Was ist die Leib-Seele-Problematik und wie kommt es durch sie zu Begriffen wie "Qualia" und "Epiphänomenalismus"? Ausgangspunkt des Problems ist die Feststellung, dass es neben unserer physischen Welt auch noch eine mentale Welt gibt. Nun stellten sich PhilosophInnen schon vor langer Zeit die Frage, was das Mentale in uns ist und vor allem, wie der Geist in Beziehung zu unserem Körper steht. Das Hauptproblem, welches sich bald herauskristallisierte, ist die Frage, ob das Mentale zurückführbar ist auf physische Elemente, oder ob es nicht vielmehr so ist, dass das Mentale ontologisch gesehen eigenständig ist. Es bildeten sich die Positionen, die man als (Substanz-)Dualismus und Physikalismus bezeichnet. Dualisten, wie beispielsweise René Descartes, glauben, dass Mentales nicht auf physische Elemente reduziert werden kann.Physikalisten hingegen nehmen an, dass eine Elimination oder Reduktion des Mentalen auf das Physische möglich ist. Was aber ist mit Qualia gemeint? Qualia bedeutet einfach gesagt, dass unsere Erlebnisse, Empfindungen und Wahrnehmungen eine gewisse Erlebnisqualität aufweisen. Es fühlt sich irgendwie an, Wein zu trinken, Schokolade zu essen, die Farben des Regenbogens zu sehen, oder den Duft einer Blume zu riechen. Mit der Bezeichnung „es fühlt sich irgendwie an“ meint man ein Charakteristikum für Mentales gefunden zu haben, welches nur auf mentale Eigenschaften, nicht aber auf physische Eigenschaften zutrifft, denn es fühlt sich beispielsweise nicht irgendwie an, ein Muttermal zu haben. Ein weiterer wichtiger Begriff ist der Begriff des Epiphänomenalismus. Vertreter des Epiphänomenalismus glauben, dass geistige Zustände existieren, aber keine kausale Wirkung auf den Körper von Personen haben können, da sie das Prinzip der kausalen Geschlossenheit der Physik für wahr halten. Der Epiphänomenalismus ist damit eine Antwort auf das Problem der kausalen Interaktion zwischen Körper und Geist. Das heißt, Qualia werden als kausal irrelevante Nebenprodukte physikalischer Prozesse gesehen. Die genannten Fragen und Probleme werden anhand von drei ausgewählten Autoren (F.Jackson, T.Horgan, D.Lewis)bearbeitet. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Argument des unvollständigen Wissens von Jackson gewidmet.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Zusammenfassung
- Einleitung
- 1. Frank Jackson: „Epiphänomenale Qualia“
- 1.1. Darstellung des Textes
- 1.2. Analyse des Textes
- 1.3. Kritische Reflexion
- 2. Kritik am Argument des unvollständigen Wissens
- 2.1. Terence Horgan: Knew Knowledge/Old Fact View
- 2.2. Reflexion der Einwände von Horgan
- 2.3. David Lewis: Ability Hypothesis
- 2.4. Reflexion der Einwände von Lewis
- 3. Jacksons Postskript: Eine veränderte Sichtweise
- 3.1. Darstellung seiner neuen Sichtweise
- 3.2. Kritische Reflexion
- Resumé
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Argument des unvollständigen Wissens von Frank Jackson im Kontext der Philosophie des Geistes und des Problems des phänomenalen Bewusstseins. Die Autorin befasst sich mit der Frage nach der Natur von Qualia und der Möglichkeit einer physikalistischen Erklärung von Bewusstseinserfahrungen. Die Arbeit analysiert Jacksons Argument und verschiedene kritische Positionen dazu, um die Plausibilität unterschiedlicher Ansätze zu bewerten.
- Das Argument des unvollständigen Wissens und seine Bedeutung für die Debatte um Qualia.
- Kritik an Jacksons Argument durch Horgan und Lewis.
- Die Entwicklung von Jacksons Position im Laufe seiner Arbeit.
- Die Beziehung zwischen physischen und mentalen Zuständen.
- Der Begriff des phänomenalen Bewusstseins und seine Herausforderungen für den Physikalismus.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung skizziert die Ziele der Arbeit, klärt zentrale Begriffe wie Qualia und Epiphänomenalismus und gibt einen Überblick über die Leib-Seele-Problematik, die den Hintergrund für die Diskussion um phänomenales Bewusstsein bildet. Sie stellt die Hauptfrage nach der Reduzierbarkeit des Mentalen auf das Physische und die damit verbundenen Positionen des Dualismus und des Physikalismus vor, um den Kontext für die Analyse von Jacksons Argument zu schaffen. Die Autorin legt dar, dass sie die Debatte um Jacksons Argument des unvollständigen Wissens im Zentrum ihrer Arbeit platzieren will.
1. Frank Jackson: „Epiphänomenale Qualia“: Dieses Kapitel stellt Jacksons Argument des unvollständigen Wissens detailliert dar. Es analysiert die Gedankenexperimente, die Jackson verwendet, um seine These zu stützen, dass physikalisches Wissen nicht vollständig ist und phänomenale Eigenschaften nicht rein physikalisch erklärt werden können. Die Analyse beleuchtet die Struktur des Arguments und die Bedeutung der Begriffe "Qualia" und "Epiphänomenalismus" im Kontext von Jacksons Theorie. Die kritische Reflexion hinterfragt die Prämissen und die Schlussfolgerungen des Arguments, bereitet den Boden für die nachfolgenden Kapitel, die auf die Einwände anderer Philosophen eingehen.
