In den PISA-Studien der OECD schnitten die deutschen Schülerinnen und Schüler im Gegensatz zu ihren skandinavischen Altersgenossen eher durchschnittlich ab. Bei der PIRLS - Untersuchung der IEA, welche die Lesefähigkeit von zehnjährigen Schülerinnen und Schüler prüft, erreichte Schweden außerdem den ersten Platz. Auch bei der Testung von Grundschülern durch die Iglu-Studie belegt Schweden einen der vordersten Plätze.
Daher wurden in den letzten Jahren vorwiegend die Schulsysteme der Gewinner der internationalen Vergleichtest betrachtet und idealisiert. Im Unterschied zu Deutschland besitzt die Erziehung und Bildung der Kinder und Jugendlichen in Schweden einen wesentlich höheren Stellenwert.
In einem Referat mit dem Thema „Der Umgang mit Heterogenität in Schweden und Finnland“ sollten zwei Länder näher betrachtet werden, die zu den Spitzengruppe der internationalen Schulleistungsstudien gehören, Dabei wurden vertiefend das schwedische Schulsystem in Bezug auf die Vorschule, der neunjährigen Pflichtschule und der Gymnasialschule dargestellt. Anliegend erfolgten eine nähere Betrachtung der Arbeitskultur und Organisation im schwedischen Schullalltag sowie die Darstellung der Bewertungspraktiken und der Zusammenarbeit im Lehrerkollegium. Es erfolgte außerdem ein Einblick in den Umgang mit behinderten Kindern und Jugendlichen. Diese Schwerpunkte werden in dieser Verschriftlichung des Seminarbeitrages im Folgenden noch einmal detailliert veranschaulicht.
Grundlage des Seminarbeitrages sowie dieser Verschriftlichung war eine Dokumentation von Reinhard Kahl mit dem Titel: „Spitze! Schule am Wendekreis der Pädagogik“ aus dem Jahr 2002. Der Videofilm verdeutlicht die schulischen Erfolgskonzepte aus Finnland und Schweden und versucht darzustellen, warum ca. 70% aller Schülerinnen und Schüler eines Abschlussjahrganges die Befähigung für ein Studium erreichen. Ausführlich wird erläutert, wie wichtig die vorschulische Erziehung sowie die gleichbedeutende Förderung der leistungsstarken- und schwachen Schüler ist. Die bedeutungsvollen Leitsätze: Die Kinder nicht beschämen! und: Die Selbstständigkeit von Jugendlichen nicht unterschätzen! werden vorgestellt und dabei die Grundideen der skandinavischen schulischen Erziehung begründet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das schwedische Schulsystem
- Die vorschulische Erziehung
- Die neunjährige Pflichtschule
- Die Gymnasialschule
- Arbeitskultur und Organisation im schwedischen Schulalltag
- Bewertungs- und Beurteilungspraktiken in Schweden
- Zusammenarbeit im Lehrerkollegium
- Integration von behinderten Kindern und Jugendlichen
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beleuchtet das schwedische Schulsystem im Kontext internationaler Vergleichtest wie PISA und PIRLS, die Schweden einen Spitzenplatz einräumen. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Ebenen des schwedischen Schulsystems, von der Vorschule bis zur Gymnasialschule, und untersucht die spezifischen Charakteristika der Arbeitskultur und Organisation im schwedischen Schulalltag. Besonderer Fokus liegt auf der Integration von Heterogenität und der Bewältigung unterschiedlicher Lernvoraussetzungen im schwedischen Schulsystem.
- Der Vergleich des schwedischen Schulsystems mit dem deutschen System
- Die Bedeutung der vorschulischen Erziehung und die Förderung von Kindern mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen
- Das Konzept der neunjährigen Pflichtschule und die Förderung von Chancengleichheit
- Die Arbeitskultur und Organisation im schwedischen Schulalltag, insbesondere die Bewertungspraktiken und die Zusammenarbeit im Lehrerkollegium
- Die Integration von behinderten Kindern und Jugendlichen im schwedischen Schulsystem
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar, indem sie auf die hohen Leistungen schwedischer Schülerinnen und Schüler in internationalen Schulleistungstests verweist und die Bedeutung des schwedischen Schulsystems für die deutsche Bildung diskutiert.
Das schwedische Schulsystem
Dieses Kapitel beschreibt die grundlegenden Strukturen des schwedischen Schulsystems, angefangen bei der vorschulischen Erziehung, über die neunjährige Pflichtschule bis hin zur Gymnasialschule. Es beleuchtet die Unterschiede zum deutschen Schulsystem und die Prinzipien des schwedischen Sozialstaates, die sich im Bildungssystem widerspiegeln.
Die vorschulische Erziehung
Dieses Kapitel widmet sich der vorschulischen Erziehung in Schweden und hebt die Bedeutung der frühkindlichen Bildung für die spätere Entwicklung der Kinder hervor. Es analysiert das Konzept der "Kinder als Pädagogen" und die Förderung der individuellen Fähigkeiten jedes Kindes.
Die neunjährige Pflichtschule
In diesem Kapitel werden die Struktur und die Organisation der neunjährigen Pflichtschule in Schweden erläutert. Der Fokus liegt auf dem Konzept der Gesamtschule und der gleichberechtigten Bildungschancen für alle Kinder.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich dem schwedischen Schulsystem und fokussiert auf die Themen Heterogenität, Inklusion, Integration, Vergleichende Bildungsforschung, Arbeitskultur und Organisation im Schulalltag, Bewertungspraktiken, Lehrerkollegium, vorschulische Erziehung, Pflichtschule, Gesamtschule, Gymnasialschule.
- Arbeit zitieren
- Franziska Dedow (Autor:in), 2007, Der Umgang mit Heterogenität in Schweden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155936