Die Zusammensetzung der Bevölkerung wird sich in den kommenden Jahren durch den demografischen Wandel bedeutsam verändern. Bereits jetzt wohnen in Deutschland mehr über 65 Jährige (Ü65) als unter 20 Jährige (U20). Der Schwerpunkt innerhalb der Gesellschaft hinsichtlich des Lebensalters wird sich immer weiter jenseits der 50 Jahre verschieben. Das demografische Phänomen der Alterung der Gesellschaft beschränkt sich nicht nur auf Deutschland und andere Industrienationen, sondern es gilt auch für viele Länder auf der ganzen Welt. Betroffen sind sowohl Staaten aus der Ersten Welt, als auch ärmere Länder der Dritten Welt. Unterschiede gibt es in der Geschwindigkeit des Alterungsprozesses. Aus der Alterung der Gesellschaft resultieren enorme Konsequenzen. Dabei werden insbesondere die öffentlichen Verwaltungen durch die Alterung der Gesellschaft vor neuen Aufgaben gestellt.
Zusammen mit dem Phänomen des demografischen Wandels befindet sich die Welt in einem technologischen Wandel. Die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK-Technologien) in den letzen 30 Jahren war enorm und hat mittlerweile einen zentralen Stellenwert in unserer Gesellschaft. Für Castells wird das Netz „sehr bald praktisch alle Aspekte unseres Lebens bestimmen, von der Politik über unsere sozialen Aktivitäten bis zum Einkaufen.“ Die neuen IuK-Technologien machen sich auch in der öffentlichen Verwaltung in Form von Electronic Government (E-Government) bemerkbar. E-Government ermöglicht Verwaltungsleistungen bequem vom heimischen Computer aus in Anspruch nehmen zu können.
Als problematisch wird die Tatsache gesehen, dass sich nicht alle Bürger an der neuen Informationsgesellschaft beteiligen und davon profitieren. Befürchtet wird eine Spaltung der Gesellschaft aufgrund des ungleichen Zugangs und der differenziellen Nutzung von modernen IuK-Technologien, insbesondere des Internets. Diese soziale Ausgrenzung wird als „digitale Kluft“ bezeichnet. Dies impliziert, dass die Ungleichheiten innerhalb der Gesellschaft im Bezug auf erfolgreiches Handeln in allen Lebensbereichen, in der Freizeit, in der politischen Kommunikation und auf dem beruflichen Karriereweg zunehmen werden.
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit werden daher drei Länder (Spanien, Brasilien und Chile) auf Regierungsinitiativen für eine inklusive Informationsgesellschaft untersucht. Relevant für die Arbeit sind vor allem die Initiativen, die ausschließlich für Senioren entwickelt und durchgeführt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Die alternde Gesellschaft – Eine Herausforderung für das E-Government?
- Relevanz des Untersuchungsfeldes
- Forschungsziel und Methodik
- Vorgehensweise und Abgrenzung
- Konzeptionelle Grundlagen
- Die öffentliche Verwaltung im Wandel
- Die klassische öffentliche Verwaltung
- Verwaltungsmodernisierung im Zeitverlauf
- E-Government als Instrument in der öffentlichen Verwaltung
- Begriffsdefinition und Abgrenzung
- Leitbilder und Ziele von E-Government
- Anwendungsfelder
- Barrieren und Grenzen des E-Government-Ansatzes
- Der demografische Wandel
- Begriffsdefinition und Abgrenzung
- Historische Entwicklung
- Herausforderungen und Folgen des demografischen Wandels
- Auswirkung auf das E-Government
- Digitale Kluft und E-Inclusion
- Digitale Kluft als ein Problem des E-Government
- E-Inclusion und die Zielgruppen des E-Inclusion
- Forschungsmethode und Vorgehen
- Überblick
- Identifikationsphase
- Identifikation der Städte
- Identifikation der Projekte
- Analysephase
- Analyse des Landes
- Analyse der Städte
- Analyse der Projekte
- Ergebnisse der Studie
- Spanien
- Analyse des Landes
- Identifizierte Städte
- Analyse der Projekte auf Landesebene
- Analyse der Projekte auf Stadtebene
- Vorstellung ausgewählter Projekte
- Brasilien
- Analyse des Landes
- Identifizierte Städte
- Analyse der Projekte auf Landesebene
- Analyse der Projekte auf Stadtebene
- Vorstellung ausgewählter Projekte
- Chile
- Analyse des Landes
- Identifizierte Städte
- Analyse der Projekte auf Landesebene
- Analyse der Projekte auf Stadtebene
- Vorstellung ausgewählter Projekte
- Übersicht der Ergebnisse der Studie
- Evaluation der Forschungsmethode
- Analyse der Projekte
- Spanien
- Momentane Lage des E-Government
- Momentane Lage der digitalen Kluft und E-Inclusion
- Trends und Entwicklung
- Brasilien
- Momentane Lage des E-Government
- Momentane Lage der digitalen Kluft und E-Inclusion
- Trends und Entwicklung
- Chile
- Momentane Lage des E-Government
- Momentane Lage der digitalen Kluft und E-Inclusion
- Trends und Entwicklung
- Vergleich der Länder
- Analyse der Zusammenhänge zwischen Projekten und Kennzahlen der Städte
- Quote paper
- Marco Castillo (Author), 2009, Regierungsinitiativen für eine inklusive Informationsgesellschaft. Internationale Best Practices zur Überbrückung der digitalen Kluft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154891