Im Rahmen dieser Arbeit sollen die Begrifflichkeiten Random-Walk-Analyse und Efficient
Market Hypothese näher betrachtet werden und deren Beziehungen zueinander im Überblick
dargestellt werden. Dabei wird im ersten Kapitel die Theorie der effizienten Märkte näher
beleuchtet und Grundbegrifflichkeiten erläutert. In den folgenden Abschnitten 2 und 3 wird
auf die Random-Walk-Hypothese, deren Entwicklung im Laufe der Zeit und empirische Untersuchungen
dieser Theorie näher eingegangen. Auf die Beziehungen dieser Annahmen zur
Theorie der effizienten Märkte wird ebenfalls Augenmerk gelegt. Die Efficient Market Theory beschreibt die Beziehung zwischen Änderungen des bewertungsrelevanten
Informationsstandes und Kursänderungen.1 Die Definition, auf die sich die heutige
Wissenschaft bezieht, stammt von Fama: „A market in which prices always fully “reflect”
available information is called “efficient“.”2. Das Kreisdiagramm im Anhang3 veranschaulicht
den Zusammenhang zwischen den drei einzelnen Teiltheorien der Efficient Market Theory –
der schwachen, der mittelstarken und der starken Effizienzthese, die im weiteren noch näher
erläutert werden sollen. Allen Marktteilnehmern steht die Gesamtheit aller vorliegenden Informationen zur Verfügung.
Es fallen weder Transaktions- noch Informationskosten noch andere Kosten (z.B. für
die Verwahrung und Verwaltung von Effekten) an.4 „Die Anleger haben homogene Erwartungen
über die Implikationen der gegenwärtigen Kurse und deren Entwicklung in Zukunft.“5
Informationseffiziente Märkte reflektieren alle verfügbaren, bewertungsrelevanten Informationen.
Informationen sind nur dann neu, wenn sie nicht prognostizierbar sind. Kurse verändern
sich nur bei Bekannt werden neuer Informationen. Damit sollten bei einem informationseffizienten
Markt Kursänderungen auf Basis der verfügbaren Informationen nicht prognostizierbar
sein.6
1 Vgl. Gerke / Steiner (Handwörterbuch des Bank- und Finanzwesens, 2002) S. 394.
2 Fama (Efficient Capital Markets, 1970) S. 383.
3 Abbildung 1
4 Vgl. Sahling (Die Reaktion des Aktienmarktes auf wesentliche Ausschüttungsänderungen, 1981) S. 7.
5 Sahling (Die Reaktion des Aktienmarktes auf wesentliche Ausschüttungsänderungen, 1981) S. 7f.
6 Vgl. Gerke / Steiner (Handwörterbuch des Bank- und Finanzwesens, 2002) S.394.
Inhaltsverzeichnis
- 0 Einleitung
- 1 Efficient Market Theory
- 11 Annahmen
- 12 Schwache Form der Efficient Market Theory
- 13 Mittelstarke Form der Efficient Market Theory
- 14 Starke Form der Efficient Market Theory
- 2 Random-Walk-Hypothese
- 21 Definition Random Walk
- 22 Begriffsbestimmung RWH
- 23 Phasen der Entwicklung der RWH
- 231 Frühe/Statistische Phase
- 2311 Die Teilhypothesen der RWH und deren Widerlegung/Abschwächung
- 232 Interpretation und Verallgemeinerung der RWH
- 2321 Das Martingale-Modell
- 2322 Das Submartingale-Modell
- 2323 Fair-Game-Modell
- 231 Frühe/Statistische Phase
- 24 Übertragungen der RWH auf die EMH
- 3 Empirische Betrachtungen der Random-Walk-Hypothese
- 31 Die statistische Phase - Frühe Ansätze des RWH-Gedankens
- 311 Bachelier – Untersuchungen an Staatsanleihen und Terminkursen
- 312 Kendall – Untersuchungen an Kursindizes und Commodities
- 32 Die Random-Walk-Hypothese als selbsttragende Theorie
- 321 Roberts – Untersuchungen am Dow Jones Industrial Avarage
- 322 Granger/Morgenstern - Untersuchungen an amerikanischen Aktienkursreihen
- 323 Fama – Untersuchungen an DJIA gelisteten Aktiengesellschaften
- 324 Conrad/Jüttner - Untersuchungen an deutschen Aktienkursverläufen
- 31 Die statistische Phase - Frühe Ansätze des RWH-Gedankens
- 4 Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Random-Walk-Hypothese und der Efficient Market Hypothese. Ziel ist es, die beiden Konzepte im Detail darzustellen und die Beziehungen zueinander aufzuzeigen. Die Arbeit untersucht die Entwicklung der Random-Walk-Hypothese und beleuchtet ihre empirischen Begründungen und Grenzen. Dabei werden insbesondere die unterschiedlichen Formen der Efficient Market Theory beleuchtet und im Kontext der Random-Walk-Hypothese diskutiert.
- Die Efficient Market Theory und ihre drei Formen: Schwache, Mittelstarke und Starke Form
- Die Random-Walk-Hypothese als Grundlage für die Efficient Market Theory
- Die Entwicklung der Random-Walk-Hypothese in verschiedenen Phasen
- Empirische Tests und Studien zur Überprüfung der Random-Walk-Hypothese
- Die Beziehung zwischen der Random-Walk-Hypothese und der Theorie effizienter Märkte
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Random-Walk-Hypothese und die Efficient Market Hypothese vor und erläutert die Forschungsziele.
- Efficient Market Theory: Dieses Kapitel definiert die Efficient Market Theory und ihre drei Formen: Schwache, Mittelstarke und Starke Form. Es werden die Annahmen der Theorie erläutert und die Relevanz von Informations- und Transaktionskosten diskutiert.
- Random-Walk-Hypothese: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Random-Walk-Hypothese und ihrer Entwicklung über die Zeit. Es werden die unterschiedlichen Phasen der Entwicklung beleuchtet, darunter die frühe statistische Phase und die Interpretation und Verallgemeinerung der Hypothese. Zudem werden die Beziehungen zur Efficient Market Theory und die Übertragungen der RWH auf die EMH diskutiert.
- Empirische Betrachtungen der Random-Walk-Hypothese: Dieses Kapitel präsentiert empirische Untersuchungen zur Random-Walk-Hypothese. Es werden sowohl die frühen Ansätze des RWH-Gedankens als auch die Random-Walk-Hypothese als selbsttragende Theorie betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Konzepten der Random-Walk-Hypothese, der Efficient Market Hypothese, Informations- und Transaktionskosten, technischen und fundamentalen Analysen, empirischen Tests und Studien sowie der Beziehung zwischen diesen Konzepten.
- Arbeit zitieren
- Robert Wolf (Autor:in), Anja Hössel (Autor:in), Robert Seehawer (Autor:in), 2003, Random Walk Hypothese und Efficient-Market-Hypothese, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15574