Während des 11. und 12. Jahrhunderts war Kastilien–León das größte christliche Königreich und führend in der Reconquista. In dieser Zeit entwickelte sich nach und nach ein eigenständiges Portugal, Aragón konsolidierte seine Macht und einen großen Teil der iberischen Halbinsel eroberten christliche Herrscher vom Islam zurück.
Königin Urraca war die einzige Frau, die im Mittelalter in Spanien als Königin rechtmäßig und allein herrschte, vergleichbar mit ihr war vielleicht nur ihre Halbschwester Theresa in Portugal.
Urracas Regierungszeit war im Vergleich zu ihren Vorgängern und Nachfolgern kurz, sie dauerte nur siebzehn Jahre. Weil Urraca eine Frau war, eröffnete schon ihr Geschlecht eine eigene Dimension von Problemen in bezug auf ihre Stellung als Herrscherin und ihrer Autorität. Sie löste aber dennoch alle aufkommenden Probleme, die ein Mann wahrscheinlich nicht besser bewältigt hätte.
Diese Arbeit soll einen Einblick in Urracas geschickte Vorgehensweise bei der Lösung bedrohlichen Problemen schaffen, indem sie vor allem Urracas Verhältnis zu ihrem zweiten Ehemann Alfons von Aragón, ihrem Sohn aus erster Ehe Alfons Raimund und ihrer Halbschwester Theresa behandelt. Die Machtbestrebungen von Bischof Diego Gelmírez und Graf Pedro Froílaz von Lara in Galicien werden nur am Rand und in Verbindung mit ihrem Sohn thematisiert. Sowohl die innerkirchlichen Streitigkeiten der iberischen Halbinsel als auch die Reconquista, die für Urraca nur ein untergeordnetes Anliegen darstellte, da die innerfamiliären Probleme dominierten und ihre Regierung bedrohten, können nur tangiert werden.
Das zentrale Ziel der Arbeit ist also, Urracas außergewöhnliche Leistung als Herrscherin in der damaligen mittelalterlichen Männerwelt zu skizzieren und die Wechselhaftigkeit und Unbeständigkeit dieser Zeit zu zeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Vorgeschichte
- Urracas Kindheit
- Herrscherin über Galicien
- Königin Urraca
- Urracas zweite Ehe
- Die Eheschließung mit Alfons I. von Aragón
- Alfons I. wird zu einer Gefahr für Urraca
- Urraca verliert gegen Alfons el Batallador
- Das Blatt wendet sich
- Frieden zwischen Urraca und Alfons I.
- Das Problem Alfons Raimund
- Der kleine König neben Urraca
- Sohn, Gegner und Mitregent
- Die,,liebe“ Schwester Theresa
- Urracas letzte Jahre
- Urracas zweite Ehe
- Zusammenfassung, Ausblick und Schlussbemerkung
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Regierungszeit der Königin Urraca von Kastilien-León von 1109 bis 1126 und beleuchtet ihre Herausforderungen und Erfolge als Herrscherin in einer Zeit, in der Frauen selten an der Macht waren. Die Arbeit fokussiert sich insbesondere auf Urracas Beziehungen zu ihrem zweiten Ehemann, Alfons I. von Aragón, ihrem Sohn Alfons Raimund und ihrer Halbschwester Theresa.
- Urracas außergewöhnliche Leistung als Herrscherin in einer mittelalterlichen Männerwelt
- Die Wechselhaftigkeit und Unbeständigkeit der Zeit
- Die Bedeutung der Reconquista als Hintergrund für Urracas Herrschaft
- Die komplizierten Machtverhältnisse innerhalb der Familie und am Königshof
- Die Bedeutung der Beziehungen zu wichtigen Persönlichkeiten wie Bischof Diego Gelmírez und Graf Pedro Froílaz von Lara
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die historische Situation der iberischen Halbinsel im 11. und 12. Jahrhundert ein, insbesondere in die Zeit der Reconquista, und stellt Königin Urraca als eine außergewöhnliche Frau in der Geschichte Spaniens vor. Die Arbeit fokussiert sich auf Urracas schwierige Aufgabe, ihre Herrschaft inmitten von Machtkämpfen und familiären Konflikten zu sichern.
- Die Vorgeschichte: Dieses Kapitel beleuchtet die Kindheit von Urraca und ihr Leben als Herrscherin über Galicien, die ihr als Vorbereitung auf ihre spätere Rolle als Königin diente.
- Königin Urraca: Dieses Kapitel befasst sich mit der Regierungszeit von Urraca, einschließlich ihrer zweiten Ehe mit Alfons I. von Aragón und den damit verbundenen Herausforderungen. Es geht um die komplizierte Beziehung zwischen Urraca und Alfons, ihre Kämpfe um die Macht, und die letztendliche Versöhnung.
- Das Problem Alfons Raimund: Hier werden die Konflikte zwischen Urraca und ihrem Sohn Alfons Raimund behandelt. Es geht um die Schwierigkeiten, die aus der gemeinsamen Herrschaft und den unterschiedlichen Machtansprüchen resultierten.
- Die,,liebe“ Schwester Theresa: Dieses Kapitel befasst sich mit der Beziehung zwischen Urraca und ihrer Halbschwester Theresa, die ebenfalls eine wichtige Rolle in der Geschichte Portugals spielte.
- Urracas letzte Jahre: Dieser Abschnitt beschreibt die letzten Jahre von Urracas Herrschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema der weiblichen Herrschaft im mittelalterlichen Spanien und befasst sich insbesondere mit der Regierungszeit von Königin Urraca von Kastilien-León. Wichtige Themen sind die Reconquista, familiäre Konflikte, Machtverhältnisse, die Rolle der Frau im Mittelalter, politische Strategien, die iberische Halbinsel im 11. und 12. Jahrhundert.
- Arbeit zitieren
- Beate Regina Sturm (Autor:in), 2003, Königin Urraca von Kastilien-León 1109-1126, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15650