Der am 10. November 1759 in Marbach am Necka geborene Friedrich Schiller (ab 1802 von Schiller) hat sich im Laufe seines Lebens einen Namen gemacht. Er ist auch noch heute, nach über 200 Jahren, einer der berühmtesten Autoren Deutschlands und darüber hinaus. Als unbekannter Dramenautor machte er sich mit Hilfe seiner „Räuber“ bekannt (Uraufführung Januar 1782). Bis zu seinen großen historischen Dramen in der Weimarer Klassik ist es jedoch ein langer Weg gewesen. Er versuchte sich in den 1780er Jahren zunächst durch Zeitschriften auf dem literarischen Markt zu etablieren. Das war jedoch kein Kinderspiel, da der Markt zu dieser Zeit durch viele Zeitschriften ausgestattet war.
Sein größter Konkurrent war zu dieser Zeit der am 15. Oktober in Stuttgart geborene Gotthold Friedrich Stäudlin. Nur ein Jahr älter hatte sich eben dieser schon ein Stück weiter etabliert und galt als die neue, aufsteigende Dichtergröße und verfügte daher über einen kleinen Vorsprung an „Symbolischem Kapital“.
Es ist also ein literarisches Feld1 gegeben und zwei Konkurrenten (Schiller und Stäudlin), die hinein wollen. Ich werde mich in der folgenden Ausarbeitung der Frage stellen, wie Schiller zu Beginn der 1780er Jahre versuchte den regionalen literarischen Markt bei Schwaben zu erobern. Dabei werde ich drei von Schillers Rezensionen über Stäudlin betrachten und auch Schillers „Anthologie auf das Jahr 1782“ mit einfließen lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitende Fragestellung
- Warum ist Stäudlin, zu dieser Zeit, Schillers schärfster Konkurrent?
- Wie versucht Schiller den literarischen Markt in Schwaben zu erobern? (Im Umgang mit Stäudlin)
- Der Auslöser der Fehde
- Die erste Rezension
- Weitere Rezensionen
- ,,Anthologie auf das Jahr 1782"
- Eine etwas andere Herangehensweise
- Selbstkritik
- Auswertung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Schillers frühen Kampf um die Vorherrschaft im literarischen Markt, insbesondere seine Auseinandersetzung mit Gotthold Friedrich Stäudlin. Sie befasst sich mit Schillers Strategie, den regionalen Markt in Schwaben zu erobern, indem sie seine Rezensionen von Stäudlins Werken und seine eigene Anthologie auf das Jahr 1782 untersucht.
- Schillers frühe Karriere als Dramenautor und seine Ambitionen, sich auf dem literarischen Markt zu etablieren
- Stäudlins Einfluss als etablierter Dichter und Schillers Wettbewerb um literarisches Kapital
- Schillers Rezensionsstrategien, um die Dominanz Stäudlins zu untergraben und seine eigene Position zu stärken
- Die Bedeutung von Schillers „Anthologie auf das Jahr 1782“ im Kontext des literarischen Wettbewerbs
- Schillers Selbstkritik und seine Entwicklung als Dichter in den frühen 1780er Jahren
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitende Fragestellung: Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und stellt die zentralen Figuren des literarischen Wettbewerbs, Schiller und Stäudlin, vor. Es wird auch der regionale Markt in Schwaben und Schillers Bemühen um dessen Eroberung skizziert.
- Warum ist Stäudlin, zu dieser Zeit, Schillers schärfster Konkurrent?: Dieses Kapitel beleuchtet Stäudlins frühzeitige Erfolge als Dichter und sein bereits vorhandenes „symbolisches Kapital“. Der Fokus liegt auf den Gründen, warum Schiller Stäudlin als seinen größten Rivalen sah.
- Wie versucht Schiller den literarischen Markt in Schwaben zu erobern? (Im Umgang mit Stäudlin): Dieses Kapitel untersucht verschiedene Strategien Schillers im Umgang mit Stäudlin. Es analysiert Schillers Rezensionen von Stäudlins Werken, insbesondere seine erste Rezension einer Vergilübersetzung, sowie die Entstehung und Bedeutung der „Anthologie auf das Jahr 1782“.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf Schlüsselwörter wie: literarischer Markt, regionaler Markt, symbolisches Kapital, Konkurrent, Rezension, Anthologie, Dichterwettstreit, Selbstkritik, Literaturkritik, Schiller, Stäudlin, schwäbisches Literaturwesen. Diese Begriffe spiegeln die zentralen Themen des Textes wider und verweisen auf Schillers Strategien, sich im literarischen Wettbewerb zu behaupten.
- Arbeit zitieren
- Markus Stettner (Autor:in), 2009, Schillers früher Kampf um die Vorherrschaft im Literarischen Markt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155166