Manchmal ist es ratsam oder sogar notwendig sich von einem Objekt sehr weit zu entfernen, um es besser wahrnehmen und erkennen zu können. In Bezug auf die Archäologie heißt das, den Boden zu verlassen und ihn aus der Vogelperspektive zu betrachten, um sich neue Perspektiven zu erschließen und bisher Unentdecktes zu finden. Aus der Höhe können Strukturen erkennbar werden (Abb. 1-1.), die dem Auge ansonsten verborgen bleiben.
Vor diesem Hintergrund entwickelte sich mit der Luftbildarchäologie eine Methode, die nicht nur der Neuentdeckung von archäologischen Fundstätten, sondern auch deren Dokumentation, Interpretation und Überwachung [RENFREW/BAHN 2009, 67 f.] dient.
Luftbilder können von jedem erhöhten Standort aufgenommen werden, wie beispielsweise Ballons, Drachen, Kirchtürmen, Feuerwehrleitern, Modellflugzeugen, Flugzeugen und Satelliten. [PICKERING 1995, 43] Diese Arbeit wird sich aber auf die Luftbildarchäologie und Herstellung von Luftbildern vom Flugzeug aus beschränken.
Nach einem Einblick in die Entstehung und Geschichte der Methode, sollen die notwendigen Schritte zur Vorbereitung und Durchführung der Prospektion beleuchtet werden. Anschließend werden die verschiedenen Merkmale zur visuellen Interpretation von Luftbildern vorgestellt. Wie viele andere wissenschaftliche Methoden, ist die Luftbildarchäologie direkt mit der rasant fortschreitenden Digitalisierung diverser technischer Geräte und Werkzeuge verbunden. Archivierungs-Software, GIS-Systeme und die Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung und Fotografie müssen bei einem Einblick in diese Methode heute zumindest kurz erläutert werden. Da die Literatur dem aktuellen Stand der Technik leider in dem erforderlichen Tempo nicht immer folgen kann, beruft sich diese Arbeit in einigen Abschnitten auf Beiträge aus dem Internet, wobei die Quellen sorgfältig ausgewählt wurden und z.B. auf Universitäten zurückgehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichte der Luftbildarchäologie
- Pioniere mit Adleraugen
- Voraussetzungen für die erfolgreiche Prospektion aus der Luft
- Nicht gleich in die Luft gehen – Planung und Organisation
- Navigieren im Quadrat
- Zeit und Wetter
- Perspektive, Flugzeug, Kamera und Film
- Distanziert betrachtet - Fundplätze in Luftbildern erkennen und lesen
- Obertägige Merkmale
- Schattenmerkmale
- Schneemerkmale
- Flutmerkmale
- Untertägige Merkmale
- Bodenmerkmale
- Bewuchsmerkmale
- Feuchtigkeitsmerkmale
- Obertägige Merkmale
- Kartierung, Archivierung, Bearbeitung und Interpretation
- Arbeitsschritte zur Archivierung und Kartierung
- Photogrammetrische Auswertung
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit „Luftbildarchäologie“ analysiert die Entwicklung und die Anwendung dieser Methode in der archäologischen Forschung. Sie beleuchtet die Geschichte der Luftbildarchäologie, die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Prospektion aus der Luft, die Interpretation von Luftbildern und die Bedeutung der digitalen Bildbearbeitung und Archivierung. Die Arbeit will einen umfassenden Einblick in die Luftbildarchäologie bieten und ihre Bedeutung für die archäologische Forschung hervorheben.
- Die Geschichte der Luftbildarchäologie
- Die Bedeutung der Luftbildarchäologie für die Entdeckung und Dokumentation archäologischer Fundstätten
- Die Anwendung von digitalen Technologien in der Luftbildarchäologie
- Die Interpretation von Luftbildern
- Die Rolle der Luftbildarchäologie in der heutigen archäologischen Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Bedeutung der Luftbildarchäologie für die Archäologie hervorhebt. Sie erklärt, wie die Methode dem Archäologen neue Perspektiven eröffnet und Strukturen sichtbar macht, die dem Auge sonst verborgen bleiben. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Geschichte der Luftbildarchäologie und stellt die wichtigsten Pioniere dieser Disziplin vor. Das dritte Kapitel beleuchtet die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Prospektion aus der Luft und geht dabei auf die Planung, Organisation, Navigation, Zeit und Wetterbedingungen sowie die Perspektive, das Flugzeug, die Kamera und den Film ein.
Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Interpretation von Luftbildern. Es werden sowohl obertägige als auch untertägige Merkmale vorgestellt, die auf archäologische Fundstätten hinweisen. Die wichtigsten Merkmale sind dabei Schattenmerkmale, Schneemerkmale, Flutmerkmale, Bodenmerkmale, Bewuchsmerkmale und Feuchtigkeitsmerkmale. Das fünfte Kapitel behandelt die Kartierung, Archivierung, Bearbeitung und Interpretation der Luftbilder. Es stellt die verschiedenen Arbeitsschritte zur Archivierung und Kartierung vor und beleuchtet die Bedeutung der photogrammetrischen Auswertung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den wichtigsten Themen und Begriffen der Luftbildarchäologie. Dazu gehören: Luftbildarchäologie, Prospektion, Interpretation, Digitalisierung, Archivierung, Kartierung, Photogrammetrie, Fundstätten, Schattenmerkmale, Schneemerkmale, Flutmerkmale, Bodenmerkmale, Bewuchsmerkmale, Feuchtigkeitsmerkmale, digitale Bildbearbeitung.
- Arbeit zitieren
- M. Hella Harten-Buga (Autor:in), 2010, Luftbildarchäologie im Überblick, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155672