Schon in der UN-Charta war vorgesehen, dass Peacekeeping-Einsätze vorrangig von Regionalorganisationen durchgeführt werden sollen, bevor sie an den UN-Sicherheitsrat weitergegeben werden. Als nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion die Bereitschaft für multilaterale Kooperation im Bereich der Friedenssicherung so hoch war wie nie, und gleichzeitig durch die veränderte Weltlage mehr Konflikte ausbrachen als in den Jahrzehnten davor, gab es bald mehr Peacekeeping-Einsätze als jemals zuvor. Die UN-Peacekeeper waren schnell überlastet und überfordert, was zu einigen dramatischen Misserfolgen führte und den Westen Mitte der 1990er Jahre vor einer weiteren direkten Beteiligung zurückschrecken ließ. Stattdessen ging man dazu über, den jeweiligen Regionalmächten – meist Entwicklungsländer des Südens - dabei zu helfen, Konflikte in ihrer Region selbst zu lösen.
Diese Arbeit will zuerst einen allgemeinen Überblick über das klassische Peacekeeping der Vereinten Nationen bieten, um dann auf die Unterstützungsprojekte westlicher Nationen und Institutionen einzugehen, die regionales Peacekeeping in Konfliktregionen fördern – unter anderem, damit westliche Soldaten nicht mehr direkt involviert sein müssen. Danach werden an Hand des Beispiels Afrika die relativ neuen eigenständigen Peacekeeping-Einsätze von Entwicklungsländern in Entwicklungsländern erläutert. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf Westafrika und die Peacekeeping-Operationen (PKO) der ECOWAS gelegt – die ersten regionalen PKO in Afrika. Einige Länder Westafrikas wurden nach dem Ende des Kalten Krieges in brutale interne Konflikte verwickelt, die schnell über die Landesgrenzen sprangen und die Stabilität der Region bedrohten, was dazu führte, dass in Westafrika der erste Schritt zu regionalem Peacekeeping in Afrika entstand. Schließlich wird die neue kontinentale Sicherheitsarchitektur unter den Auspizien der Afrikanischen Union erläutert, um dann ein abschließendes Fazit darüber zu fällen, ob regionales Peacekeeping ein zukunftsträchtiges Konzept für die Vereinten Nationen sein kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Übersicht über das Konzept des UN-Peacekeepings.......
- Friedenssicherung als Verantwortung des UN-Sicherheitsrates
- Prinzipien der UN-Peacekeeping-Operationen
- Klassifikationen von PKO...
- Peacekeeping der ersten Generation
- Peacekeeping der Zweiten Generation.
- Peacekeeping der Dritten Generation..
- Peacekeeping der vierten Generation.
- Die Rolle der Entwicklungsländer bei PKO
- Die Verteilung von Pflichten und Verantwortung bei PKO
- Humanitäre Interventionen als Gefahr für die Souveränität
- Projekte der Industrienationen zur Förderung regionalen Peacekeepings in
Entwicklungsländern
- Initiativen der Vereinigten Staaten von Amerika…..\n
- Initiativen der G8
- Initiativen der Europäischen Union..\n
- Ausblick und Kritik.
- Die Entwicklung afrikanischer PKO..\n
- Die Anfänge.
- PKO unter ECOWAS.\n
- Beistandsprotokolle und die AAFC
- ECOMOG....
- Liberia
- Der erste Ernstfall.
- Erfolge und Kritik an ECOMOG
- ECOWAS und UNOMIL
- Fazit aus Liberia.
- Sierra Leone
- Lomé Agreement und UNAMSIL.
- Fazit aus Sierra Leone.
- ECOWAS-Einsätze ohne Nigeria
- Guinea-Bissau
- Elfenbeinküste.
- Liberia
- Fazit und die Zukunft des ECOWAS-Peacekeepings
- Die Sicherheitsarchitektur der Afrikanischen Union
- Peacekeeping-Einsätze der AU .........
- Die African Union Mission in Burundi..\n
- Die African Union Mission in Sudan.
- Die African Standby Force.
- Peacekeeping-Einsätze der AU .........
- Probleme und Vorteile des Konzepts des regionalen Peacekeepings durch Entwicklungsländer
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Thema des regionalen Peacekeepings und Peacemakings durch Entwicklungsländer am Beispiel Afrikas. Im Zentrum der Arbeit steht die Frage, ob das regionale Peacekeeping ein zukunftsträchtiges Konzept für die Vereinten Nationen sein kann. Die Arbeit will die Entwicklung und die Herausforderungen des regionalen Peacekeepings in Afrika untersuchen, indem sie verschiedene Projekte westlicher Nationen und Institutionen sowie die eigenständigen Einsätze von Entwicklungsländern in Afrika betrachtet.
- Die Entwicklung des UN-Peacekeepings und die Herausforderungen der klassischen Peacekeeping-Operationen
- Die Rolle der Entwicklungsländer bei UN-Peacekeeping-Operationen
- Die Förderung regionalen Peacekeepings durch westliche Nationen und Institutionen
- Die Entwicklung des regionalen Peacekeepings in Afrika, insbesondere in Westafrika
- Die Rolle der Afrikanischen Union bei der Sicherung des Friedens in Afrika
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung Das Kapitel führt in das Thema der Seminararbeit ein und stellt die Relevanz des regionalen Peacekeepings in der heutigen Welt dar. Es werden die Herausforderungen der UN-Peacekeeping-Operationen und die Rolle der Entwicklungsländer in diesem Zusammenhang erläutert.
- Kapitel 2: Übersicht über das Konzept des UN-Peacekeepings Das Kapitel gibt einen Überblick über die Prinzipien und die Klassifikationen des UN-Peacekeepings. Es wird die Entwicklung des UN-Peacekeepings von der ersten bis zur vierten Generation dargestellt.
- Kapitel 3: Projekte der Industrienationen zur Förderung regionalen Peacekeepings in Entwicklungsländern Dieses Kapitel beleuchtet die Initiativen von den Vereinigten Staaten von Amerika, der G8 und der Europäischen Union zur Förderung des regionalen Peacekeepings in Entwicklungsländern. Es wird untersucht, wie diese Initiativen dazu beitragen sollen, dass westliche Soldaten nicht mehr direkt in Konflikte involviert sein müssen.
- Kapitel 4: Die Entwicklung afrikanischer PKO Das Kapitel beschäftigt sich mit der Entwicklung des regionalen Peacekeepings in Afrika, insbesondere in Westafrika. Es werden die Peacekeeping-Operationen der ECOWAS, wie ECOMOG und die African Standby Force, beleuchtet und die Erfahrungen in Liberia, Sierra Leone, Guinea-Bissau und der Elfenbeinküste analysiert.
- Kapitel 5: Probleme und Vorteile des Konzepts des regionalen Peacekeepings durch Entwicklungsländer Das Kapitel untersucht die Herausforderungen und Chancen des regionalen Peacekeepings durch Entwicklungsländer. Es wird diskutiert, ob das regionale Peacekeeping ein zukunftsträchtiges Konzept für die Vereinten Nationen sein kann.
Schlüsselwörter
Regionales Peacekeeping, Peacemaking, Entwicklungsländer, Afrika, UN-Peacekeeping-Operationen, ECOWAS, Afrikanische Union, Sicherheitsarchitektur, Humanitäre Intervention, Souveränität, Friedenssicherung, Konfliktlösung, Westliche Unterstützung.
- Quote paper
- Andreas Keller (Author), 2009, Regionales Peacekeeping und Peacemaking durch Entwicklungsländer am Beispiel Afrika, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157893