„Das Denken ist ein Dahinfließen von Vorstellungen in ganzen Reihen, mit Stockungen und Sich-Überkreuzen von Gedankenreihen; dann wieder ein scheinbares Stillstehen und Ausruhen, nun wieder ein plötzliches Auftauchen neuer Beziehungen und ein Dahinsausen der Einsichten und Erkenntnisse" (PETER PETERSEN, 1959)
und damit durch und durch individuell.
Ausgehend von der Pluralisierung der Lebensverhältnisse, unterschiedlichsten Herkunftskulturen und der damit vorliegenden Vielfalt der Schülerpersönlichkeiten ist die Herstellung von Homogenität im heutigen Schulkontext kaum mehr möglich. Die Aufnahme der Schüler und Schülerinnen in die Schulen erfolgt ohne größere Aussortierung. Demographen beschreiben negative Geburtenentwicklungen und entwerfen Horrorszenarien, so dass Schulen froh sind über jede Anmeldung. Trotz der Schulformsortierung nach der vierten Klasse gibt es hinsichtlich Migrationshintergründen u. a. Sozialisationsbedingungen beträchtliche Unterschiede in den Leistungen. Heterogenität ist damit keine Ausnahme, sondern der Normalfall an unseren Schulen geworden. Im Zuge dessen müssen die unterschiedlichen Entwicklungspotentiale auch optimal gefördert werden.
Was heißt nun optimal? Wenn das Verstehen von Einsicht ein ganz und gar individueller Vorgang sein soll, wie PETERSEN bereits 1959 schrieb, müsste jeder Schüler einzeln unterrichtet werden. Dies ist kaum möglich. Damit also Differenzierung und Individualisierung nicht in völlige Aufsplittung und Vereinzelung von Lernprozessen münden, sind das soziale Lernen im Klassenverband und der Austausch mit den Mitschülern und dem Lehrer als Ergänzung heutzutage geradezu erforderlich. Statt lehrerorientierten Fachunterricht mit einem hohen Anteil an rezeptiver Schülerbelehrung fordert man eine „freiraumlassenden Didaktik“. Es gilt für den Lernenden, Wege zu einem Wissen zu finden (es nicht nur gelehrt zu bekommen) und damit die Kompetenzen zu erlangen, sich in der gegenwärtigen Alltagswelt und später in der rasant verändernden Berufswelt zurechtzufinden.
Das vorliegende Konzept beschäftigt sich mit einem Handlungsfeld, dessen Schwerpunkt in der Freizeitgestaltung der Schüler liegt. So sind Planung, Durchführung und Nachbereitung einer Reise notwendige Handlungen eines jeden Schülers im Alltag, insbesondere aber in den Ferien und an Wochenenden. Das zielgerichtete Handeln als Reisender erfordert Handlungsmuster, die auch in naher Zukunft relevante Bestandteile des Lebens von Lernenden sein werden.
Inhaltsverzeichnis
- Stellungnahme zur Themenfindung: Eingangsvoraussetzungen, Curricularer Hintergrund und Schwerpunkt des Konzeptes
- Allgemeine Grundlagen des vorliegenden Konzeptes
- Theoretische Grundlagen
- Ein Blick über den Tellerrand: Zum Status der Bedeutung des offenen handlungsorientierten Erdkundeunterrichts
- Ein Blick in die Tiefe: Die Bedeutung der Handlungskompetenz im engeren Sinne als zentraler Aspekt
- Konzeptionelle Grundlagen
- Methodisch- didaktische Überlegungen und Entscheidungen
- Begründung des Stationenlernens als methodischen Zugriff
- Begründung ausgewählter Formate zur Förderung der Handlungskompetenz im engeren Sinne
- Übersicht über die geplanten Stationen
- Methodisch- didaktische Überlegungen und Entscheidungen
- Theoretische Grundlagen
- Konzeptumsetzung
- Vorbereitungen
- Organisatorische Vorbereitungen
- Unterrichtspraktische Vorbereitungen
- Durchführung des Stationenlernens
- Planung der Evaluation des Konzepterfolges
- Vorbereitungen
- Evaluation
- Chancen und Grenzen des Stationenlernens zur Förderung der Handlungskompetenz im engeren Sinne
- Evaluation des Beobachtungsbogens
- Evaluation des Diagnosebogens
- Evaluation der Unterrichtseinheit
- Chancen und Grenzen des Stationenlernens zur Förderung der Handlungskompetenz im engeren Sinne
- Zusammenfassende Wertung des Gesamtkonzeptes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Förderung der Handlungskompetenz im engeren Sinne im Rahmen eines Lernens an Stationen. Der Fokus liegt auf der Entwicklung und Umsetzung eines Unterrichtskonzeptes zum Thema „Urlaub am Meer – Nordsee oder Ostsee?“, welches sich an die Jahrgangsstufe 5 richtet und die Schülerinnen und Schüler mit den notwendigen Kompetenzen für die Planung, Durchführung und Nachbereitung einer Reise vertraut machen soll.
- Die Bedeutung des offenen handlungsorientierten Erdkundeunterrichts
- Die Förderung der Handlungskompetenz im engeren Sinne
- Das Stationenlernen als methodischer Zugriff
- Die Integration des Themas „Urlaub am Meer“ in den Erdkundeunterricht
- Die Entwicklung eines praxistauglichen Unterrichtskonzeptes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Hausarbeit beginnt mit einer detaillierten Darstellung der Ausgangssituation und des curricularer Hintergrundes des Konzeptes. Anschließend werden die theoretischen und konzeptionellen Grundlagen des Lernens an Stationen beleuchtet, wobei der Schwerpunkt auf der Förderung der Handlungskompetenz liegt. Im dritten Kapitel wird die praktische Umsetzung des Konzeptes in der Unterrichtspraxis beschrieben, einschließlich der Vorbereitungen, der Durchführung und der Planung der Evaluation. Im vierten Kapitel erfolgt die Evaluation des Konzeptes anhand verschiedener Datenquellen, darunter Beobachtungsbogen, Diagnosebogen und die Reflexion der Unterrichtseinheit. Die Arbeit schließt mit einer zusammenfassenden Wertung des Gesamtkonzeptes.
Schlüsselwörter
Handlungskompetenz, Stationenlernen, Erdkundeunterricht, Urlaub am Meer, Nordsee, Ostsee, Freizeitgestaltung, Curriculare Vorgaben, Kompetenzbereich „Handlung“, Lernziele, Methoden, Medien, Evaluation, Chancen, Grenzen.
- Arbeit zitieren
- Christiane Helbig (Autor:in), 2010, Stationenlernen im Erdkundeunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154731