Integration ist ein heute weit verbreiteter und vielseitig angewandter Begriff, den es stets von neuem zu definieren gilt. In der Übersetzung bedeutet Integration die Eingliederung bzw. Einbettung in ein Ganzes. Ein Subjekt kann also Teil eines Ganzen bzw. einer Gesellschaft werden, indem bestimmte Faktoren erfüllt werden. Im Fall der Integration können diese Faktoren das Sprechen der Landessprache, das Anpassen an bestimmte Normen, Verhaltensregeln und Umgangsformen oder das Einhalten von Gesetzen sein. Jedoch ist Integration nicht gleichzusetzen mit Assimilation, bei welcher es sich um eine vollständige Angleichung des Subjekts an die Masse handelt. Schließlich ist es bei der Integration nicht erwünscht, dass die Kultur, die Sprache oder die Religion des Herkunftslandes abgelegt werden. Es ist eine besondere Gratwanderung zwischen Herkunftskultur bzw. -sprache und Fremdkultur bzw. -sprache erforderlich, um von Integration und nicht von Assimilation1 oder Segregation2 sprechen zu können. Die Sprache spielt im Integrationsprozess eine wichtige Rolle. Neben ihr gibt es allerdings weitere bedeutsame Bereiche wie den Arbeitsmarkt, soziale Netzwerke oder die Politik. Sie bauen - wie die Teilnahme am politischen Geschehen - auf den sprachlichen Fertigkeiten auf, begünstigen - wie in sozialen Beziehungen - den Spracherwerb oder stehen - wie die Chancen auf dem Arbeitsmarkt - in Wechselwirkung zur Sprache. Außerdem wird zwischen direkten und indirekten Einflussfaktoren unterschieden. „[D]as Wanderungs- und Bleibemotiv, die Aufenthaltsdauer, das Einreisealter und die Bildung (sowohl im Herkunfts- wie im Aufnahmeland), das mitgebrachte kulturelle Kapital, der darüber bedingte subjektive Eigenwert der Sprache und die (individuelle) Intelligenz“3 haben eine direkten Einfluss auf die sprachliche Integration. Indirekt bedingt ist sie durch die Motivation zum Lernen (z.B. durch die Aussicht auf eine bessere Arbeitsstelle), den Zugang (Kursangebote), die Qualifikation der Lehrkräfte und die Qualität des Unterrichts, die individuellen Fähigkeiten (Vorbildung oder spezielle Lernfertigkeiten) sowie die Kosten des Lernens (Kosten der Sprachkurse, Zeitaufwand).
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- 1. Vorgehensweise
- 2. Quellenlage
- 3. Begrifflichkeiten
- II. Die Migrationsgeschichte der drei Länder
- 1. Norwegen
- 2. Dänemark
- 3. Deutschland
- 4. Fazit
- III. Grundlagen der Integrationspolitik
- 1. Norwegen
- a) Gesetze und Regelungen zur Sprachintegration
- 2. Dänemark
- a) Gesetze und Regelungen zur Sprachintegration
- 3. Deutschland
- a) Gesetze und Regelungen zur Sprachintegration
- 1. Norwegen
- IV. Die Ausführung der Gesetze auf kommunaler Ebene
- 1. Sprachförderung in Oslo
- a) Norwegischunterricht für Migrantenkinder
- b) Norwegischkurse für erwachsene Einwanderer
- 2. Sprachförderung in Kopenhagen
- a) Dänischunterricht für Migrantenkinder
- b) Dänischkurse für erwachsene Einwanderer
- 3. Sprachförderung in Berlin
- a) Deutschunterricht für Migrantenkinder
- b) Deutschkurse für erwachsene Einwanderer
- 1. Sprachförderung in Oslo
- V. Die Kommunale Verantwortung
- 1. Die Ausstattung des Sprachunterrichts in Oslo
- a) Die Lehrkräfte
- b) Die Finanzierung
- 2. Die Ausstattung des Sprachunterrichts in Kopenhagen
- a) Die Lehrkräfte
- b) Die Finanzierung
- 3. Die Ausstattung des Sprachunterrichts in Berlin
- a) Die Lehrkräfte
- b) Die Finanzierung
- 1. Die Ausstattung des Sprachunterrichts in Oslo
- VI. Die Problematik der Sprachintegration – Ein Vergleich der drei Länder
- 1. Partizipationsverhalten der Einwanderer
- 2. Die Rolle und Stellung der Sprache bei der Integration
- 3. Funktioniert Integration?
