Ratgeberliteratur und Trainingsangebote zu Fragen der Sprache und Kommunikation gewinnen auf dem Weg zu einer Dienstleistungsgesellschaft mehr und mehr an Bedeutung für das sprachlich-kommunikative Handeln jedes Einzelnen. Befinden wir uns tatsächlich bereits in einer „Informationsgesellschaft“, so kann die Bedeutung „kommunikativer Kompetenzen“ für privates und vor allem berufliches Fortkommen nur weiter zunehmen. Es herrscht heute weitgehend Einigkeit darüber, dass aufgrund dieses strukturellen Wandels die Zahl der kommunikationsintensiven Berufe insgesamt gewachsen ist und dass die kommunikativen Anforderungen an den Einzelnen zunehmend höher werden.
Sprachratgeber und Kommunikationstrainings stellen in diesem Zusammenhang die wichtigste außerschulische Hilfestellung zur Bewältigung kommunikativer Probleme im Alltag dar. Um die Tragweite dieses Phänomens vor Augen zu führen, genügt es, auf das beinahe unüberschaubare Angebot solcher teils unterhaltender, teils beratender, teils informierender Literatur zu Sprachfragen in jeder beliebigen Buchhandlung hinzuweisen. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Literatur, die sich explizit an wissenschaftliche Laien wendet und oft genug auch von solchen verfasst wurde. Neben der Ratgeberliteratur stellen noch die (hauptsächlich in der beruflichen Fortbildung eingesetzten) Kommunikationstrainings eine weitere wichtige Form dieser laienorientierten Sprachberatung dar.
Von linguistischer Seite wird mittlerweile diese Form der praxisorientierten Kommunikationsbetrachtung als ernstzunehmende Thematisierung von Sprachproblemen im Alltag anerkannt und es wurde in den letzten Jahren verstärkt nach Kriterien und Methoden gesucht, diese Literaturform für die Wissenschaft zu erschließen. Die Beschäftigung mit diesen Werken aus linguistischer Sicht ist v.a. deshalb von Bedeutung, weil dadurch die sprachlichen und kommunikativen Praxisprobleme der „breiten Öffentlichkeit“ und die Anliegen und Vorstellungen zum Thema Kommunikation aus der Sicht von Laien deutlich werden.
Die Arbeit versucht unter Anderem Antworten auf folgende Fragen zu geben: Was interessiert die nicht-wissenschaftliche Öffentlichkeit an Sprache und Kommunikation? Welche Aspekte von Kommunikation werden von Laien als besonders problematisch empfunden und welche Lösungen werden hierfür präsentiert? Sind diese wissenschaftlich abgesichert oder werden Alltagserfahrungen als ausreichend betrachtet?
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- ALLGEMEINE GRUNDLAGEN.
- FORMEN POPULÄRER SPRACHBERATUNG
- DEFINITIONEN
- TYPOLOGISIERUNG(EN).
- GESELLSCHAFTLICHE FUNKTIONEN DER SPRACHBERATUNG
- RATGEBER ZWISCHEN WISSENSCHAFT UND ALLTAGSERFAHRUNG.
- EINLEITENDE BEMERKUNGEN
- ABGRENZUNGEN: LAIENTHEORIEN VS. WISSENSCHAFTLICHE THEORIEN
- EXKURS: PRINZIPIEN WISSENSCHAFTLICHEN ARBEITENS
- „GOLDENE MITTE“ POPULÄRWISSENSCHAFT?.
- ZUR ROLLE DER LINGUISTIK
- SPRACHBERATUNG - EINE FORM VON POPULÄRWISSENSCHAFT?
- CHARAKTERISTIKEN POPULÄRWISSENSCHAFTLICHEN DARSTELLENS
- TYPISCHE GRUNDANNAHMEN IN RATGEBERN
- ,,KOMMUNIKATION IST LERNBAR“.
- „KOMMUNIKATION FUNKTIONIERT NACH FESTEN REGELN“.
- ,,WER RICHTIG KOMMUNIZIERT, HAT MEHR ERFOLG“.
- ANFORDERUNGEN AN DIE RATGEBER...
- AUTORENKOMPETENZ
- PRAXISRELEVANZ...
- EINFACHHEIT/VERSTÄNDLICHKEIT
- HANDHABBARKEIT
- UNTERHALTUNGSFUNKTION....
- DAS,,HAMBURGER VERSTÄNDLICHKEITSMODELL”
- DIE VIER,,VERSTÄNDLICHMACHER”
- FAZIT
- BEDEUTUNG FÜR DIE POPULÄRE SPRACHBERATUNG.
- EMPIRISCHE ANALYSEN - ALLGEMEINES
- VORBEMERKUNGEN
- FRAGESTELLUNGEN..
- VORGEHENSWEISE.
- AUSWAHL DER RATGEBER
- „LES SECRETS DE L'ECRITURE JOURNALISTIQUE“..
- AUTOR...
- ZIELGRUPPE(N) UND ANWENDUNGSBEREICHE
- INHALTLICHE SCHWERPUNKTE.
