Das Thema Unternehmensbewertung und Unternehmenszusammenschlüsse mit den dafür bezahlten Kaufpreisen ist derzeit und auch in Zukunft von überragender wirtschaftlicher, praktischer, aber auch theoretischer Bedeutung. Ganz allgemein ist es Aufgabe der Unternehmensbewertung den Verkehrswert einer Unternehmung zu kalkulieren.
Bei der Unternehmensbewertung werden also potentielle Veräußerungspreise einer Unternehmung gesucht. Bei einer Unternehmungsbewertung werden insofern nicht nur Vermögensrechte bewertet, sondern auch Beteiligungsrechte.
Immer mehr Unternehmen wollen „Global Players“ werden, weltweit agierende Konzerne, die spielend Ländergrenzen überwinden und Kunden in der ganzen Welt ansprechen. Die deutschen Großunternehmen mischen kräftig mit. Die Fusion Daimler-Benz/Chrysler brachte den neuen Konzern auf einen Schlag an die Welt-Spitze der Autoproduzenten, die Übernahme von Bankers Trust durch die Deutsche Bank ergab das weltweit größte Kreditinstitut.
Bei diesen „Spielen“ und „Megaspielen“ entsteht regelmäßig bei den Akteuren, bei Käufern, Verkäufern und den beauftragten Experten die Frage, was das Unternehmen, das gekauft, verkauft oder fusioniert werden soll, denn eigentlich wert sei. In der Regel wird kein Mensch bereit sein etwas zu geben oder zu nehmen, ohne sich vorher einen Eindruck vom Wert des zu kaufenden oder zu verkaufenden Objektes zu verschaffen. Besonders dann, wenn das zu kaufende Unternehmen auf Kredit gekauft wird, will der Investor und Kreditgeber wissen, ob die Rückzahlung der Kredite sichergestellt ist.
Die Frage des Unternehmenswertes und der Unternehmensbewertung stellt sich aber nicht nur im Bereich von „mergers und acquisitions“, von Fusionen und Übernahmen, sondern auch aus anderen Gründen, etwa bei steuerlichen und handelsrechtlichen Bewertungsfragen sowie im Erbfall.
Im Rahmen dieser Diplomarbeit soll der Versuch einer geschlossenen und systematischen Darstellung der Unternehmensbewertung unternommen werden. Das den Grundlagen gewidmete erste Kapitel bringt in Abschnitt 2 einen Abriß über die Entwicklungsphasen der Unternehmensbewertung. Abschnitt 3 befaßt sich mit den Funktionen und Anlässen der Unternehmensbewertung. Das zweite Kapitel ist den Bewertungsverfahren im Rahmen der Unternehmensentwicklung gewidmet und im dritten Kapitel erfolgt die Bewertung der RAMPP ENGINEERING GmbH & Co. KG mittels zweier Bewertungsverfahren.
Inhaltsverzeichnis
- Grundlagen
- Erstes Kapitel
- 1. Einführung in Themengebiet
- 2. Entwicklungsphasen der Unternehmensbewertung
- 2.1 Allgemeines
- 2.2 Objektive Unternehmensbewertung
- 2.3 Subjektive Unternehmensbewertung
- 2.4 Funktionale Unternehmensbewertung
- 2.5 Exkurs: Entwicklungen in den USA
- 3. Funktionen und Anlässe einer Unternehmensbewertung
- 3.1 Funktionen einer Unternehmensbewertung
- 3.2 Anlässe für eine Unternehmensbewertung
- Zweites Kapitel
- 1. Übersicht der Verfahren
- 2. Substanzorientierte Verfahren
- 2.1 Das Substanzwertverfahren auf Basis von Reproduktionswerten
- 2.2 Das Substanzwertverfahren auf Basis von Liquidationswerten
- 3. Ertragsorientierte Verfahren
- 3.1 Das Ertragswertverfahren
- 3.2 Das Discounted Cash-flow Verfahren
- 4. Vergleichsorientierte Verfahren
- 4.1 Comparative Company Approach
- 4.2 Multiplikatormethode
- 5. Kombinierte Verfahren
- 5.1 Das Mittelwertverfahren
- 5.2 Das Übergewinnverfahren
- Drittes Kapitel
- 1. Allgemeine Beschreibung der RAMPP ENGINEERING GmbH & Co. KG
- 2. RAMPP ENGINEERING GmbH & Co. KG in Zahlen
- 3. Bewertung der RAMPP ENGINEERING GmbH & Co. KG
- 3.1 Ermittlung des Unternehmenswertes mittels der traditionellen KGV-Betrachtung
- 3.2 Ermittlung des Unternehmenswertes mittels der modifizierten Ertragsdiskontierung
- Entwicklung und Funktionsweise von Bewertungsverfahren
- Substanzwert-, Ertragswert- und Vergleichswertverfahren
- Anwendung und Vergleich verschiedener Bewertungsmethoden im Praxisbeispiel
- Bewertungskriterien und Einflussfaktoren auf den Unternehmenswert
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Unternehmensbewertung und analysiert verschiedene Verfahren und Ansätze zur Ermittlung des Unternehmenswertes. Sie fokussiert dabei auf die praktische Anwendung der Bewertungsmethoden anhand eines konkreten Fallbeispiels, der RAMPP ENGINEERING GmbH & Co. KG.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in das Themengebiet der Unternehmensbewertung und erläutert die verschiedenen Entwicklungsphasen und Funktionsweisen der Bewertungsverfahren. Es werden dabei die objektive, subjektive und funktionale Unternehmensbewertung näher betrachtet. Darüber hinaus werden die Anlässe und Funktionen einer Unternehmensbewertung dargestellt. Das zweite Kapitel widmet sich den einzelnen Bewertungsverfahren und stellt die Substanzwert-, Ertragswert- und Vergleichswertverfahren sowie kombinierte Verfahren vor. Es werden die wichtigsten Methoden und ihre Anwendungsmöglichkeiten in der Praxis beleuchtet. Das dritte Kapitel befasst sich mit der konkreten Bewertung der RAMPP ENGINEERING GmbH & Co. KG anhand der traditionellen KGV-Betrachtung und der modifizierten Ertragsdiskontierung.
Schlüsselwörter
Unternehmensbewertung, Bewertungsverfahren, Substanzwertverfahren, Ertragswertverfahren, Vergleichswertverfahren, Discounted Cash-flow, Kapitalwertmethode, KGV-Betrachtung, Unternehmenswert, RAMPP ENGINEERING GmbH & Co. KG.
- Arbeit zitieren
- Diplom Betriebswirt Christian Weigele (Autor:in), 1999, Bewertungsverfahren im Rahmen einer Unternehmensbewertung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157246