Der Geschäftsmann Stephan M. sitzt im Flugzeug der britischen Fluggesellschaft Virgin Atlantic von London nach Frankfurt. Hoch über den Wolken, die Sonne strahlt, die Anschnallzeichen sind erloschen. Er beobachtet wie die Stewardessen mit ihren metallenen Versorgungswagen durch die Reihen fahren und professionell lächelnd die Passagiere vor ihm fragen: „Darf's für Sie etwas sein? Tee? Kaffee? Ein gutes Gewissen?". Stephan M. wundert sich, was mit letztgenanntem gemeint ist, als ein ebenfalls verdutzter Passagier die Stewardess belustigend danach fragt. Die Stewardess erwidert, dass es ein individuelles Klimaschutzzertifikat sei, mit dem man seinen persönlichen CO2-Ausstoß des Fluges kompensieren kann und Klimaschutzprojekte in der dritten Welt unterstützt. Der Passagier lehnt dankend ab, so wie die anderen Passagiere vor Stephan M. Als die Stewardess allerdings bei Stephan M., der in der Zwischenzeit ins Grübeln über den Umwelteinfluss seines Fluges gekommen ist, angelangt ist, fragt er nach dem Zertifikatepreis. Die Stewardess antwortet: „1,50 EUR “. Stephan M., der etwas verwundert über den niedrigen Preis ist, kauft sich das Klimazertifikat. Mehrere Passagiere hinter ihm, vielleicht durch Stephan M. angeregt, fangen ebenfalls an, sich diese Klimazertifikate zu kaufen. Es scheint so, als ob eine Art Gruppendruck Unentschlossener zum Kauf bewegt, ihren individuellen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Stephan M. spendete durch seinen Zertifikatekauf einem „Social Enterprise“ Geld, das sich mit der Kompensation von Treibhausgasen im Flugverkehr beschäftigt – einem Unternehmen wie atmosfair.
Was aber steckt hinter atmosfair, dass es als „Social Enterprise“ angesehen werden kann?
Was ist die Wertschöpfung bzw. der „Social Value“ der durch atmosfair entsteht?
Wie sieht das Umfeld aus, das den Weg für die Idee von atmosfair ebnete?
Ist die Dienstleistung von atmosfair eine „Social Innovation“ und wie sieht der Ausblick für diese Innovation aus?
Diese Fragen sollen im Rahmen dieser Seminararbeit ausgearbeitet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorstellung von atmosfair
- Analyse von atmosfair
- atmosfair ein „Social Enterprise“
- Wertschöpfung / „Social Value“ durch atmosfair
- Umfeld von atmosfair
- Social Innovation und Ausblick
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Social Enterprise atmosfair, einer gemeinnützigen GmbH mit Sitz in Bonn, die sich mit der Kompensation von Treibhausgasen im Flugverkehr beschäftigt. Die Arbeit analysiert das Unternehmen im Hinblick auf seine Positionierung als Social Enterprise, die Wertschöpfung und den „Social Value“, die durch atmosfair entstehen, sowie das Umfeld, das den Weg für die Idee von atmosfair ebnete. Darüber hinaus wird die Dienstleistung von atmosfair als Social Innovation betrachtet und ein Ausblick auf die Zukunft der Innovation gegeben.
- Die Rolle von atmosfair als Social Enterprise
- Die Wertschöpfung und der „Social Value“ von atmosfair
- Das Umfeld von atmosfair
- Social Innovation und der Ausblick für atmosfair
- Die Kompensation von Treibhausgasen im Flugverkehr
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Arbeit stellt den Leser in die Situation eines Geschäftsmannes, der während eines Fluges mit Virgin Atlantic ein Klimazertifikat kauft, um seinen persönlichen CO2-Ausstoß zu kompensieren. Dieses Beispiel dient als Ausgangspunkt für die anschließende Analyse von atmosfair. Die Arbeit stellt die zentralen Fragen, die im Rahmen der Seminararbeit beantwortet werden sollen, z. B. die Frage, was atmosfair als „Social Enterprise\" auszeichnet.
Vorstellung von atmosfair
Dieses Kapitel beschreibt die Entstehung und die Ziele von atmosfair. Es werden die Gründung der gemeinnützigen GmbH durch die Umweltorganisation Germanwatch e.V. und das forum anders reisen e.V. sowie die Schirmherrschaft von Klaus Töpfer erwähnt. Der Fokus liegt auf der Funktionsweise von atmosfair, der Berechnung der CO2-Emissionen und der Investition von Kompensationszahlungen in Klimaschutzprojekte.
Analyse von atmosfair
Dieses Kapitel analysiert atmosfair als „Social Enterprise\" und untersucht die Wertschöpfung sowie den „Social Value“, die durch das Unternehmen entstehen. Es werden die Funktionsweise des „Clean Development Mechanism“ (CDM) und die CDM-Gold-Standard-Zertifizierung der Projekte von atmosfair erklärt.
Schlussbetrachtung
(Nicht im Preview enthalten)
Schlüsselwörter
Social Enterprise, atmosfair, Klimaschutz, Kompensation von Treibhausgasen, Flugverkehr, „Social Value“, CDM, CDM-Gold-Standard, Umweltschutz, nachhaltige Entwicklung, Entwicklungshilfe.
- Quote paper
- Diplom-Betriebswirt (BA) Cornelius M. P. Kiermasch (Author), 2010, atmosfair – Ein Social Enterprise Beispiel im Klimaschutz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155213