Diese Arbeit systematisiert und bewertet eine Auswahl neuerer Konzepte zur Reform der Finanzierungsseite der Gesetzlichen Krankenversicherung. Hierzu werden zunächst die Merkmale und Schwächen der GKV-Einnahmeseite im derzeitigen System herausgearbeitet. Es schließen sich Methodik und Ergebnisse ausgewählter Beitragssatzprognosen an, die die Notwendigkeit von Reformen quantitativ veranschaulichen. Die Betrachtung findet dann anhand 15 ausgewählter Modelle – differenziert nach den Finanzierungsarten "Bürgerversicherung", "Kopfpauschale" und "risikoäquivalente Prämie" – unter Zuhilfenahme von sechs Kriterien der Beitragsgestaltung statt. Nach einer Herausarbeitung konzeptübergreifender Gemeinsamkeiten aller Entwürfe erfolgt die zweigeteilte Bewertung. Dabei stehen zuerst die konkret vorgeschlagenen Veränderungsoptionen für das Beitragssystem an sich auf dem Prüfstand, bevor sich eine an objektiven Zielvorstellungen orientierte Analyse anschließt. Abschließend erfolgt eine Zusammenfassung der Ergebnisse inklusive eines Fazits.
Inhaltsverzeichnis
- Die aktuelle Reformdebatte
- Erläuterungen zu Inhalt und Begrifflichkeiten
- Zielsetzung der Arbeit und Gang der Untersuchung
- Der Status Quo: Merkmale und Probleme des bestehenden Systems
- Die Einnahmeseite der Gesetzlichen Krankenversicherung
- Kreis der Versicherten
- Details der Beitragsgestaltung
- Bemessungsgrundlage und beitragsfreie Mitversicherung
- Intransparenz der Verteilungswirkungen
- Wachstumsschwäche der Finanzierungsbasis
- Beitragssatzprognosen für die Gesetzliche Krankenversicherung
- Grundlagen
- Determinanten der Beitragssatzentwicklung
- Bestimmungsfaktoren der Bevölkerungsentwicklung und demographische Alterung
- Gesundheitszustand bei steigender Lebenserwartung
- Prognosevarianten
- Die rein demographische Prognose
- Prognosen mit Alterung und medizinisch-technischem Fortschritt
- Schlussfolgerungen
- Vorgeschlagene Reformmodelle
- Systematik und Grenzen der Betrachtung
- Reformoption „Bürgerversicherung“
- Modell 1: Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)
- Modell 2: Rürup-Kommission
- Reformoption „Kopfpauschale“
- Modell 3: Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA)
- Modell 4: Breyer et al.
- Modell 5: Henke et al.
- Modell 6: Herzog-Kommission
- Modell 7: Knappe/ Arnold
- Modell 8: Managerkreis der Friedrich-Ebert-Stiftung
- Modell 9: Pimpertz
- Modell 10: Rürup-Kommission
- Modell 11: Rürup/ Wille
- Modell 12: Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
- Reformoption „risikoäquivalente Prämie“
- Modell 13: Kronberger Kreis
- Modell 14: Oberender/ Zerth
- Modell 15: Zweifel/ Breuer
- Gemeinsamkeiten der Reformvorschläge
- Bewertung der Reformmodelle
- Institutionelle Ausgestaltung des Beitragssystems
- Pflichtversicherter Personenkreis
- Beitragsbemessungsgrundlage
- Beitragstarif und Bemessungsgrenze
- Deckung der Ausgaben
- (Mit-)Versicherung von Familienangehörigen
- Beteiligung des Arbeitgebers
- Die Reformmodelle im Spiegel objektiver Zielkriterien
- Nachhaltigkeit und Stabilität
- Abhängigkeit von der Konjunktur
- Abhängigkeit von der demographischen Entwicklung
- Abhängigkeit vom medizinisch-technischen Fortschritt
- Beschäftigungs- und Wachstumseffekte
- Verteilungsgerechtigkeit
- Effizienz
- Schlussfolgerungen und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit den aktuellen Herausforderungen im Bereich der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung. Ziel ist es, die verschiedenen Reformmodelle im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit, die Beschäftigung, die Verteilungsgerechtigkeit und die Effizienz des Gesundheitssystems zu analysieren.
- Die Finanzierungsstruktur der gesetzlichen Krankenversicherung
- Die demographische Entwicklung und ihre Auswirkungen auf die Krankenversicherung
- Die Reformvorschläge zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung
- Die Bewertung der Reformmodelle anhand verschiedener Kriterien
- Die Herausforderungen der Gestaltung eines nachhaltigen und gerechten Gesundheitssystems
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die aktuelle Reformdebatte im Bereich der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung und erläutert die wichtigsten Begrifflichkeiten. Kapitel 2 analysiert den Status Quo des bestehenden Systems, insbesondere die Einnahmeseite der Krankenversicherung, sowie die Prognose der Beitragssatzentwicklung. Kapitel 3 stellt verschiedene Reformmodelle vor, darunter die „Bürgerversicherung“, die „Kopfpauschale“ und die „risikoäquivalente Prämie“. Im vierten Kapitel werden Gemeinsamkeiten der Reformvorschläge aufgezeigt. Kapitel 5 beschäftigt sich mit der Bewertung der Reformmodelle anhand objektiver Zielkriterien wie Nachhaltigkeit, Beschäftigungseffekte, Verteilungsgerechtigkeit und Effizienz.
Schlüsselwörter
Gesetzliche Krankenversicherung, Finanzierungsreform, Beitragssatz, demographischer Wandel, Bürgerversicherung, Kopfpauschale, risikoäquivalente Prämie, Nachhaltigkeit, Verteilungsgerechtigkeit, Effizienz.
- Arbeit zitieren
- Jan-Hendrik Hirsch (Autor:in), 2005, Finanzierungsreformen in der gesetzlichen Krankenversicherung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157453