- FORMALE GESTALTUNG
- VORGEHENSWEISE/METHODEN
- FAZIT/NUTZEN
- „PRÜFUNGSGESPRÄCHE ERFOLGREICH FÜHREN“.
- AUTOREN
- ZIELGRUPPE(N) UND ANWENDUNGSBEREICHE.
- INHALTLICHE SCHWERPUNKTE....
- FORMALE GESTALTUNG
- VORGEHENSWEISE/METHODEN.
- FAZIT/NUTZEN
- „ERFOLGREICH DURCH KILLERPHRASEN“
- AUTOR.......
- ZIELGRUPPE(N) UND ANWENDUNGSBEREICHE
- INHALTLICHE SCHWERPUNKTE.
- FORMALE GESTALTUNG
- VORGEHENSWEISE/METHODEN
- FAZIT/NUTZEN
- „REDE, GESPRÄCH, DISKUSSION“.
- AUTOR.
- ZIELGRUPPE(N) UND ANWENDUNGSBEREICHE
- INHALTLICHE SCHWERPUNKTE.
- FORMALE GESTALTUNG .
- VORGEHENSWEISE/METHODEN.
- FAZIT/NUTZEN
- EMPIRISCHE ANALYSEN - FAZIT.
- ZUSAMMENFASSUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Analyse populärer Sprachratgeber und Kommunikationstrainings. Das Ziel der Arbeit ist es, die gesellschaftliche Funktion und wissenschaftliche Relevanz dieser Ratgeber zu untersuchen. Dabei wird besonders auf die Art und Weise eingegangen, wie wissenschaftliche Erkenntnisse in populärer Form vermittelt werden. Die Arbeit beleuchtet auch die typischen Grundannahmen, Anforderungen und Merkmale, die in solchen Ratgebern zu finden sind.
- Definitionen und Typologisierungen von populären Sprachratgebern
- Gesellschaftliche Funktionen und Relevanz der Sprachberatung
- Die Rolle der Linguistik und Wissenschaft in der populären Sprachberatung
- Typische Grundannahmen in Ratgebern, wie z. B. die Lernbarkeit von Kommunikation
- Anforderungen an Ratgeber, z. B. Autorenkompetenz, Praxisrelevanz und Verständlichkeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Formen Populärer Sprachberatung: Dieses Kapitel stellt verschiedene Formen von Sprachratgebern vor und definiert den Begriff der "populären Sprachberatung".
- Kapitel 2: Ratgeber zwischen Wissenschaft und Alltagserfahrung: Dieses Kapitel setzt sich mit der Beziehung zwischen wissenschaftlichen Theorien und Alltagserfahrungen auseinander, die in populären Sprachratgebern zum Tragen kommen.
- Kapitel 3: „Goldene Mitte“ Populärwissenschaft?: Dieses Kapitel diskutiert die Rolle der Linguistik in der populären Sprachberatung und untersucht, ob Sprachberatung als eine Form von Populärwissenschaft betrachtet werden kann.
- Kapitel 4: Typische Grundannahmen in Ratgebern: In diesem Kapitel werden die typischen Grundannahmen untersucht, die in populären Sprachratgebern zu finden sind, z. B. die Annahme, dass Kommunikation lernbar ist.
- Kapitel 5: Anforderungen an die Ratgeber: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Anforderungen, die an populäre Sprachratgeber gestellt werden, z. B. Autorenkompetenz, Praxisrelevanz und Verständlichkeit.
- Kapitel 6: Das,,Hamburger Verständlichkeitsmodell”: Dieses Kapitel beleuchtet das Hamburger Verständlichkeitsmodell und seine Bedeutung für die populäre Sprachberatung.
- Kapitel 7: Empirische Analysen - Allgemeines: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die empirischen Analysen, die in der Arbeit durchgeführt werden.
- Kapitel 8: „Les Secrets de l'Ecriture Journalistique“: Dieses Kapitel untersucht die Eigenschaften eines spezifischen Sprachratgebers mit dem Titel "Les Secrets de l'Ecriture Journalistique".
- Kapitel 9: „Prüfungsgespräche erfolgreich führen“: Dieses Kapitel analysiert einen Sprachratgeber mit dem Titel "Prüfungsgespräche erfolgreich führen".
- Kapitel 10: „Erfolgreich durch Killerphrasen“: Dieses Kapitel analysiert einen Sprachratgeber mit dem Titel "Erfolgreich durch Killerphrasen".
- Kapitel 11: „Rede, Gespräch, Diskussion“: Dieses Kapitel untersucht einen Sprachratgeber mit dem Titel "Rede, Gespräch, Diskussion".
Schlüsselwörter
Populäre Sprachberatung, Kommunikationstrainings, Sprachratgeber, wissenschaftliche Erkenntnisse, Alltagserfahrung, Linguistik, Populärwissenschaft, Verständlichkeit, Autorenkompetenz, Praxisrelevanz, empirische Analysen, "Les Secrets de l'Ecriture Journalistique", "Prüfungsgespräche erfolgreich führen", "Erfolgreich durch Killerphrasen", "Rede, Gespräch, Diskussion".
- Arbeit zitieren
- David Schachinger (Autor:in), 2007, Populäre Sprachratgeber und Kommunikationstrainings, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157114