2. Kritik am Argument des unvollständigen Wissens: Dieses Kapitel widmet sich der kritischen Auseinandersetzung mit Jacksons Argument. Es präsentiert die Einwände von Horgan (Knew Knowledge/Old Fact View) und Lewis (Ability Hypothesis) detailliert. Horgen´s und Lewis´ Argumente werden jeweils analysiert und ihre jeweilige Kritik an Jackson´s Argumentation erläutert. Die Autorin reflektiert die Stärke und Schwäche dieser Gegenargumente und zeigt die verschiedenen Perspektiven auf die Problematik auf. Das Kapitel ist zentral für die Beurteilung der Plausibilität von Jacksons Argument.
3. Jacksons Postskript: Eine veränderte Sichtweise: Dieses Kapitel behandelt Jacksons spätere Positionen und seine veränderte Sichtweise auf das Problem des phänomenalen Bewusstseins. Es analysiert, wie Jackson seine ursprüngliche Argumentation im Laufe der Zeit revidiert hat. Der Fokus liegt auf der Darstellung und kritischen Reflexion dieser neuen Perspektive, um die Entwicklung von Jacksons Denken und die bleibenden Fragen der Debatte aufzuzeigen.
Schlüsselwörter
Phänomenales Bewusstsein, Qualia, Argument des unvollständigen Wissens, Frank Jackson, Physikalismus, Dualismus, Epiphänomenalismus, Terence Horgan, David Lewis, Leib-Seele-Problem, Mentales, Physisches.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse des Arguments des unvollständigen Wissens von Frank Jackson
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit analysiert Frank Jacksons Argument des unvollständigen Wissens im Kontext der Philosophie des Geistes und des Problems des phänomenalen Bewusstseins. Sie untersucht die Natur von Qualia und die Möglichkeit einer physikalistischen Erklärung von Bewusstseinserfahrungen. Die Arbeit bewertet die Plausibilität verschiedener Ansätze zur Lösung dieser Problematik.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit Jacksons Argument des unvollständigen Wissens, der Kritik daran durch Horgan und Lewis (Knew Knowledge/Old Fact View und Ability Hypothesis), der Entwicklung von Jacksons Position im Laufe seiner Arbeit, dem Verhältnis zwischen physischen und mentalen Zuständen, dem Begriff des phänomenalen Bewusstseins und dessen Herausforderungen für den Physikalismus, sowie den zentralen Begriffen Qualia und Epiphänomenalismus.
Welche Autoren werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf Frank Jackson und seine Argumentation. Darüber hinaus werden die kritischen Positionen von Terence Horgan und David Lewis ausführlich behandelt und analysiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Vorwort, Zusammenfassung, Einleitung, Darstellung und Analyse von Jacksons "Epiphänomenale Qualia" inklusive kritischer Reflexion, Kritik am Argument des unvollständigen Wissens durch Horgan und Lewis mit jeweiliger Reflexion, Jacksons Postskript mit veränderter Sichtweise und kritischer Reflexion, Resümee und Quellenverzeichnis.
Wie wird Jacksons Argument dargestellt?
Das Kapitel zu Jacksons "Epiphänomenale Qualia" stellt sein Argument detailliert dar, analysiert seine Gedankenexperimente und beleuchtet die Struktur des Arguments sowie die Bedeutung der Begriffe "Qualia" und "Epiphänomenalismus". Eine kritische Reflexion hinterfragt die Prämissen und Schlussfolgerungen.
Wie wird die Kritik an Jacksons Argument behandelt?
Die Kritik an Jacksons Argument wird durch die detaillierte Darstellung der Einwände von Horgan (Knew Knowledge/Old Fact View) und Lewis (Ability Hypothesis) behandelt. Die jeweiligen Argumente werden analysiert und ihre Kritik an Jacksons Argumentation erläutert. Die Autorin reflektiert die Stärken und Schwächen der Gegenargumente.
Wie wird Jacksons veränderte Sichtweise behandelt?
Jacksons spätere Positionen und seine veränderte Sichtweise auf das Problem des phänomenalen Bewusstseins werden dargestellt und kritisch reflektiert. Der Fokus liegt auf der Analyse seiner revidierten Argumentation und der aufgeworfenen Fragen.
Welche Schlüsselbegriffe sind zentral?
Zentrale Schlüsselbegriffe sind: Phänomenales Bewusstsein, Qualia, Argument des unvollständigen Wissens, Frank Jackson, Physikalismus, Dualismus, Epiphänomenalismus, Terence Horgan, David Lewis, Leib-Seele-Problem, Mentales, Physisches.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit richtet sich an Leser mit Interesse an Philosophie des Geistes, insbesondere an der Debatte um das Problem des phänomenalen Bewusstseins und die Frage nach der Reduzierbarkeit des Mentalen auf das Physische. Sie eignet sich für akademische Zwecke und die Analyse philosophischer Argumentationen.
- Arbeit zitieren
- Eva Eckhard (Autor:in), 2010, Phänomenales Bewusstsein - Eine Untersuchung des Arguments des unvollständigen Wissens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154687