Die Hausarbeit analysiert Theodor Storms Novelle "Ein Doppelgänger" und beleuchtet, wie die gesellschaftlichen Werte und die schwierige Resozialisierung der Hauptfigur, John Hansen, in ihrer Wechselwirkung sein Schicksal beeinflussen. Die zentrale Fragestellung dieser Analyse ist, ob das Scheitern von John Hansen an seiner Resozialisierung in der Gesellschaft durch die strengen und oft überzogenen Wertvorstellungen seiner Umwelt verursacht wird, oder ob die Gesellschaft selbst zu wenig Raum für die Rehabilitierung und ein erneutes Eingliedern des ehemaligen Verbrechers lässt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Kategorisierung als Novelle
- 2.1. Anmerkungen zur Textsorte „Novelle“
- 2.2. Novellistik mit Rahmen
- 3. Das Dingsymbol in „Ein Doppelgänger“
- 4. Erzählweise des Werkes
- 5. Auffälligkeiten John Hansens
- 6. Einflüsse auf Johns Schicksal
- 6.1. Negative Einflüsse
- 6.2. Positive Einflüsse
- 6.3. Ambivalente Einflüsse
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Theodor Storms Novelle „Ein Doppelgänger“ und analysiert das Schicksal der Hauptfigur John Hansen. Das zentrale Anliegen ist die Erforschung der Frage, ob John Hansens Resozialisierung nach seiner Haft scheitert aufgrund persönlicher Defizite oder aufgrund von gesellschaftlichen Wertvorstellungen und deren Einfluss auf sein Umfeld. Die Arbeit beleuchtet die gesellschaftlichen und individuellen Faktoren, die zum Scheitern oder Gelingen einer Resozialisierung beitragen können.
- Die Kategorisierung von Storms Werk als Novelle und die dazugehörigen formalen Aspekte.
- Die Analyse der gesellschaftlichen Wertvorstellungen und deren Einfluss auf John Hansens Schicksal.
- Die Untersuchung der verschiedenen Einflüsse (positiv, negativ, ambivalent) auf John Hansens Leben.
- Die Rolle von Dingsymbolen und Erzählperspektiven in der Gestaltung der Geschichte.
- Die Relevanz von Storms persönlichem Hintergrund (als Jurist) für das Verständnis der Novelle.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Novelle „Ein Doppelgänger“ von Theodor Storm ein und stellt die zentrale Forschungsfrage: Scheitert John Hansen an seiner eigenen Persönlichkeit oder an einer Gesellschaft mit überspitzten Wertvorstellungen? Das Zitat zu Beginn verdeutlicht bereits die gesellschaftliche Ausgrenzung, der John ausgesetzt ist. Die Arbeit kündigt die folgenden Analyseschritte an: Kategorisierung als Novelle, Analyse von Symbolen und Erzählweise, Charakterisierung John Hansens und der ihn beeinflussenden Figuren, sowie die Einordnung der Novelle in den Kontext von Storms Biographie und beruflichem Werdegang als Jurist. Die Relevanz der Fragestellung wird betont, da sie gesellschaftliche Denkmuster kritisch hinterfragt.
2. Kategorisierung als Novelle: Dieses Kapitel befasst sich mit der Einordnung von „Ein Doppelgänger“ als Novelle. Es werden etymologische Aspekte des Begriffs „Novelle“ untersucht und die Definition der Textsorte unter Berücksichtigung der Forschungsliteratur diskutiert. Hierbei wird auf die typischen Merkmale der Novelle eingegangen, insbesondere auf die „unerhörte Begebenheit“ im Sinne Goethes und die offene Form, die moralische und gesellschaftliche Diskussionen zulässt. Ein Beispiel aus dem Text illustriert die moralische Bewertung von John Hansens Handeln durch die Figuren der Novelle.
2.1. Anmerkungen zur Textsorte „Novelle“: Dieser Abschnitt vertieft die Definition der Novelle, indem er die Etymologie des Wortes beleuchtet und verschiedene Definitionsansätze aus der Literaturwissenschaft zusammenfasst. Die Bedeutung von "Neuigkeit" im Kontext der Novelle wird hervorgehoben, ebenso die Aspekte der Faktenwahrheit und die Rolle der Novelle als Forum gesellschaftlicher und moralischer Debatten. Der Fokus liegt auf der offenen Form der Novelle und deren Eignung für die Diskussion gesellschaftlicher Normen.
