Die Entwicklung des Jazz in den USA des letzten Jahrhunderts hängt wesentlich mit den gesellschaftspolitischen Verhältnissen der jeweiligen Zeit zusammen. Insbesondere die Ereignisse und politischen wie gesellschaftlichen Umstände in den ausgehenden 50er und 60er Jahre prägten den Jazz nachhaltig.
Neben den verschiedenen studentischen Bewegungen, die damals gegründet wurden, war es vor allem die afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung, die in dieser Zeit ihren Höhepunkt erfuhr. Sie setzte sich für eine Gleichberechtigung der schwarzen Bevölkerung ein, die zwar gesetzlich weitgehend zugesichert, aber tatsächlich kaum umgesetzt wurde. Das Bemühen, diesen alltäglichen Rassismus zu überwinden und sich gegen die Bevormundung durch die weiße Bevölkerung aufzulehnen, spiegelte sich zu dieser Zeit auch im Jazz wider. Anders als noch der Swing in den 30er Jahren, der zu einer populären Tanzmusik eines vornehmlich weißen Publikums geworden war, entwickelte sich der Jazz zunehmend zu einer Musik elitärer Minderheiten, die sich dem kommerziellen Mainstream entzog.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Charles Mingus - The Thinking Musician
- Vom Entertainer zum selbstbewussten Musiker
- Die Politisierung des Jazz
- Charles Mingus - The Acting Musician
- Abschließende Betrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der afroamerikanischen Emanzipation des Jazz, dargestellt am Beispiel des bedeutenden Jazzmusikers Charles Mingus. Die Arbeit beleuchtet, wie sich der Jazz als musikalische Ausdrucksform im Kontext der gesellschaftspolitischen Verhältnisse der USA im späten 20. Jahrhundert entwickelte und wie sich dies in der Musik und im Auftreten von Mingus widerspiegelt.
- Der Jazz als Ausdruck afroamerikanischer Identität und politischer Anliegen
- Die Herausforderungen der Diskriminierung und Rassismus für schwarze Jazzmusiker
- Mingus' Kampf für die Anerkennung des Jazz als ernstzunehmende Kunstform
- Die Rolle des Third Stream und des Free Jazz in der Entwicklung des Jazz
- Das Verhältnis von Improvisation und politischer Aussage im Jazz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet den Zusammenhang zwischen der Entwicklung des Jazz in den USA und den gesellschaftspolitischen Verhältnissen des späten 20. Jahrhunderts, insbesondere der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung.
Im zweiten Kapitel wird Charles Mingus als "Thinking Musician" vorgestellt. Seine Persönlichkeit und sein musikalisches Schaffen werden im Kontext seiner Erfahrungen mit Diskriminierung und seiner Suche nach einer künstlerischen und gesellschaftlichen Anerkennung des Jazz beleuchtet.
Das dritte Kapitel widmet sich der Entwicklung vom Entertainer zum selbstbewussten Musiker. Es werden die entwürdigenden Arbeitsbedingungen schwarzer Jazzmusiker in den Nachtclubs der Jazzszene und deren Auswirkungen auf die Entwicklung des Jazz beleuchtet.
Schlüsselwörter
Charles Mingus, Afroamerikanische Emanzipation, Jazz, Diskriminierung, Rassismus, Bürgerrechtsbewegung, Third Stream, Free Jazz, Improvisation, Politisierung, Kunstmusik, Entertainer, Selbstbewusstsein.
- Arbeit zitieren
- Master of Arts Roland Mahler (Autor:in), 2007, Charles Mingues, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154940