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Schrift als Zivilisationsmerkmal? José de Acosta und die Bewertung indigener Zeichensysteme

Title: Schrift als Zivilisationsmerkmal? José de Acosta und die Bewertung indigener Zeichensysteme

Term Paper (Advanced seminar) , 2022 , 26 Pages , Grade: 1,0

Autor:in: David Reuter (Author)

History - Miscellaneous
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Die vorliegende Arbeit beleuchtet den Gegensatz zwischen antiken Sprach- und Schriftvorstellungen und den empirischen Erkenntnissen des jesuitischen Missionars José de Acosta zu den indigenen Schriftsystemen Südamerikas. Ausgangspunkt ist Acostas Faszination für die Sprache und Schrift, wie sie exemplarisch in seinem Brief an Juan de Tovar zum Ausdruck kommt. In der "Historia Natural y Moral de las Indias" formuliert Acosta eine systematische Auseinandersetzung mit den indigenen Zeichen- und Schriftsystemen – ein Ansatz, der durch den intensiven interkulturellen Austausch und direkte Beobachtungen vor Ort maßgeblich erweitert wird. Dabei rückt die Arbeit insbesondere die Rolle der Schrift als zentralen Parameter zur Bewertung einer Zivilisation in den Fokus. Während Acostas semiotisches Verständnis zunächst auf antiken Grundlagen beruht, führt der direkte Kulturkontakt in der Neuen Welt zu einer differenzierteren Einschätzung kultureller Ausdrucksformen. Gleichzeitig wird die Schrift als wesentlicher Kulturfaktor herausgearbeitet, der nicht nur als Kommunikationsmittel, sondern als entscheidendes Kriterium für die Anerkennung und Legitimation kultureller Identität und zivilisatorischer Leistung gilt. Die Analyse zeigt, wie Acostas Beobachtungen die traditionellen Vorstellungen von Schrift und Zivilisation hinterfragen und somit neue Perspektiven auf die Autorität indigener Geschichtsschreibung eröffnen.

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Inhaltsverzeichnis

  • I. Einleitung
    • I.1 Fragestellung und Ziele
    • I.2 Zur Methode
    • I.3 Zur Forschung
      • I.3.a Die Acosta-Forschung
      • I.3.b Schrift als Forschungsfeld
    • I.4 Quellenlage und Quellenkorpus
      • I.4.a Historia Natural y Moral de las Indias
      • I.4.b De procuranda Indorum salute
  • II. Zeichenreflexion bei José de Acosta
    • II.1 Acostas Methode in der HNM
    • II.2 Acostas Beschreibung der indigenen Schriftsysteme
      • II.2.a Acostas semiotisches Verständnis
      • II.2.b Acostas Reflexion chinesischer Schreibpraxis in der HNM
      • II.2.c Schrift in der Neuen Welt
    • II.3 Schrift als maßgeblicher Faktor für den Status einer Kultur
  • III. Fazit

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Arbeit untersucht die Diskrepanz zwischen José de Acostas semiotischem Verständnis, geprägt durch antikes Wissen, und seiner veränderten Perspektive aufgrund eigener Beobachtungen indigener Schriftsysteme in Südamerika. Sie analysiert, wie Acostas Bewertung von Schrift durch den interkulturellen Kontakt beeinflusst wurde und seine Sicht auf Schriftformen in Südamerika differenzierter wurde. Die Arbeit beleuchtet Acostas Methode, seine Beschreibungen indigener Schriftsysteme und die Rolle der Schrift als Kulturfaktor.

