In "Der Ausflug der toten Mädchen" erzählt Anna Seghers die Geschichte einer vor den Nazis ins Exil geflohenen Ich-Erzählerin, welche sich zu Beginn der Erzählung in Mexiko befindet. Während einer Wanderung durch die Wüste erinnert diese sich an einen lange vergangenen, vor den Weltkriegen stattfindenden Schulausflug in ihrer Heimat Mainz.
Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit der Darstellung von Kindheit und Erinnerungen in dieser Erzählung. Zuerst werden hierbei die formalen Aspekte beleuchtet. Danach wird der These nachgegangen, dass die Kenntnisse der Rahmenerzählerin die Kindheitserinnerungen beeinflussen und es zu einer Fokusverschiebung kommt. Hierbei legt die Analyse einen Schwerpunkt auf die Beziehung zwischen Marianne und Leni und die Beschreibung der Figuren Fräulein Mees und Fräulein Sichel innerhalb der Binnenhandlung (des Schulausfluges).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Formale Analyse
- 2.1 Erzählerin und Autorin
- 2.2 Rahmen- und Binnenhandlung
- 3. Figurendarstellung
- 3.1 Marianne - Leni
- 3.2 Fräulein Mees
- 3.3 Fräulein Sichel
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung von Kindheit und Erinnerung in Anna Seghers' Erzählung „Der Ausflug der toten Mädchen“. Die Analyse beleuchtet die formalen Aspekte der Erzählung und untersucht den Einfluss des Wissens der Rahmenerzählerin auf die Kindheitserinnerungen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Beziehung zwischen den Figuren und deren Darstellung innerhalb der Binnenhandlung.
- Formale Aspekte der Erzählung (Erzählerin, Erzählweise, Rahmen- und Binnenhandlung)
- Der Einfluss des Wissens der Rahmenerzählerin auf die Darstellung der Kindheitserinnerungen
- Charakterisierung der Hauptfiguren und ihre Beziehungen zueinander
- Die Beziehung zwischen autobiographischen Elementen und fiktionaler Gestaltung
- Räumliche und zeitliche Gestaltung der Erzählung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die zentrale Fragestellung nach der Darstellung von Kindheit und Erinnerung in Anna Seghers' „Der Ausflug der toten Mädchen“ vor. Sie beschreibt den Kontext der Erzählung – eine im mexikanischen Exil lebende Ich-Erzählerin, die sich an einen Schulausflug in Mainz vor den Weltkriegen erinnert – und skizziert den Aufbau der Analyse, der sich mit formalen Aspekten und der These einer beeinflussenden Rahmenerzählerin auseinandersetzen wird. Der Fokus liegt auf der Beziehung zwischen Marianne und Leni sowie der Beschreibung von Fräulein Mees und Fräulein Sichel im Kontext des Schulausfluges.
2. Formale Analyse: Dieses Kapitel analysiert die formalen Aspekte von Seghers' Erzählung. Der erste Teil konzentriert sich auf die Erzählerin und ihre Erzählweise, wobei die Autorin und die autobiographischen Elemente der Geschichte untersucht werden, inklusive der Frage nach den Grenzen einer biographischen Lesart. Der zweite Teil befasst sich mit den erzählten Räumen und der Zeit, wobei der Aufbau und die Abgrenzung zwischen Rahmen- und Binnenhandlung im Detail erklärt und anhand von literaturwissenschaftlichen Konzepten wie dem Grenzüberschreiten nach Lotman analysiert werden. Die komplexe Verzahnung von Rahmen- und Binnenhandlung wird besonders hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Anna Seghers, Der Ausflug der toten Mädchen, Kindheitserinnerung, Rahmenerzählung, Binnenhandlung, autobiographische Elemente, Fiktionalität, Figurenkonstellation, Exil, Erzählperspektive, Zeit und Raum.
Häufig gestellte Fragen zu Anna Seghers' "Der Ausflug der toten Mädchen"
Was ist das Hauptthema der Analyse von "Der Ausflug der toten Mädchen"?
Die Analyse konzentriert sich auf die Darstellung von Kindheit und Erinnerung in Anna Seghers' Erzählung. Sie untersucht die formalen Aspekte der Erzählung, den Einfluss der Rahmenerzählerin auf die Kindheitserinnerungen und die Beziehungen zwischen den Figuren.
Welche formalen Aspekte der Erzählung werden untersucht?
Die Analyse beleuchtet die Erzählerin und ihre Erzählweise, die Unterscheidung zwischen Rahmen- und Binnenhandlung sowie die erzählten Räume und die Zeitstruktur der Erzählung. Sie untersucht auch die autobiographischen Elemente und deren Verhältnis zur fiktionalen Gestaltung.
Welche Figuren stehen im Fokus der Analyse?
Die Analyse konzentriert sich auf die Beziehung zwischen Marianne und Leni sowie auf die Beschreibungen von Fräulein Mees und Fräulein Sichel im Kontext des Schulausfluges.
Was wird unter dem Begriff "Rahmenerzählung" verstanden?
Die Rahmenerzählung bezieht sich auf die Situation der Ich-Erzählerin im mexikanischen Exil, die sich an einen Schulausflug erinnert. Die Analyse untersucht, inwiefern das Wissen der Rahmenerzählerin die Darstellung der Kindheitserinnerungen beeinflusst.
Was ist die "Binnenhandlung"?
Die Binnenhandlung ist die eigentliche Geschichte des Schulausflugs in Mainz vor den Weltkriegen, an die sich die Erzählerin erinnert.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Analyse der Erzählung?
Relevante Schlüsselwörter sind: Anna Seghers, Der Ausflug der toten Mädchen, Kindheitserinnerung, Rahmenerzählung, Binnenhandlung, autobiographische Elemente, Fiktionalität, Figurenkonstellation, Exil, Erzählperspektive, Zeit und Raum.
Wie wird die Beziehung zwischen autobiographischen Elementen und fiktionaler Gestaltung untersucht?
Die Analyse betrachtet die autobiographischen Bezüge im Werk von Anna Seghers und untersucht, wie diese mit fiktionalen Elementen verschmelzen, wobei die Grenzen einer biographischen Lesart kritisch hinterfragt werden.
Welche literaturwissenschaftlichen Konzepte werden angewendet?
Die Analyse verwendet literaturwissenschaftliche Konzepte wie das Grenzüberschreiten nach Lotman, um die komplexe Verzahnung von Rahmen- und Binnenhandlung zu analysieren.
- Quote paper
- Hannah Auer (Author), 2023, Die Darstellung von Kindheit und Erinnerung in Anna Seghers "Der Ausflug der toten Mädchen", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1561980