1. Einleitung
Der Islam ist mit rund 1,3 Millionen Anhängern, nach dem Christentum, die zweitgrößte Religion der Welt. (Internetquelle 1) Doch immer wieder sorgen muslimische Traditionen und Bräuche, die durch die Medien bekannt werden, für Aufsehen und Diskussionen. Insbesondere die angebliche Unterdrückung der Frau wird viel kritisiert. Doch kann tatsächlich von einer systematischen Unterdrückung muslimischer Frauen gesprochen werden oder tragen sie selbst die Verantwortung für ihre vermeintlich benachteiligte Situation bzw. führen sie diese aus religiösen Gründen selbst bewusst herbei? Beruht die Ausübung der Religion mit all ihren Traditionen von Seiten der Musliminen auf Freiwilligkeit oder fügen sie sich nur dem Druck ihrer Familien?
Diesen Fragen werde ich in dieser Hausarbeit nachgehen. Dazu beleuchte ich zunächst verschiedene im Islam übliche Traditionen und Praktiken, die im Hinblick auf eine mögliche Benachteiligung oder Unterdrückung der Frau bedenklich erscheinen und werde anschließend prüfen, inwiefern diese tatsächlich in der Religion selbst begründet sind. Im Fazit werde ich abschließend noch einmal auf die Frage eingehen, inwiefern islamische Frauen tatsächlich „Opfer systematischer Unterdrückung“ oder „Mitträgerinnen religiös begründeter Traditionen“ sind.
Ich beziehe mich in dieser Hausarbeit ausschließlich auf Traditionen, die unter Muslimen mit türkischer oder kurdischer Herkunft üblich sind. Dabei spreche ich allerdings keinesfalls von allen Türken und Kurden, sondern nur von jenen, die bestimmte Traditionen und Bräuche, die möglicherweise zu einer Unterdrückung muslimischer Frauen führen, praktizieren, welche ich im Folgenden näher erläutern werde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Stellung der Frau im Islam
- Die Einschränkung der sexuellen Selbstbestimmung muslimischer Frauen
- Häusliche Gewalt in muslimischen Familien
- Religiöse Grundlagen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Stellung der Frau im Islam und analysiert, ob muslimische Frauen Opfer systematischer Unterdrückung sind oder ob sie als Mitträgerinnen religiös begründeter Traditionen betrachtet werden können. Die Arbeit beleuchtet verschiedene Traditionen und Praktiken im Islam, die im Hinblick auf eine mögliche Benachteiligung oder Unterdrückung der Frau bedenklich erscheinen, und prüft deren religiöse Begründung.
- Die Einschränkung der sexuellen Selbstbestimmung muslimischer Frauen
- Die Rolle der Ehre der Familie im islamischen Kontext
- Arrangierte Ehen und die Rolle der Frau in der Familie
- Der Einfluss religiöser Traditionen auf die Geschlechterrollen
- Die Frage nach Freiwilligkeit und Druck in der Ausübung islamischer Traditionen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor und erläutert den Fokus auf Traditionen türkischer und kurdischer Muslime. Kapitel 2 analysiert die Stellung der Frau im Islam und beleuchtet die Einschränkung der sexuellen Selbstbestimmung, die durch die Betonung der Familienehre und die strikte Geschlechtertrennung entsteht. Dieses Kapitel beleuchtet auch die Bedeutung von arrangierten Ehen und die damit verbundenen gesellschaftlichen Normen.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit konzentriert sich auf die Themen der Frau im Islam, die Rolle der Traditionen, die Bedeutung der Familienehre, die Einschränkung der sexuellen Selbstbestimmung muslimischer Frauen, arrangierte Ehen, Geschlechterrollen und die Frage nach Unterdrückung versus Mitträgerschaft.
- Arbeit zitieren
- Theresa Reckstadt (Autor:in), 2010, Die Frau im Islam, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/156704