Gegenstand der Seminararbeit ist das Thema „Die derzeitige protektionistische Versuchung„. Die Befürchtung, dass protektionistische Handelspolitiken wieder aufleben könnten, wurde seit dem Ausbruch der schweren Wirtschaftskrise in 2008-2009 oftmals artikuliert, denn „many fear that, unless policymakers are on guard, protectionist pressures could once again spin out of control“ (Eichengreen und Irwin 2009b, S. 1).
Zielsetzung der Arbeit ist es, diese derzeitige protektionistische Versuchung zu begründen, zu hinterfragen und schließlich zu evaluieren, inwiefern die Staaten bislang der beschriebenen Versuchung „erliegen“. Dabei ist der Vergleich zur Großen Depression 1929-1933, besonders vor dem Hintergrund des verfügbaren Repertoires an Reaktionsmöglichkeiten und der Lehren aus dem protektionistischen Wettlauf, von großer Bedeutung. Aber auch die seither eingetretene Liberalisierung des Welthandels als Gegenbewegung zum Protektionismus und das aktuelle politische Umfeld, bspw. die Doha-Runde und das Verhalten der G20-Staaten, werden als wichtige Determinanten mit in die Betrachtung einbezogen.
Zentrale Quellen der Seminararbeit sind Arbeitspapiere, die im Kreise der volkswirtschaftlichen Gruppen der World Bank und WTO entstanden sind. Die Arbeit beruht auf empirischen Daten zur Quantifizierung des Ausmaßes der protektionistischen Handelspolitiken per 30.11.2009.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Historische Entwicklung
- Weltwirtschaftskrise 1929-1933
- Liberalisierung des Welthandels
- Protektionistische Maßnahmen im WTO-System
- Gegenwärtige Entwicklung
- Weltwirtschaftskrise 2008-2009
- Wirtschaftspolitischer Handlungsspielraum
- G20-Bekenntnis zum freien Welthandel
- Empirische Befunde
- Allgemeine Übersicht
- Importzölle
- Trade Remedies
- Sonstige Maßnahmen
- Abschließende Worte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die aktuelle Versuchung zu protektionistischen Handelspolitiken, insbesondere im Kontext der Weltwirtschaftskrise 2008-2009. Sie analysiert die Gründe für diese Versuchung, hinterfragt sie kritisch und bewertet das Ausmaß, in dem Staaten ihr tatsächlich nachgegeben haben. Der Vergleich mit der Großen Depression von 1929-1933 dient als wichtiger Bezugspunkt, um den Handlungsspielraum der Politik und die Lehren aus vergangenen protektionistischen Maßnahmen zu beleuchten.
- Theoretische Grundlagen des Protektionismus
- Historische Entwicklung des Protektionismus (inklusive der Weltwirtschaftskrisen 1929-1933 und 2008-2009)
- Liberalisierung des Welthandels und die Rolle der WTO
- Empirische Analyse protektionistischer Maßnahmen seit 2008
- Wirtschaftspolitischer Handlungsspielraum in Krisenzeiten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Gegenstand der Arbeit – die aktuelle protektionistische Versuchung – und formuliert die Zielsetzung: Begründung, Hinterfragung und Evaluierung des Ausmaßes, in dem Staaten dieser Versuchung erliegen. Der Vergleich mit der Großen Depression und die Berücksichtigung der Liberalisierung des Welthandels werden als wichtige Aspekte hervorgehoben. Die Arbeit stützt sich auf empirische Daten und Arbeitspapiere von Institutionen wie der Weltbank und der WTO.
Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen des Protektionismus dar. Es beleuchtet die historischen Wurzeln, Ziele und Maßnahmen protektionistischer Politiken. Es wird ein theoretisches Fundament geschaffen, um die späteren empirischen Analysen zu interpretieren und einzuordnen. Die Darstellung der verschiedenen Ziele und Maßnahmen von Protektionismus bildet die Grundlage für das Verständnis der folgenden Kapitel.
Historische Entwicklung: Dieses Kapitel betrachtet die historische Entwicklung des Protektionismus, beginnend mit der Weltwirtschaftskrise von 1929-1933. Es analysiert die Ursachen und den Verlauf des protektionistischen Wettlaufs während dieser Krise und untersucht den damaligen wirtschaftspolitischen Handlungsspielraum. Weiterhin wird die anschließende Liberalisierung des Welthandels und die Entstehung protektionistischer Instrumente innerhalb des WTO-Systems beleuchtet. Dieser Abschnitt liefert den historischen Kontext für das Verständnis der aktuellen Situation.
