Die vorliegende Arbeit hat das Ziel, die Hintergründe der so genannten „Mise-en-cadre“, also im Film zu beleuchten. Geklärt werden sollen dabei grundlegende Begriffe, die im Anschluss an die theoretische Einführung durch die Analyse eines Ausschnitts aus WOLFGANG STAUDTES Film „Der Untertan“ einen praktischen Bezug erhalten sollen. Der Film STAUDTES basiert auf dem gleichnamigen Roman HEINRICH MANNS (1871 – 1950). Der 1918 erschienene Roman „Der Untertan“ ist während des Imperialismus zur Zeit des Hohenzollernkaisers WILHELM II. entstanden und bildet den zweiten Teil der Kaiserreich-Trilogie HEINRICH MANNS (vgl. STAUER 2001, S. 5). MANN übertrug die Filmrechte an die Deutsche Film AG (DEFA), verstarb aber noch bevor der Film gedreht wurde. Die DEFA verfilmte schließlich im Jahr 1951 „Der Un-tertan“ unter der Regie WOLFGANG STAUDTES, der zu diesem Zeitpunkt bereits zu den erfolgreichsten deutschen Regisseuren zählte. Erst 1958, nachdem Kürzungen vor-genommen worden waren, kam der später überaus erfolgreiche Film auch im Westen in die deutschen Kinos (vgl. STAUER 2001, S. 12).
WOLFGANG STAUDTE setzt in seinem Film „Der Untertan“ die Gestaltungsmöglichkei-ten der „Mise-en-cadre“ detailliert und wohldurchdacht ein, um die in Roman und Film so deutlich thematisierten unterschiedlichen Machtpositionen in den Vorder-grund zu stellen. Um die technischen Möglichkeiten der Kadrierung und deren Wir-kung besser verstehen zu können, soll im Folgenden zunächst eine theoretische Einführung über dieses wichtige filmische Gestaltungselement gegeben werden. Im Anschluss daran soll ein exemplarischer Ausschnitt aus der Literaturverfilmung STAUDTES „Der Untertan“ gezeigt werden. Dieser soll veranschaulichen, wie die „Mi-se-en-cadre“ gestaltet werden kann und welche Wirkung die Kadrierung zu erzeugen vermag.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die „Mise-en-cadre“ – Das Filmbild als optisches System
- Einstellungsgröße
- Kameraperspektive
- Kamerabewegung
- Die „Mise-cadre“ am Beispiel eines Filmausschnittes aus „Der Untertan“ von Wolfgang Staudte
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Hintergründen der „Mise-en-cadre“ im Film. Sie erläutert grundlegende Begriffe und verdeutlicht diese anhand der Analyse eines Ausschnitts aus Wolfgang Staudtes Film „Der Untertan“. Der Fokus liegt dabei auf der Darstellung und Wirkung unterschiedlicher Machtpositionen im Film, die durch die Gestaltung der „Mise-en-cadre“ hervorgehoben werden.
- Das Konzept der „Mise-en-cadre“ und ihre Bedeutung für die filmische Gestaltung
- Die Analyse von Kameraeinstellungsgrößen, Kameraperspektiven und Kamerabewegungen als Elemente der „Mise-en-cadre“
- Die Wirkung der „Mise-en-cadre“ auf die Wahrnehmung und Interpretation des Filmbildes
- Die Verbindung der „Mise-en-cadre“ mit der Handlung und der Montage
- Die Bedeutung der „Mise-en-cadre“ für die Darstellung von Machtverhältnissen in Staudtes Film „Der Untertan“
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der „Mise-en-cadre“ ein und erläutert den Kontext der Arbeit. Sie stellt den Film „Der Untertan“ von Wolfgang Staudte und dessen Grundlage, Heinrich Manns gleichnamigen Roman, vor.
- Die „Mise-en-cadre“ – Das Filmbild als optisches System: Dieses Kapitel bietet eine theoretische Einführung in die „Mise-en-cadre“ und erläutert die wesentlichen Elemente der filmischen Gestaltung, die in dieses Konzept fallen.
- Einstellungsgröße: Dieses Kapitel erklärt den Einfluss der Einstellungsgröße auf die Wahrnehmung des Filmbildes. Es erläutert die unterschiedlichen Möglichkeiten der Kameraeinstellung und deren Auswirkungen auf die Inszenierung von Raum und Distanz zum Zuschauer.
- Kameraperspektive: Dieses Kapitel widmet sich der Kameraperspektive als Gestaltungselement der „Mise-en-cadre“. Es analysiert die verschiedenen Perspektiven, die eine Kamera einnehmen kann, und ihre jeweilige Wirkung auf die Interpretation des Filmbildes.
- Kamerabewegung: Dieses Kapitel untersucht die Möglichkeiten der Kamerabewegung innerhalb der „Mise-en-cadre“. Es beleuchtet die unterschiedlichen Bewegungsarten und ihre Wirkung auf die Dynamik des Filmbildes.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den filmischen Gestaltungsmitteln der „Mise-en-cadre“, insbesondere Kameraeinstellungsgrößen, Kameraperspektiven und Kamerabewegungen. Dabei werden die Begriffe „Kadrierung“, „Einstellung“, „Kamerastandpunkt“, „Perspektive“, „Bewegung“ und „Montage“ im Zusammenhang mit der filmischen Gestaltung und ihrer Wirkung auf die Rezeption des Filmbildes erläutert. Der Film „Der Untertan“ von Wolfgang Staudte dient als Beispiel, um die theoretischen Ausführungen zu verdeutlichen und die Bedeutung der „Mise-en-cadre“ für die Darstellung von Machtverhältnissen im Film zu beleuchten.
- Arbeit zitieren
- Katharina von Lehmden (Autor:in), 2009, Filmanalyse im Deutschunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155871