Kreditderivate sind insbesondere durch die Finanzkrise seit 2007 und die Diskussion um die Zahlungsfähigkeit Griechenlands stärker in den Fokus der Medien gerückt. Entstanden sind Kreditderivate in den 1990 Jahren, als Kreditinstitute sich intensiver mit dem Thema Kreditrisiko zu beschäftigen begannen und nach einer Lösung suchten, den Transfer eines Kreditrisikos darzustellen.
Bedingt wurde dies u.a. durch die zunehmende Integration der Finanzmärkte, welche zu einem Boom des Kapital- und Finanzmarktes sowie gesteigertem Wettbewerbsdruck führte. Hieraus resultierte im Kreditgeschäft der Banken eine grundsätzliche Margenverringerung, die durch Ausweitung des Kreditgeschäfts mit bonitätsschwachen Adressen zu kompensieren versucht wurde. Um die Konzentration von Kreditrisiken in ihren Büchern wiederum zu vermeiden, suchten die Banken nach Möglichkeiten, das Kreditrisiko durch Transfer auf eine andere Vertragspartei zu minimieren.
Kreditderivate ermöglichen die Weiterreichung des Kreditausfallrisikos an einen Vertragspartner, ohne das zugrunde liegende Vertragsverhältnis (Kreditvertrag)zwischen Bank und Schuldner zu tangieren. Der Vertragspartner erhält dabei für die Übernahme des Kreditausfallrisikos eine Prämie und verpflichtet sich gleichzeitig zu einer Ausgleichszahlung, für den Fall, dass der Kreditnehmer seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommt. Im Grunde stellt ein Kreditderivat somit eine Versicherung für einen Kredit bzw. eine Absicherung für den Ausfall des Schuldners dar.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- Beschreibung und Definition von Kreditderivaten
- Vertragselemente
- Vertragspartner
- Underlying und Referenzaktivum
- Kreditereignis
- Ausgleichszahlung
- Prämienzahlung
- Ausprägungsformen von Kreditderivaten
- Credit Default Swap
- Total Return Swap
- Credit Linked Note
- Credit Spread Option
- Markt und Marktentwicklung
- Marktteilnehmer
- Marktanteile verschiedener Kreditderivate
- Die iTraxx-Indexfamilie
- Einsatzmöglichkeiten von CDS in der Praxis
- Risikoübernahme und -management
- Arbitrage
- Spekulation
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Kreditderivaten und ihrer Funktion als Anlageinstrumente. Sie analysiert die Funktionsweise von Kreditderivaten, beschreibt verschiedene Ausprägungsformen und beleuchtet die Entwicklung des Marktes für diese Finanzinstrumente. Zudem werden die Einsatzmöglichkeiten von Kreditderivaten in der Praxis sowie die damit verbundenen Risiken untersucht.
- Definition und Funktionsweise von Kreditderivaten
- Verschiedene Ausprägungsformen von Kreditderivaten
- Marktentwicklung und Marktteilnehmer
- Einsatzmöglichkeiten von Kreditderivaten in der Praxis
- Risiken im Zusammenhang mit Kreditderivaten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz von Kreditderivaten im Kontext der Finanzkrise dar und führt in die Thematik der Arbeit ein. Sie erläutert die Entstehung von Kreditderivaten und deren Bedeutung für die Risikomanagement-Strategien von Banken.
- Beschreibung und Definition von Kreditderivaten: Dieses Kapitel definiert Kreditderivate und erläutert ihre Funktionsweise anhand von verschiedenen Vertragselementen. Dazu gehören die Vertragspartner, das zugrunde liegende Referenzaktivum, das Kreditereignis, die Ausgleichszahlung und die Prämienzahlung.
- Ausprägungsformen von Kreditderivaten: Dieses Kapitel stellt die verschiedenen Ausprägungsformen von Kreditderivaten vor, darunter Credit Default Swaps, Total Return Swaps, Credit Linked Notes und Credit Spread Options.
- Markt und Marktentwicklung: Dieses Kapitel analysiert die Marktstruktur und die Entwicklung des Marktes für Kreditderivate. Es werden die wichtigsten Marktteilnehmer und ihre Rollen sowie die Marktanteile verschiedener Kreditderivate beleuchtet.
- Einsatzmöglichkeiten von CDS in der Praxis: Dieses Kapitel untersucht die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von Credit Default Swaps in der Praxis. Dabei werden die Themen Risikoübernahme und -management, Arbitrage und Spekulation beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Kreditderivate, Finanzkrise, Risikomanagement, Anlageinstrumente, Credit Default Swaps, Total Return Swaps, Credit Linked Notes, Credit Spread Options, Marktentwicklung, Marktteilnehmer, Arbitrage, Spekulation.
- Arbeit zitieren
- Markus Lietz (Autor:in), 2010, Kreditderivate als Anlageinstrument, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155768