Die als Aquarienfische in Europa beliebten Segelflosser (oder auch Skalare genannt) haben eine komplizierte wissenschaftliche Klassifikationsgeschichte hinter sich und die Klassifikation der Gattung Segelflosser ist noch nicht abgeschlossen, wie das Beispiel des wissenschaftlich noch nicht beschriebenen "Peru-altum" (mit Vorkommen im Dreiländereck Peru/Brasilien/Kolumbien) als Art der Gattung Segelflosser (Lat. Pterophyllum) zeigt.
Heutzutage werden drei valide Arten des Pterophyllum (Gattungsname) anerkannt: (1) Pterophyllum scalare, (2) Pterophyllum altum, und (3) Pterophyllum leopoldi. Die vermeintliche Art des "Eimeke Skalars" konnte sich nicht durchsetzen, da nur der Zwergwuchs dieses Skalars nicht als Kriterium für die Einführung einer eigenen Art dienen kann. Um die Einführung einer Art rechtfertigen zu können, muss eine Anzahl charakteristischer Merkmals der vermeinten Art wissenschaftlich glaubhaft gemacht werden. Dieser Bericht zeichnet die Entdeckungs- und Klassifikationsgeschichte der Gattung der Segelflosser, also lateinisch der Gattung Pterophyllum, in einem leicht verständlichen ersten Umriss nach.
Inhaltsverzeichnis
- Entdeckungsgeschichte
- Johann Natterer und Johann Jacob Heckel
- Weitere Entdeckungen und Klassifizierungen
- Die Diskussion um Arten und Unterarten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text verfolgt das Ziel, die Entdeckungsgeschichte des Skalars (Pterophyllum scalare) nachzuzeichnen und die wissenschaftlichen Diskussionen um seine Klassifizierung als Art und die Abgrenzung zu verwandten Arten darzustellen. Der Fokus liegt auf der historischen Entwicklung des Verständnisses dieser Fischart.
- Die frühen Entdeckungen des Skalars im Amazonasgebiet
- Die Rolle verschiedener Naturforscher und Wissenschaftler bei der Beschreibung und Klassifizierung des Skalars
- Die wissenschaftliche Debatte um die Abgrenzung von P. scalare zu anderen Arten wie P. altum und P. eimekei
- Die Entwicklung der taxonomischen Klassifizierung des Skalars im Laufe der Zeit
- Die verschiedenen Ansichten zur Artenfrage und die Kriterien für die Abgrenzung von Arten
Zusammenfassung der Kapitel
Entdeckungsgeschichte: Der Text beginnt mit der Beschreibung der ersten dokumentierten Entdeckung des Skalars durch Schultze in Lichtenstein im Jahr 1823, wobei der Fisch zunächst als Zeus scalaris klassifiziert wurde. Es wird auf die Bedeutung des Berliner Zoologischen Museums und des dort aufbewahrten Originalexemplars hingewiesen. Die Beschreibung betont die frühe wissenschaftliche Dokumentation und die Herausforderungen der damaligen Zeit bei der Klassifizierung neuer Arten.
Johann Natterer und Johann Jacob Heckel: Dieser Abschnitt befasst sich mit der Rolle der österreichischen Naturforscher Johann Natterer und Johann Jacob Heckel bei der Erforschung der Amazonasfauna. Es wird beschrieben, wie Natterer Exemplare des Skalars für das K.u.K. Hof-Naturalien-Cabinet in Wien sammelte und Heckel 1840 eine Beschreibung des Fisches verfasste. Der Abschnitt veranschaulicht die Bedeutung österreichischer Wissenschaftler für die frühe Erforschung der Amazonasregion und die Rolle von Museumssammlungen in der wissenschaftlichen Forschung.
Weitere Entdeckungen und Klassifizierungen: Hier werden weitere Entdeckungen und Klassifizierungsversuche des Skalars im Laufe der Zeit beschrieben, einschließlich der Beschreibung von Plataxoides dumerilii durch Graf von Castelnau (1855), die später als Pterophyllum scalare identifiziert wurde. Die Beschreibung von Pterophyllum altum (1903) und Pterophyllum eimekei (1928) wird vorgestellt, wodurch die Komplexität der taxonomischen Klassifizierung und die Herausforderungen der Abgrenzung von Arten deutlich werden. Der Abschnitt unterstreicht die kontinuierliche Forschung und die Anpassung der Klassifizierung im Licht neuer Erkenntnisse.
