[...] Mehr als
3.000 Menschen sterben an diesem Tag. (…) Etwas später stürzt ein weiteres
entführtes Flugzeug in das Zentrum der amerikanischen Verteidigung, das Pentagon
in Washington. (…) Ein viertes entführtes Flugzeug stürzt bei Pittsburgh ab, das
vermutliche Ziel war das Weiße Haus. (…) Die Täter wussten genau, was sie taten,
absolut perfekt, professionell und mediengerecht umgesetzt. Die Symbole, die sie
zerstörten, waren präzise ausgewählt: Das Weiße Haus und das Pentagon als
Symbole der Macht, das World Trade Center als Symbol des Kapitals und der
Wirtschaft.“ Es handelt sich um den 11. September 2001. Jener Hintergrund ist ein
schon längst „für tot erklärtes Phantom" – die Sprache ist von der Religion. Hubert
Knoblauch zeigt in seinem Werk der „Qualitativen Religionsforschung“ auf
beeindruckende Art und Weise auf, dass es sich hier keineswegs ausschließlich um
den Islam handelt, „man sollte nicht vergessen, daß die christlichen Kämpfer der IRA
mit ihren Bombenattentaten seit Jahrzenten nicht nur Nordirland, sondern auch die
Millionenmetropole London in Angst und Schrecken versetzen. Und erst unlängst
wurde die Tokioter Untergrundbahn von einer buddhistischen Sekte bedroht. Zur
gleichen Zeit stehen sich in Kaschmir indische hinduistische und pakistanische
islamische Truppen gegenüber, beide mit der Möglichkeit zum Einsatz von
Atombomben“. Knoblauch zeigt auf, dass Religion „nach wie vor eine bedeutende
Triebfeder menschlichen Handelns (…)“5 ist. Ziel dieser hier vorliegenden Hausarbeit
soll es sein, darzustellen, welche Rolle die Religion noch heute spielt und auf welche
Art und Weise sich auf der einen Seite Historiker, auf der anderen Seite Soziologen,
diesem Phänomen nähern. Zu Beginn dieser Hausarbeit möchte ich mich daher mit
dem Wandel der Religion auseinandersetzen. Anschließend soll die
Herangehensweise der Soziologen näher beleuchtet werden, um wiederum im
Anschluss hieran demgegenüber die Herangehensweise der Historiker zu stellen.
Gegen Ende wird zur Verdeutlichung ein Fallbeispiel einer Untersuchung zum Buddhismus in der Bundesrepublik Deutschland herangezogen. Der Schluss dieser
Hausarbeit soll einer kurzen Zusammenfassung der hier gewonnenen Ergebnisse
dienen, darüber hinaus soll er aber auch Raum für einen Ausblick bereit halten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Religion im Wandel
- Herangehensweise der Soziologen
- Herangehensweise der Historiker
- Fallbeispiel Buddhismus in der Bundesrepublik Deutschland
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit soll die Rolle der Religion in der heutigen Zeit beleuchten und die Herangehensweise von Historikern und Soziologen an dieses Phänomen aufzeigen. Sie untersucht den Wandel der Religion, die Methoden der Soziologie und der Geschichtswissenschaft in der Religionsforschung sowie ein Fallbeispiel des Buddhismus in Deutschland.
- Der Wandel der Religion in der modernen Gesellschaft
- Die Herangehensweise der Soziologie an das Phänomen der Religion
- Die Herangehensweise der Geschichtswissenschaft an das Phänomen der Religion
- Fallbeispiel: Buddhismus in der Bundesrepublik Deutschland
- Zusammenfassung der Ergebnisse und Ausblick
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den 11. September 2001 als Beispiel für die anhaltende Bedeutung von Religion dar und führt den Leser in die Thematik der Hausarbeit ein.
- Religion im Wandel: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Wandel der Religion in den letzten Jahrzehnten und beleuchtet die „wundersame Wiederbelebung des religiösen Lebens“ außerhalb der etablierten Kirchen.
- Herangehensweise der Soziologen: Dieses Kapitel beleuchtet die verschiedenen Methoden der Soziologie in der Religionsforschung, von quantitativen Statistiken bis hin zu qualitativen Studien wie der „Protestantischen Ethik“ von Max Weber.
Schlüsselwörter
Religion, Wandel, Soziologie, Geschichtswissenschaft, Buddhismus, Bundesrepublik Deutschland, Methoden der Religionsforschung, qualitative Forschung, quantitative Forschung, Identitätspolitiken
- Quote paper
- Lars Renngardt (Author), 2010, Was machen Soziologen, was machen Historiker?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157378