„Macher sind Männer – Männer sind Macher“ , so lautet die Überschrift einer Medieninformation der Fachhochschule Gelsenkirchen. Mit diesem Satz soll dargelegt werden, dass der Unternehmer in der Vorstellung der meisten Deutschen noch immer ein Mann ist.
Das ist aber in der heutigen Zeit bei Weitem nicht mehr der Fall. Im Jahr 2005 sind laut dem Statistischen Bundesamt 30,1 % der Selbstständigen Frauen.
Auch in der Betriebswirtschaftslehre und Unternehmerforschung wurden Frauen lange Zeit nicht richtig wahrgenommen. Erst im Zuge des angebli-chen Gründerinnenbooms in den 80er Jahren entdeckte man die Existenz-gründerin als neues Forschungsgebiet.
Deshalb existieren Gebiete in der BWL, in denen die verschiedenen Ge-schlechter nicht explizit berücksichtigt werden. So zum Beispiel die traditionellen Unternehmertypologien, mit deren Hilfe versucht wird, die heterogene Masse der Unternehmer in verschiedene Kategorien einzuteilen. Hier wird grundsätzlich der Begriff Unternehmer benutzt. Fraglich ist nun, ob die tradi-tionellen Unternehmertypologien die Unternehmerinnen ausgrenzen, oder ob sich Frauen in diese Typologien einordnen lassen. In diesem Fall würde der Begriff Unternehmer, sowohl Männer als auch Frauen umfassen. Zur Bear-beitung dieses Themas darf auch die Geschlechterpsychologie nicht ausgeblendet werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Aufbau
- 3. Theoretische Grundlagen
- 3.1. Unternehmertypologien
- 3.1.1. Definition
- 3.1.2. Arten
- 3.1.3. Kritik
- 3.2. Unternehmerinnen
- 3.2.1. Entwicklung der Unternehmerinnenschaft
- 3.2.2. Differenzen zwischen Unternehmerinnen und Unternehmern
- 3.2.2.1. Bildung und Ausbildung
- 3.2.2.2. Motive und Ziele
- 3.2.2.3. Psychologische Eigenschaften
- 4. Unternehmerinnen und traditionelle Unternehmertypologien
- 4.1. Unternehmerinnen und die Vierertypologie nach STRATOS
- 4.2. Beachtung des Androgyniekonzepts
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Frage, ob traditionelle Unternehmertypologien, die in der Betriebswirtschaftslehre und Unternehmerforschung verwendet werden, die Existenz von Unternehmerinnen berücksichtigen und ob sich Frauen in diese Typologien einordnen lassen. Ziel ist es, eine ausgewählte Typologie zu analysieren und zu beurteilen, inwieweit Frauen in sie eingeordnet werden können. Zudem soll untersucht werden, ob sich aus den Ergebnissen Erkenntnisse für die Gesamtheit der traditionellen Typologien ableiten lassen und ob neue Forschungsansätze entstehen.
- Untersuchung der Einordnung von Unternehmerinnen in traditionelle Typologien
- Analyse einer ausgewählten Typologie im Hinblick auf die Repräsentation von Frauen
- Bewertung der Relevanz von Geschlechteraspekten in der Unternehmerforschung
- Entwicklung potenzieller Forschungsansätze zur Berücksichtigung von Geschlechterrollen in der Unternehmertypologie
- Kritische Auseinandersetzung mit der traditionellen Sichtweise auf Unternehmertum
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas dar, indem sie auf die geringe Berücksichtigung von Frauen in der Unternehmerforschung hinweist. Kapitel 3 beleuchtet die theoretischen Grundlagen, indem es Unternehmertypologien und die Entwicklung der Unternehmerinnenschaft beleuchtet. Es werden Unterschiede zwischen Unternehmerinnen und Unternehmern in Bezug auf Bildung, Motive, Ziele und psychologische Eigenschaften erörtert.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Einordnung von Unternehmerinnen in die Vierertypologie nach STRATOS und berücksichtigt dabei das Androgyniekonzept.
Schlüsselwörter
Unternehmertypologien, Unternehmerinnen, Geschlechterforschung, Androgyniekonzept, Existenzgründung, Gründerinnenboom, traditionelle Unternehmertypologien, Betriebswirtschaftslehre.
- Arbeit zitieren
- Diplom-Kaufmann Alexander Hausen (Autor:in), 2007, Unternehmerinnen und traditionelle Unternehmertypologien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157826