Mit meiner Diplomarbeit möchte ich die Entwicklung des veränderten Selbstverständnisses der Jugendhilfe, mit dem KJHG als rechtlichem Ausdruck, in seinen Schwerpunkten nachvollziehen und die sich daraus ergebende Beteiligungsphilosophie in ihrer Wichtigkeit unterstreichen.
Dies mit dem Ziel, die durch die Verpflichtung zur Hilfeplanung entstandene Chance der aktiven Betroffenenbeteiligung in ihrer Bedeutung aufzuzeigen und sie in der Umsetzung auf ihre Grenzen und Hemmnisse zu beleuchten.
Im Rahmen dieser Arbeit wird die Trennung der Begriffe Sozialpädagogik und Sozialarbeit aufgehoben und unter dem Begriff Sozialer Arbeit vereint. (vgl. Schilling, 1997, S. 176 mwN.) Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird die maskuline Form der Anrede gewählt und beinhaltet gleichzeitig die feminine Form.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 0. Einleitung und Aufbau der Arbeit
- 1. Kapitel: Neuorientierung in der Jugendhilfe
- 1.1 Von der Fürsorge zur dienstleistungs- und lebensweltorientierten Jugendhilfe
- 1.1.1 Zur Einführung des KJHG und der Ablösung des JWG
- 1.1.2 Das JWG als Grundlage der Fürsorge
- 1.1.3 Reform und Grundgedanken zur Änderung
- 1.1.4 Das KJHG als Grundlage einer zeitgemäßen Jugendhilfe
- 1.2 Die gesetzgeberische Neuordnung des Kinder- und Jugendrechtes
- 1.2.1 Ziele und Schwerpunkte
- 1.2.2 Leistungsfelder
- 1.2.3 Hilfe im Schatten von Kontrolle
- 1.2.4 Die Hilfen zur Erziehung
- 1.2.4.1 Anspruch auf Erziehungshilfen
- 1.2.4.2 Leistungsprofil der Erziehungshilfen
- 1.3 Zusammenfassung
- 1.1 Von der Fürsorge zur dienstleistungs- und lebensweltorientierten Jugendhilfe
- 2. Kapitel: Hilfeplanung im Anspruch der Beteiligung
- 2.1 Der partizipatorische Grundsatz
- 2.1.1 Zum Begriff der Partizipation in der Jugendhilfe
- 2.1.1.1 Partizipation als Merkmal der Dienstleistungstheorie
- 2.1.1.2 Partizipation als Maxime der Lebensweltorientierung
- 2.1.1.3 Partizipation als rechtlicher Ausdruck des KJHG
- 2.1.1.3.1 Das Wunsch- und Wahlrecht
- 2.1.1.3.2 Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen
- 2.1.1.3.3 Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen
- 2.1.1.3.4 Inobhutnahme
- 2.1.1 Zum Begriff der Partizipation in der Jugendhilfe
- 2.2 Hilfeplanung als aktive Chance der Betroffenenbeteiligung
- 2.2.1 Hilfeplanung im Kontext des KJHG
- 2.2.1.1 Mitwirkung, Hilfeplan
- 2.2.1.2 Hilfeplanung als Verfahren
- 2.2.2 Hilfeplanung im Ablauf
- 2.2.2.1 Problemsichtung und Beratung
- 2.2.2.2 Klärung der individuellen Situation und Entscheidung über die Hilfe
- 2.2.2.3 Umsetzung der Hilfe und Rückmeldung über den Hilfeverlauf
- 2.2.3 Hilfeplanung als Aushandlungsprozess
- 2.2.3 Erwartungen und Hoffnungen
- 2.2.1 Hilfeplanung im Kontext des KJHG
- 2.3 Zusammenfassung
- 2.1 Der partizipatorische Grundsatz
- 3. Kapitel: Die Chance oder Inszenierung?
