In der Beratungslandschaft gibt es sehr viele Hilfeangebote für Frauen. Zwar gibt es auch Beratungseinrichtungen für Männer, die aber zum einen nicht so zahlreich und zum anderen in der Gesellschaft weniger akzeptiert sind. Ich schreibe diese Arbeit deshalb, weil ich der Meinung bin, dass viele Themen der Frauenberatung auch Männer betreffen können, z.B. Kindererziehung oder veränderte Geschlechterrollen. Interessant ist hierbei die Frage, wie wichtig eine geschlechtsspezifische Beratung auch für Männer sein kann und ob sie diese überhaupt benötigen. Wird die Notwendigkeit einer speziellen Männerberatung angenommen, stellt sich die Frage, welche Folgen diese Begründungen für die Beratungspraxis von Männern haben kann. Um das Thema einzugrenzen, beschränke ich mich hauptsächlich auf diesen Aspekt und gehe nicht ausführlicher auf Vergleiche zur Frauenberatung ein. In dieser Arbeit gehe ich also zunächst der Frage nach, welche Gründe es für eine männerspezifische Beratung gibt bzw. warum Männer einer für sie zugeschnittenen Beratung bedürfen. Diese Gründe werden im ersten Kapitel zusammengetragen. Hierbei wird auch darauf eingegangen, welche Ursachen diese Gründe haben können.
Außerdem beschäftigt sich diese Arbeit mit den daraus folgenden Konsequenzen für die Beratungspraxis und versucht entsprechende Anforderungen zu formulieren. Diese Konsequenzen werden in Kapitel zwei dargestellt. Das dritte Kapitel beinhaltet eine eigene Stellungnahme, wie plausibel mir diese Beratungsgründe erscheinen und wie ich die Notwendigkeit von Männerberatung im Anschluss bewerte. Außerdem werden das in Kapitel zwei dargestellte Anforderungsprofil und die Konsequenzen für die Beratungspraxis reflektiert. Abschließend wird ein Ausblick auf mögliche weitere Fragestellungen gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Die Notwendigkeit einer männerspezifischen Beratung
- 1.1 Das Männerbild in der Gesellschaft
- 1.2 Gesellschaftsstrukturelle Gründe
- 1.3 Männerfreundschaften und Kommunikationsverhalten
- 1.4 Erziehung
- 2 Konsequenzen und Anforderungen an die Beratungspraxis
- 2.1 Anforderungen an die Beraterkompetenz
- 2.2 Anforderungen an die Rahmenbedingungen der Beratung
- 2.2.1 Berücksichtigung von Schwellenangst durch Niedrigschwelligkeit
- 2.2.2 Aufsuchende und bereitstellende Angebote
- 3 Stellungnahme und Ausblick
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Gründe für eine männerspezifische Beratung und die daraus resultierenden Konsequenzen für die Beratungspraxis. Sie beleuchtet, warum Männer eine spezielle Form der Beratung benötigen und welche Anforderungen an die Berater und die Rahmenbedingungen gestellt werden müssen.
- Männerbild in der Gesellschaft und seine Auswirkungen auf Beratungsangebote
- Gesellschaftliche Strukturen und ihre Auswirkungen auf Männer
- Kommunikationsverhalten und Männerfreundschaften
- Einfluss von Erziehung auf Männer
- Anforderungen an die Beratungspraxis, um Männern gerecht zu werden
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Notwendigkeit einer männerspezifischen Beratung und untersucht die Gründe dafür. Es analysiert das Männerbild in der Gesellschaft, gesellschaftliche Strukturen, das Kommunikationsverhalten von Männern, ihre Freundschaften und die Auswirkungen der Erziehung auf Männer. Das zweite Kapitel beleuchtet die Konsequenzen und Anforderungen an die Beratungspraxis, die sich aus der Notwendigkeit einer männerspezifischen Beratung ergeben. Es werden Anforderungen an die Beraterkompetenz und die Rahmenbedingungen der Beratung, wie z.B. Niedrigschwelligkeit und aufsuchende Angebote, analysiert.
Schlüsselwörter
Männerspezifische Beratung, Männerbild, Gesellschaftliche Strukturen, Kommunikation, Männerfreundschaften, Erziehung, Beratungspraxis, Beraterkompetenz, Rahmenbedingungen, Niedrigschwelligkeit, Aufsuchende Angebote.
- Arbeit zitieren
- Hella Ludwig (Autor:in), 2002, Männerberatung - Gründe für eine männerspezifische Beratung und Konsequenzen für die Beratungspraxis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15558