Die Diskussion um Arten und Unterarten: Dieser Abschnitt beleuchtet die wissenschaftliche Debatte um die Abgrenzung der drei Arten von Segelflossern (P. scalare, P. altum, P. eimekei). Die wissenschaftliche Meinungsverschiedenheit, insbesondere die von Professor Werner Ladiges (1949), wird detailliert dargestellt. Ladiges argumentierte, dass die Unterschiede zwischen den Arten nicht ausreichend seien, um eine eigenständige Art zu rechtfertigen, und eher Varietäten oder Unterarten des P. scalare darstellen. Dieser Abschnitt verdeutlicht die wissenschaftliche Methodik und den dynamischen Charakter der taxonomischen Klassifizierung, bei dem die Zuordnung von Arten anhand von Merkmalen und phylogenetischen Beziehungen ständig überprüft und diskutiert wird.
Schlüsselwörter
Pterophyllum scalare, Segelflosser, Amazonas, Entdeckungsgeschichte, Taxonomie, Artenklassifizierung, Pterophyllum altum, Pterophyllum eimekei, Johann Natterer, Johann Jacob Heckel, Zoologisches Museum Berlin, wissenschaftliche Debatte, Artenabgrenzung, Varietät, Unterart, ökologische Rasse, geographische Rasse.
Häufig gestellte Fragen zum Text über Pterophyllum scalare
Worum geht es in diesem Text?
Dieser Text behandelt die Entdeckungsgeschichte des Skalars (Pterophyllum scalare), seine Klassifizierung und die Diskussionen über seine Abgrenzung zu anderen Arten. Es werden die frühen Entdeckungen, die Rolle verschiedener Naturforscher und die Debatte um die Artenfrage beleuchtet.
Wer hat den Skalar zuerst entdeckt und wie wurde er zuerst klassifiziert?
Der Skalar wurde erstmals 1823 von Schultze in Lichtenstein entdeckt und als Zeus scalaris klassifiziert. Das Originalexemplar befindet sich im Berliner Zoologischen Museum.
Welche Rolle spielten Johann Natterer und Johann Jacob Heckel bei der Erforschung des Skalars?
Johann Natterer sammelte Exemplare des Skalars für das K.u.K. Hof-Naturalien-Cabinet in Wien. Johann Jacob Heckel verfasste 1840 eine Beschreibung des Fisches.
Welche anderen Arten wurden im Zusammenhang mit dem Skalar beschrieben?
Im Laufe der Zeit wurden auch Plataxoides dumerilii (später als Pterophyllum scalare identifiziert), Pterophyllum altum (1903) und Pterophyllum eimekei (1928) beschrieben.
Welche Debatte gab es um die Arten und Unterarten der Segelflosser?
Es gab eine wissenschaftliche Debatte, insbesondere von Professor Werner Ladiges (1949), darüber, ob die Unterschiede zwischen P. scalare, P. altum und P. eimekei ausreichend sind, um eigenständige Arten zu rechtfertigen. Ladiges argumentierte, dass es sich eher um Varietäten oder Unterarten des P. scalare handeln könnte.
Was sind die wichtigsten Schlüsselwörter im Zusammenhang mit diesem Text?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Pterophyllum scalare, Segelflosser, Amazonas, Entdeckungsgeschichte, Taxonomie, Artenklassifizierung, Pterophyllum altum, Pterophyllum eimekei, Johann Natterer, Johann Jacob Heckel, Zoologisches Museum Berlin, wissenschaftliche Debatte, Artenabgrenzung, Varietät, Unterart, ökologische Rasse, geographische Rasse.
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- Aaron Fellbaum (Author), 2024, Die Segelflosser. Die Geschichte einer Entdeckung im Amazonas, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1556134