Die Magisterarbeit stellt die Migrationsgeschichte Deutschlands zwischen 1880 und dem Anfang des 21. Jahrhunderts in den Fokus - . Welche Migrationsbewegungen gab es, was waren ihre Motive, wie gingen Politik und die Mächtigen mit ihnen um? Über Landflucht, "Auslandspolen", Zwangsarbeiter im 2. Weltkrieg hin zu "Gastarbeitern" und Aussiedlern führt die Reise durch die jüngste Geschichte bis hin zur Frage, ob Deutschland ein Einwanderungsland sei (was, vorweggenommen, mit "Ja" zu beantworten ist).
In der Analyse werden Geschichts- und Sozialwissenschaften zusammengeführt zu einem verdichteten Überblick zur deutschen (Ein-)Wanderungsgeschichte, der eine Einführung in die Migrationstheorie vorangestellt wird. Mit der interdisziplinären Verschränkung von Sozial- und Geschichtswissenschaften ist es möglich, abseits von Wahlkampf und politischen Machtkämpfen der Frage nachzugehen, ob - oder zu welchem Zeitpunkt - man von einer Einwanderung nach Deutschland sprechen kann, inwieweit Zuwanderung für Deutschland notwendig war oder ist, wie die Politik mit dem sozialen Prozess „Migration“ umging, und wo Fehler im Umgang mit Migration gemacht wurden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Theorien zu Migration
- Fremdheit und Marginalität
- Die Wechselbeziehungen von Aufnahmegesellschaft und Migranten in verschiedenen theoretischen Modellen
- Die Modelle von Alan Richardson und Ronald Taft
- Milton M. Gordons Assimilationsmodell und die „ethclass“
- Hoffmann-Nowotnys Thesen zur Beziehung von gesellschaftlicher und kultureller Dimension
- Das Assimilationsmodell von Hartmut Esser
- Ergänzende Bemerkungen zu Migration als sozialem Prozess
- Zur historischen Sozialforschung und zur Migration als deren Forschungsgegenstand
- Zu sozialen Konflikten in der Einwanderungsgesellschaft und der Rolle der staatlichen Politik
- Theorien zu Migration
- Zur Migrationsgeschichte Deutschlands im ausklingenden 19. Jahrhundert bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs
- Deutsche Überseeauswanderung und Landflucht als Ursachen von „Leute-“ und „Arbeiternot“
- Strukturwandel, kontinentale Zuwanderung und staatliche Migrationspolitik im Kaiserreich vor dem Ersten Weltkrieg
- Zur Zwangsarbeit im Ersten Weltkrieg
- Migrationsgeschichte zur Zeit der Weimarer Republik
- Emigration, Flucht, Vertreibung nach dem Ersten Weltkrieg
- „Inländervorrang“ und staatliche Regulierung des Arbeitsmarktes
- Das Schicksal der „Displaced Persons“ nach dem Zweiten Weltkrieg
- Arbeitsmigranten im Spannungsfeld zwischen Zu- und Einwanderung in der Bundesrepublik Deutschland
- Neuer Arbeitskräftebedarf - Migranten, Arbeitsmarkt, Politik und Gesellschaft in der BRD bis 1973
- Die Entwicklung seit den 1970er-Jahren hin zum Einwanderungsland und die Nicht-Anerkennung der Einwanderungssituation durch die Politik
- Strukturveränderungen von Migration und politische Paradigmenwechsel seit den 1980er-Jahren
- Asylbewerber und (Spät-)Aussiedler als neue Herausforderungen für Politik und Gesellschaft in Deutschland
- „Ein unumkehrbarer Zuwanderungsprozess“ - der Regierungswechsel 1998 als Bewusstseinswandel in der Migrationspolitik?
- Migranten und staatliche Integrationsförderung im neuen Jahrtausend
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Magisterarbeit befasst sich mit der Migrationsgeschichte Deutschlands seit 1880 und verfolgt das Ziel, die Entwicklung von Einwanderungsströmen, den Einfluss von Strukturveränderungen und die Rolle der staatlichen Migrationspolitik zu analysieren. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, ob und zu welchem Zeitpunkt man von einer Einwanderung nach Deutschland sprechen kann, inwieweit Zuwanderung für Deutschland notwendig war, wie die Politik mit dem sozialen Prozess „Migration“ umging und welche Fehler im Umgang mit Migration gemacht wurden.
- Die Analyse des Strukturwandels in Deutschland und seine Auswirkungen auf Migrationsströme
- Die Untersuchung der verschiedenen Theorien zu Migration und deren Anwendung auf die deutsche Migrationsgeschichte
- Die Rolle der staatlichen Politik im Umgang mit Migration, einschließlich ihrer Erfolge und Misserfolge
- Die Auseinandersetzung mit der Frage, ob Deutschland ein Einwanderungsland ist und welche Folgen dies hat
- Die Darstellung der Herausforderungen und Chancen, die mit Migration verbunden sind
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Forschungsgegenstand und die Forschungsfrage einführt. Anschließend werden die theoretischen Grundlagen der Arbeit gelegt, indem verschiedene Theorien zu Migration und zur historischen Sozialforschung vorgestellt werden. Im Anschluss daran werden die verschiedenen Phasen der Migrationsgeschichte Deutschlands seit 1880 beleuchtet, angefangen mit der deutschen Überseeauswanderung im späten 19. Jahrhundert bis hin zu den neuen Herausforderungen durch Asylbewerber und (Spät-)Aussiedler in den 1980er Jahren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit Themen wie Migration, Strukturwandel, Einwanderung, Einwanderungspolitik, Gastarbeiter, Asylbewerber, (Spät-)Aussiedler, historische Sozialforschung, Fremdheit, Marginalität, Assimilation, Integration, Deutschland, Bundesrepublik Deutschland, Kaiserreich, Weimarer Republik. Die Untersuchung zeichnet ein Bild der komplexen Entwicklung der Migrationsgeschichte Deutschlands seit 1880 und analysiert die Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Faktoren.
- Arbeit zitieren
- Tobias Heyer (Autor:in), 2009, Strukturwandel und Migration: Befunde zur Migrationsgeschichte Deutschlands seit 1880, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157542