In dieser Seminararbeit geht es um die Bedeutung der Sendschriften Panegyrikos und Philippos für die politische Propaganda in Griechenland des vierten vorchristlichen Jahrhunderts.
Bereits 46 Jahre bevor Alexander der Große seinen Eroberungszug gegen das Reich der Perser führte, hatte der Autor der beiden Sendschriften Isokrates, ein athenischer Redenschreiber und Publizist, eine panhellenische Allianz und einen Krieg gegen Persien propagiert. In der älteren Sendschrift Panegyrikos forderte Isokrates, dass Athen und Sparta die Kriegsallianz anführen sollen. In seiner jüngeren Sendschrift Philippos hingegen wandte er sich an den König der Makedonen Philipp II, Vater von Alexander dem Großen. Isokrates‘ Forderung blieb weder bei Philipp noch bei Alexander unbeachtet.
Die Seminararbeit soll folgende Fragen beantworten: Wie kam ein athenischer Redenschreiber dazu, einem makedonischen König einen Krieg gegen das Perserreich anzutragen? Wie verhält sich das zum panhellenischen Gedanken?
Um hierauf eine Antwort zu geben, wird als erstes geklärt, was unter 'panhellenisch' zu verstehen ist. Zum Zweiten werden Inhalt und Aufbau der Sendschreiben daraufhin untersucht, wie Isokrates selbst seinen Aufruf rechtfertigte: Welche Ziele und Motive nannte er? In diesem Zusammenhang wird ebenso herausgearbeitet, welches Bild Isokrates über die Perser und Makedonen im Vergleich zu den Griechen gestaltete. Ferner wird jede Schrift in ihren historischen Kontext gestellt, um ihre Bedeutung eingehender analysieren und darstellen zu können. Zum dritten beschäftigt sich diese Arbeit speziell mit einem Motiv, das zur Rechtfertigung für einen Krieg gegen Persien propagiert und auch von Alexander dem Großen genutzt wurde; dem Rachemotiv.
Da der zentrale Gegenstand meiner Arbeit die Propaganda des Isokrates ist, wird lediglich die Sichtweise behandelt, die er in seinen Schriften darstellte. Die Perspektive Philipps II oder Alexanders des Großen werden im Rahmen dieser Arbeit nicht berücksichtigt.
Zum Schluss soll die Propaganda von Isokrates vor dem Hintergrund des panhellenischen Gedanken bewertet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Thema
- Hauptteil
- Der Panhellenismus im 4. Jahrhundert v. Chr.
- Der Begriff und die Bedeutung
- Isokrates und die politische Propaganda
- Isokrates' Sendschreiben: Panegyrikos und Philippos
- Isokrates' Zielsetzung
- Das Perserbild und die Makedonen
- Xerxes' Tempelfrevel und Alexanders Rachefeldzug
- Der Rachegedanke
- Die politische Realität
- Schluss
- Das Fazit
- Anhang
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Sendschreiben Panegyrikos und Philippos von Isokrates und beleuchtet deren Bedeutung für die politische Propaganda in Griechenland des 4. Jahrhunderts v. Chr. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Isokrates den panhellenischen Gedanken instrumentalisierte, um die Griechen zu einem gemeinsamen Krieg gegen Persien zu vereinen. Dabei werden die Inhalte und Strukturen der beiden Sendschreiben untersucht, die politischen Ziele Isokrates' und die Darstellung der Perser und Makedonen im Vergleich zu den Griechen.
- Der Panhellenismus als Idee und politische Bewegung
- Die Sendschreiben Panegyrikos und Philippos als Propagandawerkzeuge
- Isokrates' politische Zielsetzung und Motivationen
- Das Perserbild und die Makedonen in Isokrates' Schriften
- Der Zusammenhang zwischen Isokrates' Schriften und dem Rachemotiv
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und skizziert den Forschungsstand. Es wird erläutert, welche Aspekte der panhellenischen Propaganda von Isokrates im Fokus der Analyse stehen. Dabei werden die Sendschreiben Panegyrikos und Philippos als zentrale Quellen und deren Bedeutung für die politische Propaganda in Griechenland des 4. Jahrhunderts v. Chr. hervorgehoben.
Hauptteil
Der Panhellenismus im 4. Jahrhundert v. Chr.
Dieser Abschnitt definiert den Begriff des Panhellenismus und erläutert dessen Bedeutung im 4. Jahrhundert v. Chr. Er geht auf die Instrumentalisierung des hellenischen Gemeinschaftsgedankens für politische Zwecke ein und zeigt auf, wie die Abgrenzung nach außen zur Stärkung der inneren Identität genutzt wurde.
Isokrates und die politische Propaganda
Dieser Abschnitt analysiert die beiden Sendschreiben Panegyrikos und Philippos von Isokrates. Es werden deren Inhalte und Strukturen verglichen, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Schriften aufgezeigt. Zudem werden Isokrates' politische Ziele und Motive untersucht sowie die von ihm gezeichneten Bilder der Perser und Makedonen im Vergleich zu den Griechen beleuchtet.
Xerxes' Tempelfrevel und Alexanders Rachefeldzug
In diesem Abschnitt wird der Zusammenhang zwischen Isokrates' Schriften und dem Rachemotiv untersucht, das Alexander der Große in seinem Feldzug gegen die Perser nutzte. Es geht dabei um die Sichtweise, die Isokrates in seinen Schriften darstellte, wobei die Perspektive Philipps II. und Alexanders des Großen nicht berücksichtigt werden.
Schlüsselwörter
Panhellenismus, Isokrates, Panegyrikos, Philippos, politische Propaganda, Perserkriege, Perserbild, Makedonen, Rachemotiv, griechische Politik, 4. Jahrhundert v. Chr.
- Arbeit zitieren
- Trixi Held (Autor:in), 2004, Die panhellenische Propaganda von Isokrates, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155517