Gustav Radbruch zählt zu den bedeutendsten Rechtsphilosophen des 20. Jahrhunderts. Nach einem erfolgreichen Studium der Rechtswissenschaften und einer frühen akademischen Karriere in Heidelberg, Königsberg und Kiel wirkte er nicht nur als Wissenschaftler, sondern auch als Politiker. Als Mitglied der SPD und zweimaliger Reichsjustizminister prägte er die rechtspolitische Entwicklung der Weimarer Republik maßgeblich. Nach seiner Entlassung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 widmete er sich weiterhin der Rechtsphilosophie und kehrte nach 1945 an die Universität Heidelberg zurück. Sein Werk, insbesondere die "Radbruchsche Formel", gilt als zentraler Beitrag zur rechtsphilosophischen Debatte der Nachkriegszeit. Diese Arbeit behandelt die Herkunft, den Inhalt und die juristische Anwendung der Formel sowie deren Bedeutung im Spannungsverhältnis zwischen Rechtspositivismus und Naturrecht. Darüber hinaus wird die sogenannte Wehrlosigkeitsthese kritisch betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1.A Die "Radbruchsche Formel"
- I. Herkunft und zeitliche Einordnung der "Radbruchschen Formel"
- II. Elemente der "Radbruchschen Formel"
- III. Einordnung der "Radbruchschen Formel" in das Spannungsverhältnis von Rechtspositivismus und Naturrecht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die "Radbruchsche Formel", ein bedeutendes Werk der Rechtsphilosophie Gustav Radbruchs. Die Zielsetzung besteht darin, die Entstehung und den Inhalt der Formel zu beleuchten, ihre Anwendung in der Rechtsprechung zu analysieren und ihre Einordnung im Spannungsfeld von Rechtspositivismus und Naturrecht zu erörtern. Die Wehrlosigkeitsthese, ein weiterer wichtiger Aspekt von Radbruchs Denken, wird ebenfalls betrachtet.
- Die Entstehung und der Inhalt der Radbruchschen Formel
- Die Anwendung der Radbruchsche Formel in der Rechtsprechung
- Das Spannungsverhältnis zwischen Rechtspositivismus und Naturrecht im Kontext der Radbruchschen Formel
- Radbruchs Rechtsphilosophie vor und nach dem Zweiten Weltkrieg
- Die Wehrlosigkeitsthese
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt Gustav Radbruch als einen der bedeutendsten Rechtsphilosophen des 20. Jahrhunderts vor und skizziert seinen Lebenslauf sowie seine wichtigsten Werke. Sie führt in die Thematik der vorliegenden Arbeit ein, die sich mit der Radbruchschen Formel, ihrer Anwendung und ihrer Einordnung im Verhältnis von Rechtspositivismus und Naturrecht befasst. Der Fokus liegt auf der Einordnung der Formel in das Spannungsverhältnis von Rechtspositivismus und Naturrecht sowie auf der Stellungnahme zur Wehrlosigkeitsthese.
1.A Die "Radbruchsche Formel": Dieses Kapitel analysiert die Radbruchsche Formel umfassend. Teil I beleuchtet die Herkunft der Formel, ihre zeitliche Einordnung und gibt Beispiele aus der Rechtsprechung. Teil II untersucht die drei zentralen Elemente der Formel: den Vorrang des positiven Rechts, die Einschränkung des positiven Rechts durch die Gerechtigkeit (Unerträglichkeitsthese) und die Entbehrung der Rechtsnatur bei Gesetzen, die Gerechtigkeit verleugnen (Verleugnungsthese). Teil III schließlich ordnet die Formel im Spannungsverhältnis von Rechtspositivismus und Naturrecht ein, indem Naturrecht und Rechtspositivismus definiert und ihre Beziehung zur Radbruchschen Formel erläutert werden. Das Kapitel veranschaulicht, wie Radbruch zwischen Rechtspositivismus und Naturrecht vermittelte, ohne sich eindeutig einem der beiden Lager zuzuordnen. Die Ausführungen zu den einzelnen Thesen der Formel werden durch detaillierte Erklärungen und Verweise auf die Rechtsprechung ergänzt, um ein umfassendes Verständnis zu gewährleisten.
Schlüsselwörter
Gustav Radbruch, Radbruchsche Formel, Rechtspositivismus, Naturrecht, Gerechtigkeit, Rechtssicherheit, Zweckmäßigkeit, Gesetzliches Unrecht, Übergesetzliches Recht, Wehrlosigkeitsthese, Rechtsphilosophie, Bundesverfassungsgericht, NS-Regime, positivem Recht.
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Fokus der Analyse des "Radbruchsche Formel" Dokuments?
Das Dokument konzentriert sich auf die Analyse der "Radbruchschen Formel", einem bedeutenden Werk von Gustav Radbruch. Es untersucht die Entstehung, den Inhalt, die Anwendung in der Rechtsprechung und die Einordnung der Formel im Spannungsfeld von Rechtspositivismus und Naturrecht. Auch die Wehrlosigkeitsthese wird betrachtet.
Was sind die Hauptthemen, die im Dokument "Radbruchsche Formel" behandelt werden?
Die Hauptthemen umfassen die Entstehung und den Inhalt der Radbruchschen Formel, ihre Anwendung in der Rechtsprechung, das Spannungsverhältnis zwischen Rechtspositivismus und Naturrecht im Kontext der Formel, Radbruchs Rechtsphilosophie vor und nach dem Zweiten Weltkrieg sowie die Wehrlosigkeitsthese.
Was ist die "Radbruchsche Formel" und wie wird sie im Dokument erklärt?
Die "Radbruchsche Formel" wird umfassend analysiert. Das Dokument beleuchtet ihre Herkunft, zeitliche Einordnung und gibt Beispiele aus der Rechtsprechung. Es untersucht die drei zentralen Elemente: den Vorrang des positiven Rechts, die Einschränkung des positiven Rechts durch die Gerechtigkeit (Unerträglichkeitsthese) und die Entbehrung der Rechtsnatur bei Gesetzen, die Gerechtigkeit verleugnen (Verleugnungsthese). Die Einordnung im Spannungsverhältnis von Rechtspositivismus und Naturrecht wird erläutert.
Welche Schlüsselwörter sind mit dem Thema "Radbruchsche Formel" verbunden?
Schlüsselwörter sind: Gustav Radbruch, Radbruchsche Formel, Rechtspositivismus, Naturrecht, Gerechtigkeit, Rechtssicherheit, Zweckmäßigkeit, Gesetzliches Unrecht, Übergesetzliches Recht, Wehrlosigkeitsthese, Rechtsphilosophie, Bundesverfassungsgericht, NS-Regime, positivem Recht.
Was ist das Ziel der Analyse des "Radbruchsche Formel" Dokuments?
Das Ziel ist es, die Entstehung und den Inhalt der Formel zu beleuchten, ihre Anwendung in der Rechtsprechung zu analysieren und ihre Einordnung im Spannungsfeld von Rechtspositivismus und Naturrecht zu erörtern.
Was wird in der Einleitung des "Radbruchsche Formel" Dokuments behandelt?
Die Einleitung stellt Gustav Radbruch vor, skizziert seinen Lebenslauf und seine wichtigsten Werke und führt in die Thematik der Radbruchschen Formel ein.
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- Anonym (Author), 2014, Gustav Radbruch und die Radbruchsche Formel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1555883