The passage in Macbeth, one of William Shakespeare’s most famous plays, where Lady Macbeth, the wife of the main protagonist, is fantasizing about motherhood and infanticide, can be interpreted differently. In traditional interpretations, most of the scholars ascribe her expressions about the topic, to the main “unsex me here”-theme. Because this is the quote, which is the best proof to show how Lady Macbeth tries to mobilize her masculine powers to support the political goal of her husband. But these expressions are more than that.
Stephanie Chamberlain, who is a associate professor for English at Southeast Missouri State University, Cape Girardeau argues in her work “Fantasizing Infanticide: Lady Macbeth and the Murdering Mother in Early Modern England” ,which was published in 2002, that there can be seen a lot more in Lady Macbeth’s utterances. According to her, the lines including Lady Macbeth’s act one fantasy about motherhood and infanticide express the power mothers have in general, on the one hand because of their ability to break the patrilineal and through that have more political influence than they should have by this act, on the other hand because of their influence on their child in education and the connected communication of values. The following essay will figure out the main themes and thesis of Chamberlain, will give arguments to support it, and tries to give background information and explanations why this discussion nowadays loses importance.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Macbeth: Handlung und Kontext
- Chamberlains These und Argumentation
- Mütterliche Macht und gesellschaftliche Ängste im frühneuzeitlichen England
- Geschlechterrollen in Macbeth
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht Stephanie Chamberlains Interpretation von Lady Macbeths Fantasien über Kindstötung in Shakespeares Macbeth. Ziel ist es, Chamberlains Hauptthese und Argumentationslinie nachzuvollziehen, den historischen Kontext zu beleuchten und die Relevanz der Diskussion im heutigen Kontext zu bewerten.
- Lady Macbeths Wunsch nach "Entweiblichung" und ihre Verbindung zu mütterlicher Macht
- Die gesellschaftliche Angst vor mütterlicher Einflussnahme auf die Erbfolge im frühneuzeitlichen England
- Die ambivalente Darstellung von Müttern als fürsorglich und gleichzeitig gefährlich
- Die Rolle von Geschlechterrollen und deren Darstellung in Shakespeares Macbeth
- Der Vergleich zwischen Lady Macbeth und den Hexen im Stück
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in Stephanie Chamberlains Arbeit über Lady Macbeth und ihre Fantasien über Kindstötung ein. Sie stellt die traditionelle Interpretation der "unsex me"-Szene in Gegensatz zu Chamberlains feministischer Perspektive, die die mütterliche Macht und ihren Einfluss auf die politische Landschaft des frühneuzeitlichen Englands betont.
Macbeth: Handlung und Kontext: Dieses Kapitel fasst die Handlung von Shakespeares Macbeth zusammen, wobei der Fokus auf den Aufstieg und Fall Macbeths, seiner Beziehung zu Lady Macbeth und der Rolle der Prophezeiungen der Hexen liegt. Es wird der historische Kontext des Stückes beleuchtet, insbesondere die Verbindung zu König Jakob I. und den damaligen politischen Realitäten in Schottland und England. Die Darstellung des Mordes an König Duncan und die darauf folgenden Ereignisse werden detailliert beschrieben, um den Hintergrund für Chamberlains Analyse zu liefern. Die Flucht von Macduffs Söhnen, die Ermordung von Banquo und die weiteren Machenschaften Macbeths werden als wichtige Handlungselemente hervorgehoben. Besonders relevant ist die Darstellung der zunehmenden Tyrannei Macbeths und der psychischen Belastung Lady Macbeths, die schließlich zum Selbstmord führt.
Chamberlains These und Argumentation: In diesem Abschnitt wird Chamberlains zentrale These im Detail erläutert. Chamberlain argumentiert, dass Lady Macbeths Äußerungen über Kindstötung nicht nur als Ausdruck ihres Wunsches nach männlicher Stärke zu verstehen sind, sondern auch als Ausdruck der immensen Macht, die Mütter im frühneuzeitlichen England besaßen. Dieser Machtstatus resultierte aus ihrer Kontrolle über die Legitimität der Nachfolge und ihrer erzieherischen Einflussnahme auf die Kinder. Die Argumentation Chamberlains wird Schritt für Schritt nachvollzogen und mit Zitaten aus ihrem Werk untermauert. Der Essay untersucht, wie Lady Macbeth diese Macht nutzt und welche Konsequenzen dies für sie und Macbeth hat.
Mütterliche Macht und gesellschaftliche Ängste im frühneuzeitlichen England: Dieses Kapitel beleuchtet die gesellschaftliche Wahrnehmung von Müttern im frühneuzeitlichen England. Es wird gezeigt, wie Mütter sowohl für ihre selbstlose Hingabe an ihre Kinder gelobt, aber gleichzeitig aufgrund ihrer potenziellen Fähigkeit, die Erbfolge zu manipulieren, gefürchtet wurden. Die Ambivalenz der gesellschaftlichen Sichtweise wird anhand von Beispielen und Zitaten aus Chamberlains Werk verdeutlicht. Die damalige Unsicherheit bezüglich der Vaterschaft und die damit verbundene Macht der Mutter in Bezug auf die Legitimität der Nachkommenschaft werden ausführlich diskutiert. Die hohe Bedeutung der Erbfolge in der damaligen Zeit wird hervorgehoben, um die Ängste der Gesellschaft vor betrügerischen Müttern zu verstehen. Der Text beschreibt auch den hohen Stellenwert der Mutter-Kind-Bindung und deren Einfluss auf die Entwicklung des Kindes. Schliesslich werden die sozialen und wirtschaftlichen Faktoren behandelt, die zum Kindstötung führten.
