Der Brite Craig Ewert litt an einer Nerven- und Muskelkrankheit, die nicht heilbar war.
Er wählte aufgrund des zu erwartenden, langsamen Sterbeprozesses den Freitod und ließ sich dabei filmen. Die Dokumentation „Recht zu sterben“ wurde 2008 im britischen Fernsehen ausgestrahlt. Dieser Fall von begleitendem Selbstmord heizte den immer wiederkehrenden Diskurs um Sterbehilfe erneut an. In einem allgemeineren Kontext tangiert diese das Recht auf Leben. Entgegen verschiedener rigoroser Argumentationen mit theistischem Hintergrund, vertritt der australische Philosoph John L. Mackie eine Irrtumstheorie der Moral, die er in seinem Buch Die Erfindung des moralisch Richtigen und Falschen entwickelt. Ziel dieser Arbeit wird es sein, zu klären, inwiefern Mackies Irrtumstheorie zu einer moralischen Bewertung des Rechts auf Leben führen kann und ob mithilfe derselbigen Überlegungen vertretbare Entscheidungen in jenem Bereich getroffen werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitende Bemerkungen
- Status moralischer Äußerungen
- Konsequenzen
- Inhalt moralischer Äußerungen
- Recht auf Leben
- Abschließende Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, wie die Irrtumstheorie der Moral von John L. Mackie eine ethische Bewertung des Rechts auf Leben ermöglicht und ob sie zur Entscheidungsfindung in diesem Bereich beitragen kann. Mackie argumentiert, dass es keine objektiven moralischen Werte gibt, sondern dass Moral ein menschliches Konstrukt ist. Die Arbeit konzentriert sich auf Mackies metaethische Ansichten, die er in seinem Buch „Die Erfindung des moralisch Richtigen und Falschen“ darlegt, und untersucht, wie seine Argumentation zur Frage des Rechts auf Leben angewendet werden kann.
- Der ethische Skeptizismus und die Frage der Objektivität von Moral
- Mackies Argumentation gegen die Existenz objektiver Werte
- Die Rolle des Subjektivismus in Mackies ethischer Theorie
- Die Anwendung der Irrtumstheorie auf das Recht auf Leben
- Ethische Dilemmata im Zusammenhang mit Selbstmord, Schwangerschaftsabbruch und Euthanasie
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitende Bemerkungen: Diese Einleitung stellt den Ausgangspunkt der Arbeit dar. Sie beschreibt den Fall von Craig Ewert, der aufgrund einer unheilbaren Krankheit den Freitod wählte, und setzt diesen Fall in Beziehung zum ethischen Diskurs um Sterbehilfe und das Recht auf Leben. Der Text führt außerdem die Irrtumstheorie der Moral von John L. Mackie ein und formuliert das Ziel der Arbeit: zu untersuchen, wie Mackies Theorie zur moralischen Bewertung des Rechts auf Leben beitragen kann.
- Status moralischer Aussagen: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit Mackies ethischem Skeptizismus, der besagt, dass es keine objektiven moralischen Werte gibt. Der Text stellt die Kernaussage Mackies vor: „Es gibt keine objektiven Werte“. Der Text erklärt, dass Mackie kein absoluter Skeptiker ist, sondern lediglich die Objektivität moralischer Werte in Frage stellt. Er geht darauf ein, wie der Subjektivismus eine „negative Theorie“ darstellt, die die Existenz objektiver moralischer Werte bestreitet und diese ontologisch begründet.
- Inhalt moralischer Äußerungen: Dieses Kapitel behandelt den Inhalt der Moral und argumentiert, dass moralische Wertungen subjektiver Natur sind. Der Text zeigt, dass Mackie die Existenz objektiv sittlicher Werte ablehnt, aber gleichzeitig festhält, dass es im Bereich der normativen Ethik durchaus vermeintlich wahre Wertaussagen gibt. Er erläutert, dass Wertschätzung immer einem bestimmten Zweck folgt und dass Übereinstimmung in der Bewertung lediglich Intersubjektivität bedeutet, nicht Objektivität.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem ethischen Skeptizismus von John L. Mackie, insbesondere mit seiner Irrtumstheorie der Moral. Die zentralen Themen sind die Frage der Objektivität von Moral, die Rolle des Subjektivismus in ethischen Überlegungen, die Anwendung der Irrtumstheorie auf das Recht auf Leben sowie die ethischen Dilemmata, die mit Selbstmord, Schwangerschaftsabbruch und Euthanasie verbunden sind.
- Arbeit zitieren
- Martin Küpper (Autor:in), 2010, Der ethische Skeptizismus John l. Mackies und das Recht auf Leben, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157705