- 3.1 Soziale Arbeit und Gesetzesinterpretationen
- 3.2.1 Die unbestimmten Rechtsbegriffe
- 3.2.2 Das Kindeswohl
- 3.2.3 Der Leistungskatalog
- 3.2.4 Die Muss - Kann - Soll Vorschriften
- 3.3 Soziale Arbeit und Ermessensgrundlagen
- 3.3.1 Finanzielle Einflüsse
- 3.4 Der Verfahrenscharakter
- 3.5 Das Zusammenspiel von Beteiligung und Fachlichkeit
- 3.4.1 Der Beteiligungsgrundsatz
- 3.4.2 Das Profil der Sozialen Arbeit
- 3.4.3 Das Selbstverständnis aller Beteiligten
- 3.4.4 Information und Transparenz
- 3.4.5 Die fachliche Entscheidung
- 3.4.6 Der Hilfeverlauf
- 3.5 Spannungsfelder der strukturellen Art
- 3.5.1 Die gesetzlichen Vorgaben im Widerspruch
- 3.5.1.1 Die Beteiligungsphilosophie
- 3.5.1.2 Gleichberechtigung und Freiwilligkeit
- 3.5.1.3 Der Rechtsanspruch
- 3.5.2 Die institutionellen Rahmenbedingungen
- 3.5.3 Die Spezifika der Erziehungshilfeprozesse
- 3.5.3.1 Der offene Dialog
- 3.5.3.2 Der gemeinsame Konsens
- 3.5.3.3 Die Kommunikation
- 3.5.3.4 Die Vereinbarung
- 3.5.1 Die gesetzlichen Vorgaben im Widerspruch
- 3.1 Soziale Arbeit und Gesetzesinterpretationen
- Fazit: Der Weg ist das Ziel!
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Hilfeplanung in der Jugendhilfe und beleuchtet diese als Chance der aktiven Mitbestimmung, indem sie die Betroffenenbeteiligung zwischen gesetzlicher Intention und ihrer Umsetzung im Jugendhilfealltag untersucht. Die Arbeit nimmt dabei die Erbringung der Hilfen zur Erziehung im Rahmen der Sozialen Arbeit als Beispiel.
- Neuorientierung in der Jugendhilfe: Von der Fürsorge zur dienstleistungs- und lebensweltorientierten Jugendhilfe
- Partizipation im Kontext der Hilfeplanung: Rechte und Pflichten der Beteiligten
- Spannungsfeld zwischen gesetzlicher Intention und Praxis: Herausforderungen der Betroffenenbeteiligung
- Die Rolle der Sozialen Arbeit in der Hilfeplanung: Fachliche Expertise und Ermessensspielräume
- Erfolgsfaktoren und Hindernisse der aktiven Mitbestimmung in der Hilfeplanung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Neuorientierung der Jugendhilfe vom Fürsorgemodell hin zu einem dienstleistungs- und lebensweltorientierten Ansatz. Es beleuchtet die Einführung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG) als Grundlage einer zeitgemäßen Jugendhilfe und analysiert die Ziele, Schwerpunkte und Leistungsfelder der Reform.
Kapitel 2 fokussiert auf die Hilfeplanung als aktive Chance der Betroffenenbeteiligung. Es untersucht den partizipatorischen Grundsatz, die Rolle des Wunsch- und Wahlrechts sowie die Bedeutung der Mitwirkung der Betroffenen im Hilfeplanungsverfahren.
Das dritte Kapitel setzt sich mit den Chancen und Herausforderungen der Betroffenenbeteiligung in der Hilfeplanung auseinander. Es beleuchtet die Spannungsfelder zwischen gesetzlicher Intention und ihrer Umsetzung in der Praxis, die Rolle der Sozialen Arbeit sowie die Spezifika der Erziehungshilfeprozesse.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Hilfeplanung, Jugendhilfe, Betroffenenbeteiligung, Partizipation, KJHG, Soziale Arbeit, Erziehungshilfen, Dienstleistungstheorie, Lebensweltorientierung, Kindeswohl, Ermessensspielräume, Spannungsfelder, Erfolgsfaktoren und Hindernisse.
- Arbeit zitieren
- Ute Steinmetz (Autor:in), 2002, Hilfeplanung in der Jugendhilfe als Chance der aktiven Mitbestimmung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15632