- Die Integration von Kindern mit Migrationshintergrund
- Erwachsene Einwanderer
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit analysiert die sprachpolitischen Bestimmungen zur Integration von Einwanderern in Norwegen, Dänemark und Deutschland. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den Sprachintegrationsprogrammen der drei Länder zu beleuchten, und die Rolle der Sprache bei der Integration von Migranten zu untersuchen. Die Arbeit betrachtet dabei die Gesetze und Regelungen zur Sprachintegration, die Umsetzung der Gesetze auf kommunaler Ebene sowie die Herausforderungen und Möglichkeiten der Sprachintegration in den drei Ländern.- Die Migrationsgeschichte der drei Länder
- Gesetze und Regelungen zur Sprachintegration in Norwegen, Dänemark und Deutschland
- Die Umsetzung der Gesetze auf kommunaler Ebene in den Hauptstädten Oslo, Kopenhagen und Berlin
- Die Ausstattung und Finanzierung der Sprachkurse in den drei Ländern
- Die Herausforderungen der Sprachintegration und das Partizipationsverhalten von Einwanderern
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Dieses Kapitel liefert eine Einleitung in das Thema der Sprachintegration von Einwanderern und erläutert die Bedeutung der Sprache im Integrationsprozess. Die Arbeit fokussiert auf die sprachpolitischen Bestimmungen in Norwegen, Dänemark und Deutschland und untersucht, wie der Schlüssel der Sprache in diesen Ländern verankert ist und wie sie bereitgestellt wird.II. Die Migrationsgeschichte der drei Länder
Dieses Kapitel betrachtet die Migrationsgeschichte der drei Länder und analysiert die unterschiedlichen Einwanderungsmuster und die damit verbundenen Herausforderungen für die Integration von Einwanderern.III. Grundlagen der Integrationspolitik
Dieses Kapitel analysiert die Gesetze und Regelungen zur Sprachintegration in den drei Ländern. Die Arbeit konzentriert sich auf die Gesetze, die den Spracherwerb von Einwanderern regeln, und die politischen Stellungnahmen zur Rolle der Sprache bei der Integration.IV. Die Ausführung der Gesetze auf kommunaler Ebene
Dieses Kapitel beleuchtet die Umsetzung der Gesetze zur Sprachintegration auf kommunaler Ebene in den Hauptstädten Oslo, Kopenhagen und Berlin. Die Arbeit untersucht die Angebote des Sprachunterrichts für Einwanderer und die Unterschiede in Quantität und Qualität der Lehrangebote in den drei Ländern.V. Die Kommunale Verantwortung
Dieses Kapitel untersucht die Ausstattung und die Finanzierung der Sprachkurse in den drei Ländern. Die Arbeit beleuchtet die Bedingungen für die Durchführung von Integrationskursen, die Ausbildungsmöglichkeiten der Lehrkräfte im Zweitspracherwerb und die Finanzlage der Integrationskursanbieter.VI. Die Problematik der Sprachintegration – Ein Vergleich der drei Länder
Dieses Kapitel vergleicht das Partizipationsverhalten von Migranten in den drei Ländern und untersucht, welche Folgen ein Kursabbruch für die Integration hat und inwieweit Integration unter den gegebenen Umständen überhaupt funktioniert.Schlüsselwörter
Sprachintegration, Einwanderer, Migrationsgeschichte, Sprachpolitik, Gesetze und Regelungen, Sprachförderung, Kommunale Verantwortung, Partizipationsverhalten, Integration, Norwegen, Dänemark, Deutschland, Oslo, Kopenhagen, Berlin.- Quote paper
- Bianca Saupe (Author), 2007, Sprachpolitische Bestimmungen zur Integration von Einwanderern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155356