Mit der russischen Revolution vom März 1917 bekam Finnland seinen autonomen Sonderstatus wieder. Innerhalb des Landes spalteten sich die Meinungen. Die Stimmen teilten sich auf in die Lager derer, die trotzdem im Verbund mit Russland verbleiben wollten, nachdem dies in dieser Konstellation im vorhergehenden Jahrhundert funktionierte und jenen, die sich vom Zarenreich abtrennen wollten. Es kam in Finnland zu einem Bürgerkrieg zwischen den Weißen und den Roten, jeweils unterstützt von den Deutschen und den Russen. Genau wie im späteren Fortsetzungskrieg, mit dem das Land die Verluste nach dem Winterkrieg revidieren wollte, stand der Staat in Verbindung zu Deutschland. General Mannerheim, die Leitfigur in der Bevölkerung, überbrückte durch seine Abneigung gegenüber den Kommunisten sein Unverständnis für die gegenwärtige Deutschlandfreundlichkeit. Bis hin zu den Zeiten des Zweiten Weltkrieges versuchte sich Finnland außenpolitisch zu orientieren und zu etablieren. Die vorliegende Arbeit soll sich in ihren Kapiteln dabei dem Fragekomplex widmen, wie Finnland seine Außenpolitik gestaltete, sie umsetzte und schließlich später als isolierter Staat zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges trotz massiven Bedrohungen seine Unabhängigkeit beibehalten konnte.
Der Text soll aufzeigen, dass Finnland vor allem im Umgang mit seinen Nachbarstaaten lediglich als kleine politische Einheit wahrgenommen, behandelt und somit letztendlich auch unterschätzt wurde. Es wird dargestellt, wie der Staat in seiner jungen Geschichte auch auf der Weltbühne versuchte Fuß zu fassen. Ebenso wird Aufschluss gegeben, wie es zur Abgrenzung kam und schließlich zum erzwungenen Krieg gegen die Sowjetunion und die daraus resultierende Kooperation mit dem Deutschen Reich unter Hitler. Auf eine detailreiche Darstellung der Kämpfe wird dabei weitestgehend verzichtet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Finnlands Außenpolitik als neuer Staat
- Finnlands Neutralitätspolitik vor dem Winterkrieg
- Politik in Bezug auf Deutschland
- Haltung gegenüber der Sowjetunion
- Der Winterkrieg
- Der Fortsetzungskrieg
- Zusammenarbeit der Finnen und Deutschen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der finnischen Außenpolitik in der Zwischenkriegszeit und untersucht, wie sich Finnland als neuer Staat in der Weltpolitik positionierte und seine Unabhängigkeit angesichts der Bedrohungen durch Deutschland und die Sowjetunion bewahrte.
- Entwicklung der finnischen Außenpolitik nach dem Ersten Weltkrieg
- Die Rolle der Neutralitätspolitik im Verhältnis zu Deutschland und Russland
- Der Einfluss der Sowjetunion auf die finnische Politik
- Die schwierige Beziehung zu Deutschland im Kontext des Zweiten Weltkriegs
- Die finnische Kriegsführung im Winterkrieg und im Fortsetzungskrieg
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext der finnischen Außenpolitik dar und erläutert die Ziele des Textes. Das zweite Kapitel beleuchtet die drei wichtigsten Stationen der finnischen Außenpolitik in den ersten Jahren nach dem Ersten Weltkrieg: die Grenzstaatenpolitik, die Völkerbundpolitik und die Suche nach einer Skandinavischen Linie.
Das dritte Kapitel konzentriert sich auf die Neutralitätspolitik Finnlands und analysiert die Beziehungen zu Deutschland und der Sowjetunion vor dem Ausbruch des Winterkriegs. Das Kapitel behandelt die wechselhafte Beziehung zu Deutschland, wobei die enge wirtschaftliche Zusammenarbeit sowie die kulturellen und politischen Kontakte beleuchtet werden.
Der Winterkrieg wird im vierten Kapitel behandelt, wobei die politische und militärische Situation Finnlands im Kontext der sowjetischen Expansion beschrieben wird.
Das fünfte Kapitel behandelt den Fortsetzungskrieg und die Zusammenarbeit der Finnen und Deutschen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind: finnische Außenpolitik, Neutralität, Deutschland, Sowjetunion, Winterkrieg, Fortsetzungskrieg, Grenzstaatenpolitik, Völkerbund, Skandinavische Linie, Mannerheim, Hitler, Krieg, Politik, Geschichte. Der Text beschäftigt sich mit der finnischen Außenpolitik in der Zwischenkriegszeit und analysiert die Herausforderungen, denen sich der junge Staat im Umgang mit seinen mächtigen Nachbarn, Deutschland und der Sowjetunion, gegenüber sah.
- Arbeit zitieren
- Matthias Sühl (Autor:in), 2010, Finnlands Außenpolitik nach dem ersten Weltkrieg , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154851