zu Frauen, insbesondere seiner Schwester Elisabeth und Lou Salomé, verknüpft ist. Der Fokus liegt auf dem Jahr 1882, dem Entstehungsjahr der Schrift, und den emotionalen und zwischenmenschlichen Konflikten, die Nietzsches Werk prägten. Die Entstehungsgeschichte wird als Kontext für das Verständnis von Nietzsches Stilansatz betrachtet, indem der emotionale Zustand und die persönlichen Erfahrungen in Verbindung mit der Theorie gebracht werden.
1.1 Entstehungsgeschichte: Die Entstehung der „Lehre vom Stil“ wird im Detail beschrieben. Die schwierige Beziehung Nietzsches zu Frauen, sein Frauenhaushalt und die Konflikte mit seiner Schwester Elisabeth im Jahr 1882 werden als entscheidende Einflussfaktoren dargestellt. Die Begegnung mit Lou Salomé und die darauffolgende Enttäuschung bilden einen weiteren zentralen Aspekt. Der Text betont die Bedeutung dieser Ereignisse für das Verständnis der Entstehung und des Inhalts von Nietzsches „Lehre vom Stil“.
1.2 Gaugers Interpretation: Dieses Kapitel präsentiert und analysiert Gaugers Interpretation der „Lehre vom Stil“. Gaugers Punkt-für-Punkt-Analyse der einzelnen Thesen Nietzsches wird kritisch beleuchtet und eingeordnet. Der Schwerpunkt liegt auf der Interpretation und Einordnung der einzelnen Punkte in einen größeren Kontext. Die Arbeit analysiert, wie Gauger Nietzsches Aussagen versteht und welche Aspekte er hervorhebt. Der Vergleich mit anderen Interpretationen wird hier implizit angedeutet, um die Einzigartigkeit von Gaugers Ansatz zu zeigen.
Schlüsselwörter
Friedrich Nietzsche, Lehre vom Stil, Also sprach Zarathustra, Schreibstil, Stilmittel, Interpretation, Martin Gauger, Philosophie, Literatur, biografischer Kontext, emotionaler Ausdruck.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse des Schreibstils Friedrich Nietzsches in „Also sprach Zarathustra“
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den Schreibstil Friedrich Nietzsches, insbesondere in seinem Werk „Also sprach Zarathustra“, und setzt ihn in Beziehung zu seiner eigenen „Lehre vom Stil“. Der Fokus liegt auf der Verbindung zwischen Nietzsches Theorie und Praxis des Schreibens.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Nietzsches „Lehre vom Stil“ und ihre Entstehungsgeschichte (inkl. des Einflusses seiner Beziehungen zu Frauen wie Lou Salomé und seiner Schwester Elisabeth), Gaugers Interpretation der „Lehre vom Stil“, stilistische Mittel in „Also sprach Zarathustra“, der Einfluss von Nietzsches Leben auf seinen Stil und ein Vergleich zwischen Theorie und Praxis seines Stils.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit basiert auf einer kritischen Auseinandersetzung mit Gaugers Interpretation von Nietzsches „Lehre vom Stil“ und analysiert Nietzsches Stil in „Also sprach Zarathustra“. Der methodische Ansatz beinhaltet eine detaillierte Betrachtung der Entstehungsgeschichte von Nietzsches „Lehre vom Stil“ und die Einordnung stilistischer Mittel im Kontext von Nietzsches Leben und Beziehungen.
Welche Rolle spielt Martin Gauger in dieser Arbeit?
Martin Gaugers Interpretation der „Lehre vom Stil“ bildet einen zentralen Bezugspunkt der Analyse. Seine Interpretation wird kritisch beleuchtet und in einen größeren Kontext eingeordnet. Die Arbeit untersucht, wie Gauger Nietzsches Aussagen versteht und welche Aspekte er hervorhebt.
Wie wird die „Lehre vom Stil“ in der Arbeit behandelt?
Die „Lehre vom Stil“ wird als Ausgangspunkt für die Analyse des Schreibstils in „Also sprach Zarathustra“ verwendet. Ihre Entstehungsgeschichte wird detailliert untersucht, wobei der biografische Kontext und die emotionalen Einflüsse auf Nietzsche berücksichtigt werden.
Welchen Stellenwert hat der biografische Kontext?
Der biografische Kontext, insbesondere Nietzsches Beziehungen zu Frauen und die damit verbundenen emotionalen Erfahrungen, spielt eine wichtige Rolle beim Verständnis der Entstehung und des Inhalts von Nietzsches „Lehre vom Stil“ und der Ausprägung seines Schreibstils in „Also sprach Zarathustra“.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Friedrich Nietzsche, Lehre vom Stil, Also sprach Zarathustra, Schreibstil, Stilmittel, Interpretation, Martin Gauger, Philosophie, Literatur, biografischer Kontext, emotionaler Ausdruck.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu Nietzsches „Lehre vom Stil“ (mit Unterkapiteln zur Entstehungsgeschichte und Gaugers Interpretation) und ein Kapitel zum Stil in „Also sprach Zarathustra“, gefolgt von einer Zusammenfassung.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit richtet sich an Leser, die sich für den Schreibstil Friedrich Nietzsches, seine Philosophie und den biografischen Kontext seiner Werke interessieren. Sie eignet sich insbesondere für akademische Zwecke und die Analyse literarischer und philosophischer Texte.
- Arbeit zitieren
- Tanja Stramiello (Autor:in), 2003, Stilistische Verpflichtung? Nietzsches "Lehre vom Stil" und der Stil in "Also sprach Zarathustra", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15467