Diese Arbeit schließt sich an das Proseminar „Emile Zola und der französische
Naturalismus“ an und behandelt den Roman Le docteur Pascal, der im Jahre 1893
erschienen ist.
Dieser ist der letzte und somit abschließende Teil des zwanzigteiligen Romanzyklus
Les Rougon-Macquart von Emile Zola, was ihm einen besonderen Stellenwert im
Gesamtwerk zukommen lässt, den ich im Laufe dieser Arbeit verdeutlichen möchte.
Mit diesem Roman endet die Familiengeschichte, an der der Schriftsteller nun schon
seit über 20 Jahren arbeitete.
Es gibt sogar Quellen die besagen, dass Zola der Arbeit an dem Werk langsam
überdrüssig wurde, denn bereits im Jahre 1889 hatte er geschrieben:
Je suis pris du désir furieux de terminer au plus tôt ma série des Rougon-Macquart. Je voudrais en être
débarrassé en janvier 1892. (Zola zitiert nach Bernard 1952 : 120)
Diese Frist hatte er jedoch im Mai 1892 bereits überschritten, als er schließlich alle
Dokumente für den Roman vereinigte. Im Dezember begann er dann mit der
Ausarbeitung, und am 15. Mai 1893 war es endlich soweit: Der Feuilletonabdruck
des Docteur Pascal wurde beendet und im Juni erschien folgend das Buch. In dieser Arbeit werde ich folgende Punkte näher beleuchten, die helfen sollen, die
im Roman vertretenen Einstellungen besser zu verstehen und ihn in Leben und
Werk des Autors einzuordnen.
Seine Funktion als abschließender Teil einer gesamten Romanreihe soll dabei
Ausgangspunkt der Ausführungen sein.
Wie hat Zola sein Vorhaben realisiert, mit dem letzten Roman „eine gute
Schlussfolgerung aus der ganzen Reihe [zu] ziehen“ und das „Ende der Rougon-
Macquart“ zu schreiben, wie es in einem Brief an den holländischen Journalisten
Van Santen Kolff vom 25. Januar 1893 heißt?
Weiterhin soll der erste Teil der Arbeit einen Einblick in die Aufgabenstellungen
geben, die der Schriftsteller in seinem Werk bearbeitet hat sowie Zeitumstände, die
Einfluss auf die Auswahl der Thematik im Docteur Pascal hatten. [...]
1 http://www.cite-sciences.fr/apprendre/francais/sciences/dossier/lecture/pages/page_19_8.htm
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Arbeitsplan
- Inhaltsangabe
- Das Ende der Romanreihe - Der letzte Roman
- Doppelthematik
- Pascal
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Roman „Le Docteur Pascal“ von Émile Zola, den letzten Teil des zwanzigteiligen Zyklus „Les Rougon-Macquart“. Ziel ist es, den Roman im Kontext von Zolas Gesamtwerk und der Epoche des Naturalismus zu betrachten und seine Funktion als Abschluss der Familienchronik zu beleuchten.
- Die Funktion des Romans als „Schlussfolgerung“ des gesamten Romanzyklus.
- Die Frage nach dem Sinn des Lebens im Kontext der Moral des Romans.
- Der Konflikt zwischen Religion und Wissenschaft und Zolas Ziel, einen „wissenschaftlichen Roman“ zu schreiben.
- Die Rolle der autobiographischen Elemente im Roman, insbesondere im Bezug auf die Person des Docteur Pascal.
- Die Bedeutung des Romans im Kontext der historischen und gesellschaftlichen Verhältnisse der Zeit.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Arbeit ein und stellt die Thematik sowie den Arbeitsplan dar. Sie erklärt die Bedeutung des Romans „Le Docteur Pascal“ als Abschluss des Romanzyklus „Les Rougon-Macquart“ und erläutert Zolas Anliegen, mit diesem Werk eine „gute Schlussfolgerung“ zu ziehen. Zudem werden die drei Hauptthemen des Romans skizziert, die im weiteren Verlauf der Arbeit näher beleuchtet werden sollen.
Im ersten Teil der Arbeit wird die Funktion des Romans als letzter Teil der Romanreihe untersucht. Der Fokus liegt dabei auf den drei zentralen Aufgabenstellungen, die Zola in seinem Werk bearbeitet: die historische, die wissenschaftliche und die philosophische Aufgabenstellung. Zudem wird der Einfluss der Zeitumstände auf die Auswahl der Thematik im „Docteur Pascal“ beleuchtet.
Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit den beiden zentralen Themen des Romans: der Frage nach dem Sinn des Lebens und der Frage nach dem Sinn der Wissenschaft. Zolas Auseinandersetzung mit der Moral des Romans im Kontext der Frage nach dem Sinn des Lebens sowie sein Versuch, einen „wissenschaftlichen Roman“ zu schreiben, stehen hier im Mittelpunkt.
Im dritten Teil der Arbeit wird die Person des Docteur Pascal näher beleuchtet. Die Analyse konzentriert sich auf die autobiographischen Elemente im Roman, die von der Sekundärliteratur häufig hervorgehoben werden. Es wird untersucht, inwiefern Zolas Absichten für den Roman mit seinem Privatleben erklärbar sind und was den Autor mit dem Hauptcharakter seines Romans verbindet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Romans „Le Docteur Pascal“ sind: Naturalismus, Romanzyklus, Vererbungslehre, Familienchronik, wissenschaftlicher Roman, Moral, Religion, Wissenschaft, Autobiographie, „triomphe de la vie“. Diese Begriffe spiegeln die zentralen Themen des Romans wider, die sich mit der Frage nach dem Sinn des Lebens, dem Einfluss von Vererbung auf den Menschen, dem Konflikt zwischen Religion und Wissenschaft sowie der Bedeutung von Liebe und Familie beschäftigen.
- Arbeit zitieren
- Katharina Brehmer (Autor:in), 2001, Le Docteur Pascal und der Sieg des Lebens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15622