Vor mehr als einem Jahrhundert, zur Zeit der Industrialisierung, wurde die Betriebliche Soziale Arbeit aufgrund der schlechten sozialen Bedingungen und menschenunwürdigen Arbeitsverhältnisse für Mitarbeiter in Unternehmen eingeführt. Die Wirtschaftlichkeit von Unternehmen ist von den jeweiligen Mitarbeitern abhängig. So sind z.B. das Betriebsklima innerhalb der Institutionen und die Bedingungen des Arbeitsplatzes wichtige Faktoren für die Leistungsbereitschaft des Personals. Gut geführte Unternehmen sind nur möglich, wenn die im Betrieb tätigen Fachkräfte qualifiziert sind. Die Aufgabe der Betrieblichen Sozialen Arbeit ist u. a. die Unterstützung der Leitungskräfte und Mitarbeiter eines Unternehmens bei den anfallenden Problemen oder Entscheidungen im Umgang mit Menschen. Kaum ein anderer Berufsstand befasst sich so stark mit dem Spannungsfeld Mensch und Arbeit wie die Soziale Arbeit, die in einem Unternehmen tätig ist. Durch das New Public Management (auch: neues Steuerungsmodell) wuchs ihre Bedeutung zugleich für die Soziale Arbeit in den verschiedensten Institutionen. .........................
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Auf den ersten Blick scheint es nicht einfach zu sein, Wirtschaft und Soziales zu verbinden. Dennoch wird die Betriebliche Sozialarbeit durch ihr breites Tätigkeitsfeld und die Unterstützung des Personalmanagements zu einem lohnenden und ökonomischen Faktor für die Unternehmen.
Wie arbeiten Sozialarbeiter innerhalb von wirtschaftlichen Unternehmen? Welchen Einfluss übt die Betriebliche Sozialberatung auf Unternehmen aus? In welchen Aufgabenbereichen werden sie tätig? Welche Managementaufgaben übernimmt die Betriebliche Soziale Arbeit innerhalb von Institutionen? Welche Methoden wendet sie an?
Die Behandlung dieser und vieler anderer Fragen, sowie ein Versuch ihrer Beantwortung werden Gegenstand dieser Arbeit sein.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Betriebliche Soziale Arbeit aus Sicht der Institutionen, der Mitarbeiter und der Sozialarbeit selbst vorzustellen. Dieses umfasst eine genaue Darstellung des Begriffs Betriebliche Soziale Arbeit und seine Bedeutung, sowie die Betrachtung neuer Managementkompetenzen, Handlungsfelder und zukünftige Perspektiven.
Inhaltsverzeichnis
- 1.0 Einleitung
- 2.0 Die Betriebliche Soziale Arbeit
- 2.1 Bedeutung der Betrieblichen Sozialen Arbeit im Unternehmen
- 2.1.1 Definition
- 2.1.2 Allgemeine Bedeutung und Aufgaben der Betrieblichen Sozialen Arbeit
- 2.1.3 Geschichtlicher Abriss
- 2.1.4 Rechtsgrundlagen der Betrieblichen Sozialen Arbeit
- 2.2 Die Anbindung der Betrieblichen Sozialen Arbeit im Unternehmen
- 2.2.1 Anbindung an die Personalabteilung
- 2.2.2 Anbindung an den Betriebsärztlichen Dienst
- 2.2.3 Anbindung an die Stabstelle der Geschäftsleitung
- 2.2.4 Anbindung an den Betriebsrat / Personalrat
- 2.3 Traditionelle Aufgabenfelder der Betrieblichen Sozialarbeit im Unternehmen
- 2.4 Problembereiche und Arbeitsmethoden in der Betrieblichen Sozialberatung
- 2.4.1 Psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz
- 2.4.1.1 Definition
- 2.4.1.2 Die Entstehung und Merkmale psychischer Erkrankungen
- 2.4.1.3 Aktuelle Entwicklungen
- 2.4.1.4 Psychische Erkrankungen nach Geschlecht und Alter
- 2.4.1.5 Hintergründe für die steigende Arbeitsunfähigkeit aufgrund psychischer Erkrankungen
- 2.4.1.6 Diagnosegruppen von psychischen Erkrankungen und Anteil am Arbeitsunfähigkeitsvolumen
- 2.4.1.7 Zusammenhänge zwischen dem Wandel in der Arbeitswelt und psychischen Erkrankungen
- 2.4.1.8 Fazit
- 2.4.2 Alkohol in der Arbeitswelt
- 2.4.2.1 Entstehungsmodelle der Sucht
- 2.4.2.2 Verhaltensauffälligkeiten von Mitarbeitern mit Alkoholproblemen
- 2.4.2.3 Alkoholbedingte Leistungsbeeinträchtigungen und Folgen
- 2.4.2.4 Arbeitsrechtliche Konsequenzen
- 2.4.2.5 Betriebliche Maßnahmen
- 2.4.2.6 Fazit
- 2.4.3 Die Schuldnerberatung in der Betrieblichen Sozialen Arbeit
- 2.4.3.1 Gesetzliche Grundlagen
- 2.4.3.2 Merkmale öffentlicher und betrieblicher Schuldnerberatung
- 2.4.3.3 Die Beratung und Methoden der Hilfestellung
- 2.4.3.4 Fazit
