Warum werden bestimmte Wege zur Familiengründung finanziell unterstützt, während andere nicht berücksichtigt werden?
In Deutschland bleibt vielen Paaren der Wunsch nach einem eigenen Kind aus biologischen Gründen verwehrt. Doch während medizinische Behandlungen wie die künstliche Befruchtung steuerlich begünstigt werden, müssen Paare, die sich für eine Adoption entscheiden, die Kosten aus eigener Tasche tragen.
Diese Bachelorthesis untersucht die steuerliche Behandlung von außergewöhnlichen Belastungen gemäß § 33 Einkommensteuergesetz anhand zweier Urteile des Bundesfinanzhofs. Das erste betrifft die Nichtberücksichtigung von Adoptionskosten, das zweite die Anerkennung der Kosten einer künstlichen Befruchtung mit durchgeführter Präimplantationsdiagnostik. Dabei wird deutlich, dass die Rechtsprechung Krankheitskosten bevorzugt, während die Adoption als private Lebensführung gewertet wird.
Der Vergleich der beiden Urteile zeigt jedoch, dass diese Differenzierung nicht nur steuerliche, sondern auch gesellschaftliche und ethische Implikationen hat. Die Diskussion hinterfragt, ob das geltende Steuerrecht mit den heutigen Familienmodellen und sozialen Entwicklungen im Einklang steht oder Reformbedarf besteht. Die Arbeit schließt mit einer Reflexion über die steuerrechtlichen Herausforderungen für ungewollt kinderlose Paare und zeigt auf, welche möglichen Veränderungen in der Zukunft denkbar wären.
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- Claudia Sowa (Author), 2025, Familiengründung trotz ungewollter Kinderlosigkeit. Ein Urteilsvergleich zur Berücksichtigung von außergewöhnlichen Belastungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1579549