Die Komplexität der Welt macht es unmöglich, jede Einzelheit menschlicher Handlungen zu analysieren und zu verstehen. Um den Untersuchungsprozess zu erleichtern, ist es not-wendig, alle Menschen in verschiedene Gruppen anhand verschiedener Merkmale wie z.B. Geschlecht oder Nationalität einzuteilen. Diese Einteilung nennt man Typologisierung.
Typologien vereinen unterschiedliche Typen eines Untersuchungsobjekts zu einem Spekt-rum von Typen, die sich hinsichtlich mehrerer Merkmalsausprägungen ähneln. Ziel einer Typologie ist die ordnende und gruppierende Beschreibung der Realität anhand mehrerer sinnvoll gewählten Merkmale bzw. deren Ausprägungen. Sie stellt eine Strukturierung und Ordnung von Untersuchungsbereichen dar. „Somit dienen Typologien der Erkenntnisgewinnung über zu beobachtenden Phänomene“. Typologien sind also das Ergebnis eines Gruppierungsprozesses, jeder Typus muss sich durch eine möglichst hohe interne Homogenität auszeichnen. Auf diese Weise wird das Gemeinsame und Charakteristische des Typus hervorgehoben. Untereinander sollten die Typen hohe Heterogenität aufweisen, damit ein Überblick über die Fülle und Breite des Untersuchungsgebiets entsteht.
Der Typusbegriff spielt in den empirischen Sozialwissenschaften eine große Bedeutung und wird sowohl für die deskriptive als auch für theoretische bzw. heuristische Zwecke benützt. Aber auch in den Wirtschaftswissenschaften werden Typologien in verschiedenen Subdisziplinen verwendet. So werden Typologien unter anderem in der Marktformlehre, der Klassifikation von Unternehmen oder im Käuferverhalten zur Anwendung kommen. Laut Seifert haben die verschiedenen Typologien seit den 50er Jahren zur Sichtung, Ordnung und Systematisierung der Mannigfaltigkeit wirtschaftswissenschaftlicher Phänomene beigetragen. Vor allem im Bereich Marketing spielt die Typologisierung eine große Rolle um bestimmte Zielgruppe identifizieren zu können.
Ziel dieser Arbeit ist es, Erkenntnisse über die Grundkonzepte, Aufbau und Vorgehensweise einer wissenschaftlichen Typologisierung zu gewinnen. Es soll eine Antwort auf die Frage „Wie führt man eine empirisch begründete Typenbildung?“ gefunden werden. In dieser Arbeit wird das wissenschaftliche Typologisieren aufbauend auf der Arbeit von Prof. Dr. Hans Knoblich analysiert und dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Ziel und Besonderheiten von Typologien
- Grundlagen der Typenbildung
- Bedeutung des Wortes Typus
- Begriff und Wesen des Typus und der Typologie
- Der Prozess der Typenbildung
- Auswahl und Zusammenstellung der Merkmale
- Inventur der Untersuchungsobjekt
- Definition der Merkmale
- Konstruktion der Typen
- Arten von Typen
- Kombination von Merkmalen
- Methoden zur Bildung von Typen
- Typenbildung anhand der Indexbildung
- Auswahl und Zusammenstellung der Merkmale
- Zusammenfasssung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem wissenschaftlichen Verfahren der Typologisierung. Sie analysiert die Grundkonzepte, den Aufbau und die Vorgehensweise einer empirisch fundierten Typenbildung. Das Ziel ist es, die Frage zu beantworten, wie eine solche Typenbildung durchgeführt werden kann, um so ein besseres Verständnis des wissenschaftlichen Verfahrens zu ermöglichen.
- Die Bedeutung von Typologien in der wissenschaftlichen Forschung
- Die verschiedenen Phasen des Prozesses der Typenbildung
- Die verschiedenen Methoden zur Konstruktion von Typen
- Die Anwendung von Typologien in verschiedenen Disziplinen
- Die Herausforderungen und Chancen der Typologisierung
Zusammenfassung der Kapitel
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Ziel und Besonderheiten von Typologien
Die Typologisierung ist ein wissenschaftliches Verfahren, das die Komplexität der Realität durch die Einteilung von Untersuchungsobjekten in verschiedene Gruppen anhand spezifischer Merkmale vereinfacht. Typologien stellen somit eine strukturierte Ordnung von Untersuchungsbereichen dar und dienen der Erkenntnisgewinnung über beobachtbare Phänomene. -
Grundlagen der Typenbildung
Das Wort "Typus" hat in verschiedenen Wissenschaften unterschiedliche Bedeutungen, die jeweils von den jeweiligen Forschungszielen abhängig sind. In der betriebswirtschaftlichen Forschung wird "Typus" als Muster oder Vorbild verstanden, das die wesentlichen Eigenschaften eines Untersuchungsobjekts repräsentiert.
Schlüsselwörter
Typologisierung, Typenbildung, wissenschaftliche Methode, Merkmalsausprägung, Untersuchungsobjekt, Typus, Homogenität, Heterogenität, Indexbildung, empirische Forschung, betriebswirtschaftliche Forschung.
- Quote paper
- Marco Castillo (Author), 2008, Typologisieren als wissenschaftliche Methode, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154884