2.2. Novellistik mit Rahmen: Hier wird die spezifische Struktur von „Ein Doppelgänger“ als Novelle mit Rahmenerzählung untersucht. Der Abschnitt beleuchtet die historische Entwicklung des Rahmens in Novellen des 19. Jahrhunderts und die Bedeutung der Differenz zwischen Außen- und Innenperspektive. Storms eigenes Verständnis der Novelle wird zitiert, um die Bedeutung der "höchsten Forderungen der Kunst" zu verdeutlichen. Die Doppelgänger-Novelle wird als Beispiel für eine besonders gestaltete Prosaarbeit Storms mit zweifachem Rahmen und eingebetteter Binnenerzählung vorgestellt, typisch für Erinnerungsnovellen des 19. Jahrhunderts.
Häufig gestellte Fragen zu „Ein Doppelgänger“
Was ist das zentrale Thema der Analyse von Theodor Storms Novelle „Ein Doppelgänger“?
Die Arbeit untersucht, ob John Hansens Resozialisierung nach seiner Haft aufgrund persönlicher Defizite scheitert oder aufgrund gesellschaftlicher Wertvorstellungen und deren Einfluss auf sein Umfeld. Im Fokus steht die Erforschung der gesellschaftlichen und individuellen Faktoren, die zum Scheitern oder Gelingen einer Resozialisierung beitragen können.
Welche Aspekte werden in der Analyse der Novelle „Ein Doppelgänger“ berücksichtigt?
Die Analyse umfasst die Kategorisierung des Werkes als Novelle, die Analyse der gesellschaftlichen Wertvorstellungen und deren Einfluss auf John Hansens Schicksal, die Untersuchung der verschiedenen Einflüsse (positiv, negativ, ambivalent) auf John Hansens Leben, die Rolle von Dingsymbolen und Erzählperspektiven in der Gestaltung der Geschichte, sowie die Relevanz von Storms persönlichem Hintergrund als Jurist.
Was wird im Kapitel "Kategorisierung als Novelle" untersucht?
Dieses Kapitel befasst sich mit der Einordnung von „Ein Doppelgänger“ als Novelle. Es werden etymologische Aspekte des Begriffs „Novelle“ untersucht und die Definition der Textsorte unter Berücksichtigung der Forschungsliteratur diskutiert. Hierbei wird auf die typischen Merkmale der Novelle eingegangen, insbesondere auf die „unerhörte Begebenheit“ im Sinne Goethes und die offene Form, die moralische und gesellschaftliche Diskussionen zulässt.
Was wird im Abschnitt "Anmerkungen zur Textsorte 'Novelle'" vertieft?
Dieser Abschnitt vertieft die Definition der Novelle, indem er die Etymologie des Wortes beleuchtet und verschiedene Definitionsansätze aus der Literaturwissenschaft zusammenfasst. Die Bedeutung von "Neuigkeit" im Kontext der Novelle wird hervorgehoben, ebenso die Aspekte der Faktenwahrheit und die Rolle der Novelle als Forum gesellschaftlicher und moralischer Debatten.
Was wird im Abschnitt "Novellistik mit Rahmen" untersucht?
Hier wird die spezifische Struktur von „Ein Doppelgänger“ als Novelle mit Rahmenerzählung untersucht. Der Abschnitt beleuchtet die historische Entwicklung des Rahmens in Novellen des 19. Jahrhunderts und die Bedeutung der Differenz zwischen Außen- und Innenperspektive. Die Doppelgänger-Novelle wird als Beispiel für eine besonders gestaltete Prosaarbeit Storms mit zweifachem Rahmen und eingebetteter Binnenerzählung vorgestellt, typisch für Erinnerungsnovellen des 19. Jahrhunderts.
Welche Art von Einflüssen auf Johns Schicksal werden untersucht?
Die Arbeit untersucht positive, negative und ambivalente Einflüsse auf John Hansens Leben.
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- Anonym (Author), 2022, Eine Analyse John Hansens Umwelt und dessen Einflüsse auf sein Schicksal in der Novelle "Ein Doppelgänger" von Theodor Storm, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1565390