Im Rahmen des Gesamtthemas „Bedeutung“ und „Bedeutungsstruktur“ befasse ich
mich mit semantischen Merkmalen, die den „Knackpunkt“ für die Entstehung, sowie die
Beschreibung und Unterscheidung von Bedeutung darstellen, näher. Semantische
Merkmale haben verschiedene Eigenschaften und Funktionen, auf die ich im ersten Teil
eingehen werde.
Im zweiten Teil befasse ich mich damit, auf welchen Gebieten semantische Merkmale
wichtig werden, sowie mit der Entstehung der Gesamtbedeutung mittels der
Komponentenanalyse.
Der dritte Teil gibt eine kritische Reflexion des Themas.
Inhaltsverzeichnis
2.Vorwort
3.Eigenschaften und Funktionen von semantischen Merkmalen
3.1.Bedeutung als Kombination von Merkmalen
3.2.Die distinktive Funktion
3.3.Die binäre Konzeption
4.Das Auftreten von semantischen Merkmalen
4.1.Merkmale in Synonymen
4.2.Merkmale in Antonymen
4.3.Merkmale in Definitionen
4.4.Komponentenanalyse
5. Probleme der Bedeutungsbeschreibung
6. Anhang: Bibliographie
2. Vorwort
Im Rahmen des Gesamtthemas „Bedeutung“ und „Bedeutungsstruktur“ befasse ich mich mit semantischen Merkmalen, die den „Knackpunkt“ für die Entstehung, sowie die Beschreibung und Unterscheidung von Bedeutung darstellen, näher. Semantische Merkmale haben verschiedene Eigenschaften und Funktionen, auf die ich im ersten Teil eingehen werde.
Im zweiten Teil befasse ich mich damit, auf welchen Gebieten semantische Merkmale wichtig werden, sowie mit der Entstehung der Gesamtbedeutung mittels der Komponentenanalyse.
Der dritte Teil gibt eine kritische Reflexion des Themas.
3. Eigenschaften und Funktionen von semantischen Merkmalen
3.1 Bedeutung als Kombination von Merkmalen
Unter einem semantischen Merkmal versteht man Teilbedeutungen einer Bedeutung, in die jedes Wort zerlegt werden kann. Grundlage ist eine, wie Schwarz/Chur schreiben „in der linguistischen Semantik weit verbreitete Hypothese: die Merkmalshypothese.“[1]
Dieser Hypothese liegt die Vorstellung zugrunde, daß Bedeutungen keine
ganzheitlichen, nicht weiter zu analysierenden Einheiten sind, sondern sich aus elementaren Inhaltselementen, den semantischen Merkmalen (auch:
Seme oder Komponenten) zusammensetzen.[2]
Dazu zwei Beispiele:[3]
1. Die Bedeutung des Wortes „Frau“ läßt sich in folgende Teilbedeutungen zerlegen:
( LEBENDIG, MENSCHLICH, WEIBLICH, ERWACHSEN)
2. Die Bedeutung des Wortes „Stuhl“ enthält folgende Teilbedeutungen:
( MÖBELSTÜCK, ZUM SITZEN, AUF FÜSSEN, FÜR EINE PERSON, MIT
RÜCKENLEHNE)
Die Annahme ist also, daß sich die Gesamtbedeutung von Wörtern aus einer Vielzahl von Teilbedeutungen, die man semantische Merkmale nennt , zusammensetzt. Merkmale sind vergleichbar mit Konnotationen, die jemand mit einem Wort in Verbindung bringt. Diese zum Teil rein subjektiven Konnotationen können sowohl positiv als auch negativ sein.
Daß aber dennoch nicht alle Teilbedeutungen auch automatisch semantische Merkmale sind, wird anhand des nächsten Beispiels von Schwarz/Chur[4] deutlich:
Das Wort „Tante“ soll in seine Teilbedeutungen zerlegt werden.
Eine Tante ist ein weiblicher Mensch, der in einer bestimmten verwandtschaftlichen Beziehung zu einem anderen Menschen steht (als Schwester vom Vater oder der Mutter des Sprechers). Diese Angaben bezeichnen Schwarz/Chur als „sprachlich relevante Gebrauchsbedingungen“[5], d.h. als wichtige Teilbedeutungen, die zusammen die Bedeutung des Wortes ergeben.
Weitere Konnotationen, die bei „Tante“ mitschwingen, können z.B. sein, daß eine Tante meist erwachsen ist, daß sie Geschenke mitbringt oder daß sie sehr nett oder sehr streng ist. Da diese Angaben aber nicht dazu dienen, die Bedeutung des Wortes eindeutig zu bestimmen (es gibt ja auch Tanten, die zickig sind und keine Geschenke mitbringen), sind sie irrelevant und können nicht als semantische Merkmale bezeichnet werden. Sie gehören zum Weltwissen (enzyklopädisches Wissen) eines Sprechers.
Zusammenfassend läßt sich also sagen, daß als semantische Merkmale nur sprachlich relevante Komponenten bezeichnet werden können:
„Semantische Merkmale kommen einem Wort notwendig zu, und Merkmale sichern die Unterscheidbarkeit von Wortbedeutungen.“[6]
[...]
[1] Schwarz,M./Chur,J. Semantik. Ein Arbeitsbuch. Tübingen, 1993 S.37
[2] ebd.
[3] Vgl.ebd. S.37/38
[4] Vgl.ebd. S.39/4O
[5] ebd. S.4O
[6] Schwarz,M./Chur,J. Semantik. Ein Arbeitsbuch. Tübingen, 1993 S.4O
- Arbeit zitieren
- Stephanie Behnke (Autor:in), 1998, Semantische Merkmale, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15555
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