  • Acostas semiotisches Verständnis im Kontext antiken Wissens
  • Der Einfluss des interkulturellen Kontakts auf Acostas semiotische Perspektive
  • Analyse von Acostas Beschreibungen indigener Schriftsysteme
  • Die Bedeutung der Schrift als Kulturfaktor in Acostas Werk
  • Acostas Bewertung indigener Geschichtsschreibung

Zusammenfassung der Kapitel

I. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein, indem sie die zentrale Frage nach dem Stellenwert von Schrift bei José de Acosta im Kontext seiner Begegnung mit indigenen Kulturen in Südamerika aufwirft. Der Ausgangspunkt ist ein Briefwechsel zwischen Acosta und Juan de Tovar, der Acostas Überraschung über die mexikanische Kultur ohne eigene Schrift offenbart. Die Einleitung skizziert Acostas methodischen Ansatz in der "Historia Natural y Moral de las Indias" und "De procuranda Indorum salute", sowie den Forschungsstand zu Acosta und Schrift. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse von Acostas semiotischem Verständnis, seiner Beschreibung indigener Schriftsysteme und der Bedeutung von Schrift als Kulturfaktor in seinen Schriften.

I.2 Zur Methode: Dieses Kapitel diskutiert die methodische Herangehensweise der Arbeit. Es betont die Notwendigkeit einer Kontextualisierung von Acostas Wissen über indigene Schriftsysteme, die über eine einfache Gegenüberstellung mit antikem Wissen hinausgeht. Der Fokus liegt auf der Rekonstruktion von Acostas Denkprozessen durch die Analyse seiner Quellen und die Berücksichtigung seiner Handlungs- und Erfahrungsräume in Südamerika. Die Arbeit strebt nicht die Formulierung einer umfassenden Zeichentheorie Acostas an, sondern die Einordnung seines Diskurses zur Schrift in eine breitere Debatte. Referenziert wird Steven Shapin's Konzept der Wissenskultur der Frühen Neuzeit.

I.3 Zur Forschung: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die bisherige Forschung zu Acosta, insbesondere im Hinblick auf seine Auseinandersetzung mit indigenen Kulturen und Schriftsystemen. Es werden wichtige Studien von Anthony Padgen, Walter D. Mignolo, Thayne R. Ford und Claudio M. Burgaleta vorgestellt und kritisch bewertet. Der Fokus liegt dabei auf den jeweiligen Stärken und Schwächen der Interpretationen von Acostas Werk im Kontext der europäischen Kolonialisierung und des interkulturellen Austauschs. Die Kapitel unterstreicht die Bedeutung einer interdisziplinären Herangehensweise an die Thematik.

Schlüsselwörter

José de Acosta, Schrift, indigene Schriftsysteme, Semiotik, Kulturvergleich, Kolonialismus, Mission, Historia Natural y Moral de las Indias, De procuranda Indorum salute, Zeichen, Rhetorik, frühe Neuzeit, Wissensgeschichte, interkultureller Austausch.

Häufig gestellte Fragen

Was ist der Fokus der Arbeit über José de Acostas Auseinandersetzung mit Schrift?

Diese Arbeit untersucht die Diskrepanz zwischen José de Acostas semiotischem Verständnis, geprägt durch antikes Wissen, und seiner veränderten Perspektive aufgrund eigener Beobachtungen indigener Schriftsysteme in Südamerika. Sie analysiert, wie Acostas Bewertung von Schrift durch den interkulturellen Kontakt beeinflusst wurde und seine Sicht auf Schriftformen in Südamerika differenzierter wurde.

Welche Themenschwerpunkte werden in der Arbeit behandelt?

Die Arbeit beleuchtet folgende Themenschwerpunkte:

  • Acostas semiotisches Verständnis im Kontext antiken Wissens
  • Der Einfluss des interkulturellen Kontakts auf Acostas semiotische Perspektive
  • Analyse von Acostas Beschreibungen indigener Schriftsysteme
  • Die Bedeutung der Schrift als Kulturfaktor in Acostas Werk
  • Acostas Bewertung indigener Geschichtsschreibung

Welchen methodischen Ansatz verfolgt die Arbeit?