- 2.5 Die berufliche Schweigepflicht für die Betriebliche Sozialberatung nach §203 Abs. 1 Strafgesetzbuch
- 3.0 Management
- 3.1 Die fünf Phasen der Management-Funktionen
- 3.2 Managementmodelle
- 3.2.1 Bürokratisches Managementmodell
- 3.2.2 Traditionelles Managementmodell
- 3.2.3 Komplexes Managementmodell
- 3.3 Kompetenzbereiche für Management in der Betrieblichen Sozialen Arbeit
- 4.0 Managementaufgaben in der Betrieblichen Sozialen Arbeit
- 4.1 Case-Management
- 4.1.1 Definition
- 4.1.2 Die vier Funktionen des Case Managements nach „,Lowy”
- 4.1.3 Netzwerke der Betrieblichen Sozialen Arbeit
- 4.1.4 Perspektiven des Case Managements
- 4.1.5 Fazit
- 4.2 Personalmanagement
- 4.2.1 Definition
- 4.2.2 Die Personalentwicklung als Managementaufgabe
- 4.2.3 Die Personalbeschaffung
- 4.2.4 Die Personalfreisetzung
- 4.2.5 Folgen des demographischen Wandels für das Personalmanagement von mittelständischen Organisationen
- 4.2.6 Anforderungs- und Qualifikationsprofil von Mitarbeitern der Personalabteilung
- 4.2.7 Fazit
- 4.3 Das Betriebliche Eingliederungsmanagement im Sinne des § 84 Abs. 2 SGB IX
- 4.3.1 Definition
- 4.3.2 Persönlicher und sachlicher Anwendungsbereich der Norm
- 4.3.3 Ablaufschema des Betrieblichen Eingliederungsmanagements
- 4.3.4 Ziele des Betrieblichen Eingliederungsmanagements gem. §84 Abs. 2 SGB IX
- 4.3.5 Die Pflicht des Arbeitgebers und die Folgen eines fehlenden Betrieblichen Eingliederungsmanagements gem. § 84 Abs. 2 SGB IX
- 4.3.6 Bedeutung und Fazit des Betrieblichen Eingliederungsmanagements gem. § 84 Abs. 2 SGB IX
- 5.0 Perspektiven und neue Aufgabenfelder Betrieblicher Sozialarbeit
- 6.0 Resümee
- Bedeutung und Aufgaben der Betrieblichen Sozialen Arbeit
- Problembereiche und Arbeitsmethoden in der Betrieblichen Sozialberatung
- Managementfunktionen und -modelle
- Managementaufgaben in der Betrieblichen Sozialen Arbeit, z.B. Case-Management, Personalmanagement, Betriebliches Eingliederungsmanagement
- Perspektiven und neue Aufgabenfelder der Betrieblichen Sozialen Arbeit
- Das erste Kapitel stellt die Bedeutung der Betrieblichen Sozialen Arbeit im Unternehmen vor. Dabei werden Definition, Aufgaben, geschichtlicher Abriss und Rechtsgrundlagen erläutert. Des Weiteren wird die Anbindung der Betrieblichen Sozialen Arbeit an verschiedene Bereiche im Unternehmen wie die Personalabteilung, den Betriebsärztlichen Dienst, die Stabstelle der Geschäftsleitung und den Betriebsrat/Personalrat beschrieben.
- Kapitel 2 behandelt traditionelle Aufgabenfelder der Betrieblichen Sozialen Arbeit im Unternehmen und geht anschließend auf Problembereiche und Arbeitsmethoden in der Betrieblichen Sozialberatung ein. Hier werden Themen wie psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz, Alkohol in der Arbeitswelt und Schuldnerberatung ausführlich diskutiert.
- Kapitel 3 widmet sich dem Management. Die fünf Phasen der Management-Funktionen sowie verschiedene Managementmodelle werden vorgestellt. Darüber hinaus werden Kompetenzbereiche für Management in der Betrieblichen Sozialen Arbeit beleuchtet.
- Das vierte Kapitel befasst sich mit Managementaufgaben in der Betrieblichen Sozialen Arbeit. Die Schwerpunkte liegen auf den Bereichen Case-Management, Personalmanagement und dem Betrieblichen Eingliederungsmanagement.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Thematik des Managements in der Betrieblichen Sozialen Arbeit. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis der relevanten Managementaufgaben und -kompetenzen zu vermitteln sowie den Zusammenhang zwischen Management und der Praxis der Betrieblichen Sozialen Arbeit aufzuzeigen.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Betriebliche Soziale Arbeit, Managementkompetenzen, Case-Management, Personalmanagement, Betriebliches Eingliederungsmanagement, Psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz, Alkohol in der Arbeitswelt, Schuldnerberatung.
- Arbeit zitieren
- Christian Evers (Autor:in), 2010, Managementkompetenzen in der Betrieblichen Sozialen Arbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157959