Geschlechterrollen in Macbeth: Dieser Abschnitt analysiert die Darstellung von Geschlechterrollen in Shakespeares Macbeth, wobei der Fokus auf Lady Macbeth und ihre Suche nach "Entweiblichung" liegt. Chamberlains feministische Perspektive wird hierbei genutzt, um Lady Macbeths Handlungen und Wünsche zu interpretieren. Es wird untersucht, ob Lady Macbeth tatsächlich eine "Vermännlichung" anstrebt, oder ob es ihr eher um die Kombination von männlichen und weiblichen Eigenschaften geht, um ihre Ziele zu erreichen. Die Rolle der Hexen als weitere Repräsentanten von "umgekehrten" Geschlechterrollen wird ebenfalls analysiert und in den Kontext der gesamten Dramenhandlung eingeordnet. Die Bedeutung der Darstellung der Geschlechterrollen in Bezug auf Macht, Moral und gesellschaftliche Erwartungen wird diskutiert.
Schlüsselwörter
Lady Macbeth, Kindstötung, Mütterliche Macht, Frühneuzeitliches England, Geschlechterrollen, Shakespeare, Macbeth, Patrilinearität, Hexen, Feministische Literaturwissenschaft
Häufig gestellte Fragen zu: Interpretation von Lady Macbeths Kindstötungsfantasien
Was ist der zentrale Gegenstand dieses Essays?
Der Essay untersucht Stephanie Chamberlains Interpretation von Lady Macbeths Fantasien über Kindstötung in Shakespeares Macbeth. Er verfolgt Chamberlains These und Argumentationslinie nach, beleuchtet den historischen Kontext und bewertet die Relevanz der Diskussion im heutigen Kontext.
Welche Themen werden im Essay behandelt?
Der Essay behandelt Lady Macbeths Wunsch nach "Entweiblichung" und deren Verbindung zu mütterlicher Macht, die gesellschaftliche Angst vor mütterlicher Einflussnahme auf die Erbfolge im frühneuzeitlichen England, die ambivalente Darstellung von Müttern, die Rolle von Geschlechterrollen in Shakespeares Macbeth, und einen Vergleich zwischen Lady Macbeth und den Hexen.
Wie ist der Essay strukturiert?
Der Essay ist in Kapitel unterteilt: Einleitung, Macbeth: Handlung und Kontext, Chamberlains These und Argumentation, Mütterliche Macht und gesellschaftliche Ängste im frühneuzeitlichen England, und Geschlechterrollen in Macbeth. Jedes Kapitel fasst einen Aspekt der Analyse zusammen.
Was ist Chamberlains zentrale These?
Chamberlain argumentiert, dass Lady Macbeths Äußerungen über Kindstötung nicht nur ihren Wunsch nach männlicher Stärke ausdrücken, sondern auch die immense Macht von Müttern im frühneuzeitlichen England, die durch Kontrolle der Nachfolge und Erziehung entstand.
Welche Rolle spielt der historische Kontext?
Der historische Kontext des frühneuzeitlichen Englands, insbesondere die Bedeutung der Erbfolge und die gesellschaftliche Wahrnehmung von Müttern (als fürsorglich und gleichzeitig gefährlich), ist zentral für das Verständnis von Lady Macbeths Handlungen und Chamberlains Interpretation.
Wie werden Geschlechterrollen im Essay behandelt?
Der Essay analysiert die Darstellung von Geschlechterrollen in Macbeth, insbesondere Lady Macbeths Suche nach "Entweiblichung" und die Rolle der Hexen als Repräsentanten "umgekehrter" Geschlechterrollen. Es wird untersucht, ob Lady Macbeth eine "Vermännlichung" anstrebt oder eine Kombination männlicher und weiblicher Eigenschaften.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Essay?
Schlüsselwörter sind: Lady Macbeth, Kindstötung, Mütterliche Macht, Frühneuzeitliches England, Geschlechterrollen, Shakespeare, Macbeth, Patrilinearität, Hexen, Feministische Literaturwissenschaft.
Wie wird die Handlung von Macbeth im Essay behandelt?
Der Essay fasst die Handlung von Shakespeares Macbeth zusammen, mit Fokus auf Macbeths Aufstieg und Fall, seiner Beziehung zu Lady Macbeth, der Rolle der Hexen und dem historischen Kontext (König Jakob I.). Der Mord an König Duncan und die Folgen werden detailliert beschrieben.
Wie wird Chamberlains Argumentation dargestellt?
Chamberlains Argumentation wird Schritt für Schritt nachvollzogen und mit Zitaten aus ihrem Werk untermauert. Der Essay untersucht, wie Lady Macbeth ihre Macht nutzt und welche Konsequenzen dies hat.
Welche Bedeutung hat die Mutter-Kind-Beziehung im Essay?
Der hohe Stellenwert der Mutter-Kind-Bindung und deren Einfluss auf die Entwicklung des Kindes werden im Kontext der gesellschaftlichen Ängste vor mütterlicher Manipulation der Erbfolge und des Phänomens der Kindstötung diskutiert.
- Citation du texte
- Timo Dersch (Auteur), 2010, Stephanie Chamberlain’s work on Lady Macbeth and the connected gender issue, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155030