Ziel dieser wissenschaftlichen Arbeit ist es, die Bilanzierung und Prüfung aktiver latenter Steuern zu durchleuchten, diesen Bilanzposten als Beratungs- und Prüfungsfeld vorzustellen, kritisch zu hinterfragen und strukturiert darzustellen. Mit einer Analyse der nun geltenden Vorschriften des HGB für die Bilanzierung aktiver latenter Steuern geht eine kritische Würdigung von verschiedenen Gesetzesauslegungen und bilanzpolitischen Möglichkeiten einher. Schwerpunkt ist dabei die Bilanzierung aktiver latenter Steuern im Einzelabschluss. Nachfolgend werden Unterschiede zur Bilanzierung von aktiven Steuerlatenzen im Konzernabschluss untersucht und ein prägnanter Vergleich zu den internationalen Rechnungslegungsvorschriften gezogen. Einen weiteren Schwerpunkt bildet das Vorgehen bei der Jahresabschlussprüfung im Prüffeld „Aktive latente Steuern“, anhand des risikoorientierten Prüfungsansatzes. Dieses Prüffeld erfährt eine steigende Relevanz, da durch die Aktivierung von latenten Steuern eine aktive Bilanzpolitik betrieben werden kann, die zu enormen Auswirkungen auf das Jahresergebnis führt. Anlass geben die im Zuge des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) geänderten Vorschriften zu den latenten Steuern nach § 274 HGB. Dieser Paradigmenwechsel führt dazu, dass Steuerlatenzen als Schnittstelle zwischen Rechnungslegung und Steuerrecht künftig zu einem Beratungs- und Gestaltungsfeld mit hoher Ergebnisrelevanz werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Gegenstand der Untersuchung
- Abgrenzung und Anwendungsbereich
- Bilanzierung aktiver latenter Steuern im Einzelabschluss
- Bedeutungswandel durch das BilMoG
- Ansatz aktiver latenter Steuern
- Konzeptionelle Grundlagen
- Außerbilanzielle Hinzurechnungen und Abzüge
- Ertragsteuerliche Organschaft
- Typische Sachverhalte für die Entstehung aktiver latenter Steuern
- Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede auf der Aktivseite
- Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede auf der Passivseite
- Steuerliche Verlustvorträge
- Bewertung und Ausweis aktiver latenter Steuern
- Konzeptionelle Grundlagen
- Bewertungsfragen
- Aktivierungs- und Saldierungswahlrecht
- Ausschüttungssperre
- Anhangangabepflichten
- Erstanwendungszeitpunkt und Übergangsregelungen
- Anwendungsbeispiel zur Abgrenzung latenter Steuern
- Bilanzierung aktiver latenter Steuern im Konzernabschluss
- Konzeptionelle Grundlagen
- Latente Steuern aufgrund von Konsolidierungsmaßnahmen
- Abweichende Steuerabgrenzung nach IFRS
- Prüfungsvorgehen im Prüffeld „Aktive latente Steuern”
- Konzeptionelle Grundlagen
- Prüfungsstrategieentwicklung
- Informationsbeschaffung und vorläufige Risikoeinschätzung
- Inhärente Risiken auf Unternehmensebene
- Inhärente Risiken auf Prüffeldebene
- Vorbereitende Prüfungshandlungen
- Vorläufige Festlegung von Wesentlichkeitsgrenzen und Beurteilung der Fehlerrisiken
- Aufbauprüfung des IKS - Kontrollrisiko
- Festlegung von Prüfungsprogramm und Prüfungsstrategie
- Prüfungsdurchführung
- Checkliste für das Prüffeld „Aktive latente Steuern”
- Funktionsprüfung des IKS
- Durchführung aussagebezogener Prüfungshandlungen
- Prüfungshandlungen bezüglich des Ansatzes aktiver latenter Steuern
- Prüfungshandlungen bezüglich der Bewertung und des Ausweises aktiver latenter Steuern
- Prüfungshandlungen bezüglich der Übergangsregelungen
- Prüfungshandlungen bezüglich aktiver latenter Steuern im Konzernabschluss
- Abschließende Prüfungshandlungen
- Dokumentation und Berichtserstattung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Master-Arbeit befasst sich mit der Bilanzierung und Prüfung aktiver latenter Steuern. Ziel ist es, die komplexen Vorschriften zur Bilanzierung und Bewertung latenter Steuern im Einzel- und Konzernabschluss zu analysieren und deren Auswirkungen auf die Praxis der Jahresabschlussprüfung zu untersuchen.
- Entwicklung und Bedeutung latenter Steuern im deutschen Steuerrecht
- Bilanzierung und Bewertung aktiver latenter Steuern nach Handelsgesetzbuch (HGB)
- Prüfung aktiver latenter Steuern im Rahmen der Jahresabschlussprüfung
- Anwendungsbeispiele und Fallstudien zur Veranschaulichung der theoretischen Ausführungen
- Zusammenhang zwischen Bilanzierung und Prüfung im Kontext aktiver latenter Steuern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problemstellung und den Gegenstand der Untersuchung ein. Sie beleuchtet die Relevanz des Themas und skizziert die Forschungsfrage. Kapitel 2 analysiert die Bilanzierung aktiver latenter Steuern im Einzelabschluss, wobei insbesondere die Bedeutung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) für die Entwicklung des Themas hervorgehoben wird.
Das dritte Kapitel widmet sich der Bilanzierung aktiver latenter Steuern im Konzernabschluss und stellt die Unterschiede zur Einzelbilanzierung heraus.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit dem Prüfungsvorgehen im Prüffeld „Aktive latente Steuern”. Dabei werden verschiedene Aspekte der Prüfungsplanung, -durchführung und -dokumentation betrachtet.
Schlüsselwörter
Aktive latente Steuern, Bilanzierung, Prüfung, Jahresabschluss, Handelsgesetzbuch (HGB), Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG), International Financial Reporting Standards (IFRS), Prüfungsvorgehen, Risikoanalyse, Prüfungshandlungen, Unternehmenssteuern, Steuerliche Verlustvorträge, Konsolidierung, Anhangangabepflichten.
- Arbeit zitieren
- B.Sc. Stephanie Olbrich (Autor:in), 2010, Bilanzierung und Prüfung aktiver latenter Steuern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/156598