Gegenwärtige Entwicklung: Dieses Kapitel vergleicht die gegenwärtige Entwicklung während der Wirtschaftskrise 2008-2009 mit der historischen Entwicklung. Es analysiert die wirtschaftliche Entwicklung und den politischen Handlungsspielraum in der Krise und zieht Parallelen zur Großen Depression. Die anfängliche politische Reaktion der G20-Staaten wird ebenfalls beschrieben. Der Vergleich zwischen den beiden Krisen zeigt auf, welche Lehren aus der Vergangenheit gezogen wurden und ob sich die Reaktionen unterscheiden.
Empirische Befunde: Basierend auf statistischen Daten evaluiert dieses Kapitel die tatsächliche Entwicklung protektionistischer Maßnahmen seit dem Ausbruch der Krise 2008-2009. Es quantifiziert das Ausmaß der angewandten Maßnahmen und analysiert verschiedene Kategorien wie Importzölle, Trade Remedies und sonstige Maßnahmen. Dieser Abschnitt liefert die empirische Grundlage für die Schlussfolgerungen der Arbeit.
Schlüsselwörter
Protektionismus, Weltwirtschaftskrise, Liberalisierung des Welthandels, WTO, G20, Importzölle, Trade Remedies, Wirtschaftspolitik, Große Depression, empirische Daten.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Protektionistische Handelspolitik in Krisenzeiten
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die aktuelle Versuchung zu protektionistischen Handelspolitiken, insbesondere im Kontext der Weltwirtschaftskrise 2008-2009. Sie analysiert die Gründe für diese Versuchung, hinterfragt sie kritisch und bewertet das Ausmaß, in dem Staaten dieser Versuchung tatsächlich nachgegeben haben.
Welche Zeiträume werden in der Arbeit betrachtet?
Die Arbeit vergleicht die Weltwirtschaftskrise von 1929-1933 mit der von 2008-2009, um den Handlungsspielraum der Politik und die Lehren aus vergangenen protektionistischen Maßnahmen zu beleuchten. Der Fokus liegt auf der Entwicklung seit 2008.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: Theoretische Grundlagen des Protektionismus, historische Entwicklung des Protektionismus (inkl. der Weltwirtschaftskrisen), Liberalisierung des Welthandels und die Rolle der WTO, empirische Analyse protektionistischer Maßnahmen seit 2008 und der wirtschaftspolitische Handlungsspielraum in Krisenzeiten.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Arbeit kombiniert theoretische Analysen mit empirischen Befunden. Sie stützt sich auf statistische Daten und Arbeitspapiere von Institutionen wie der Weltbank und der WTO.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zu den theoretischen Grundlagen, der historischen Entwicklung des Protektionismus, der gegenwärtigen Entwicklung, empirischen Befunden und abschließende Worte. Ein detailliertes Inhaltsverzeichnis findet sich im Dokument.
Welche konkreten protektionistischen Maßnahmen werden untersucht?
Die empirische Analyse umfasst verschiedene Kategorien protektionistischer Maßnahmen, darunter Importzölle, Trade Remedies und sonstige Maßnahmen.
Welche Rolle spielt die WTO in der Arbeit?
Die Arbeit beleuchtet die Rolle der WTO im Kontext der Liberalisierung des Welthandels und der Entstehung protektionistischer Instrumente innerhalb des WTO-Systems.
Welche Rolle spielt die G20 in der Arbeit?
Die anfängliche politische Reaktion der G20-Staaten auf die Wirtschaftskrise 2008-2009 wird beschrieben und analysiert.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die konkreten Schlussfolgerungen der Arbeit ergeben sich aus der empirischen Analyse der protektionistischen Maßnahmen und dem Vergleich mit der Großen Depression. Die Arbeit bewertet das Ausmaß, in dem Staaten der Versuchung zu Protektionismus erlegen sind.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Protektionismus, Weltwirtschaftskrise, Liberalisierung des Welthandels, WTO, G20, Importzölle, Trade Remedies, Wirtschaftspolitik, Große Depression, empirische Daten.
- Arbeit zitieren
- Christian Betz (Autor:in), Helen Hebinck (Autor:in), 2010, Die protektionistische Versuchung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155188