Die Arbeit betont die Notwendigkeit einer Kontextualisierung von Acostas Wissen über indigene Schriftsysteme, die über eine einfache Gegenüberstellung mit antikem Wissen hinausgeht. Der Fokus liegt auf der Rekonstruktion von Acostas Denkprozessen durch die Analyse seiner Quellen und die Berücksichtigung seiner Handlungs- und Erfahrungsräume in Südamerika. Es wird Steven Shapin's Konzept der Wissenskultur der Frühen Neuzeit referenziert.

Welche Forschung wird im Kapitel "Zur Forschung" beleuchtet?

Das Kapitel bietet einen Überblick über die bisherige Forschung zu Acosta, insbesondere im Hinblick auf seine Auseinandersetzung mit indigenen Kulturen und Schriftsystemen. Es werden wichtige Studien von Anthony Padgen, Walter D. Mignolo, Thayne R. Ford und Claudio M. Burgaleta vorgestellt und kritisch bewertet.

Welche Schlüsselwörter sind für die Arbeit relevant?

Relevante Schlüsselwörter sind: José de Acosta, Schrift, indigene Schriftsysteme, Semiotik, Kulturvergleich, Kolonialismus, Mission, Historia Natural y Moral de las Indias, De procuranda Indorum salute, Zeichen, Rhetorik, frühe Neuzeit, Wissensgeschichte, interkultureller Austausch.

Was ist das Ziel der Einleitung?

Die Einleitung führt in die Thematik ein, indem sie die zentrale Frage nach dem Stellenwert von Schrift bei José de Acosta im Kontext seiner Begegnung mit indigenen Kulturen in Südamerika aufwirft. Der Ausgangspunkt ist ein Briefwechsel zwischen Acosta und Juan de Tovar, der Acostas Überraschung über die mexikanische Kultur ohne eigene Schrift offenbart. Die Einleitung skizziert Acostas methodischen Ansatz in der "Historia Natural y Moral de las Indias" und "De procuranda Indorum salute", sowie den Forschungsstand zu Acosta und Schrift.

Was sind die Hauptquellen, die in der Arbeit verwendet werden?

Die Hauptquellen sind José de Acostas "Historia Natural y Moral de las Indias" und "De procuranda Indorum salute".

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Details

Title
Schrift als Zivilisationsmerkmal? José de Acosta und die Bewertung indigener Zeichensysteme
College
University of Tubingen
Grade
1,0
Author
David Reuter (Author)
Publication Year
2022
Pages
26
Catalog Number
V1558833
ISBN (PDF)
9783389110805
ISBN (Book)
9783389110812
Language
German
Tags
Schrift Macht Wissen Kolonialismus Jesuiten Mission Kulturkontakt Hierarchie Europäisierung Alphabetisierung José de Acosta Juan de Tovar Alonso Sánchez Ignatius von Loyola Philipp II. (Spanien) Historia Natural y Moral de las Indias De procuranda Indorum salute Matteo Ricci Michele Ruggieri Franz-Josef Klein Mexica (Azteken) Inka Anden Quipu Tokapu Hieroglyphen Piktogramme Logographische Schrift Mündliche Überlieferung Zeichenreflexion Renaissance-Humanismus Missionstheologie Sprachphilosophie Semiotik Ethnozentrismus Europäische Wissensgeschichte Empirismus Rhetorik Alphabetzentrierung Christliche Zivilisationsmission Kulturrelativismus Schrift als Zivilisationsmerkmal Koloniale Wissensproduktion Indigene Geschichtsschreibung Zeichen und Symbole Kolonialer Blick auf Sprache Chinesische Schriftzeichen Lateinische Schrift Orale vs. schriftliche Kultur Machtstrukturen in der Mission Transkulturalität Wissenshierarchie Spanische Kolonialherrschaft Schriftlosigkeit als Defizit Vergleich indigener und europäischer Schriftkulturen Jesuitische Wissensproduktion Sprachliche Hegemonie
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David Reuter (Author), 2022, Schrift als Zivilisationsmerkmal? José de Acosta und die Bewertung indigener Zeichensysteme, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1558833
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