Ein Fluchtmotiv literarisch zu verarbeiten ist vor allem in der ehemaligen DDR ein Thema, welches man nicht ohne weiteres behandeln konnte. Auch wenn im späteren Verlauf der Geschichte die Führung die Zensur und die Möglichkeiten für Autoren etwas lockerte, war die Zensur der DDR-Führung und der SED ein Damoklesschwert, welches ständig über den Köpfen der Schriftsteller hing und somit den Umgang mit diesem Thema sehr schwierig machte. Trotzdem gab es Literaten, die sich mit diesem Thema beschäftigten. Manche, wie Wolf Biermann, kritisierten sehr deutlich die Umstände des Landes, andere hielten sich mit dem Fluchtgedanken eher zurück und wieder andere lieferten Werke ab, die eine andere Art von Flucht behandelten.
Inhaltsverzeichnis
- 1: EINLEITUNG
- 2: DEFINITIONSVERSUCH „FLUCHTMOTIV“ UNTER BERÜCKSICHTIGUNG DER GEGEBENHEITEN IN DER EHEM. DDR
- 3: HARALD GERLACH: „SPRUNG INS HAFERMEER“: EINE SUBTILE ANDEUTUNG DES „FLUCHTMOTIVS“
- 4.1: WOLF BIERMANNS KRITISCHER UMGANG MIT DEM „FLUCHTMOTIV“
- 4.2: SEHNSUCHT UND FLUCHTMOTIVATION BEI BIERMANN
- 5: RETROSPEKTIVE, „ANDERE FLUCHTMOTIVE“ BEI MONIKA MARONS „ENDMORÄNEN“
- 6: SCHLUSSBEOBACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, wie das Fluchtmotiv in der Literatur der ehemaligen DDR verarbeitet wurde. Der Fokus liegt dabei auf der spezifischen Art und Weise, wie das Thema im Kontext des DDR-Regimes behandelt wurde, unter Berücksichtigung der Zensur und Überwachung, die für Schriftsteller eine große Rolle spielten. Die Arbeit betrachtet verschiedene literarische Werke, darunter „Sprung ins Hafermeer“ von Harald Gerlach, Werke von Wolf Biermann und „Endmoränen“ von Monika Maron, um verschiedene Ansätze und Interpretationen des Fluchtmotivs in der DDR-Literatur aufzuzeigen.
- Die Verarbeitung des Fluchtmotivs in der Literatur der DDR
- Der Einfluss der Zensur und Überwachung auf die literarische Darstellung des Fluchtmotivs
- Unterschiedliche Ansätze in der Darstellung des Fluchtmotivs bei verschiedenen Autoren
- Die Interpretation des Fluchtmotivs als Akt des Ausbruchs
- Die Rolle der Retrospektive in der Betrachtung des Fluchtmotivs aus heutiger Sicht
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel stellt die Bedeutung des Fluchtmotivs in der Literatur der DDR in den Kontext der politischen und gesellschaftlichen Bedingungen dar. Es werden verschiedene literarische Ansätze im Umgang mit dem Thema Flucht vorgestellt.
- Das zweite Kapitel widmet sich der Definition des Fluchtmotivs und analysiert die spezifischen Herausforderungen, die die literarische Darstellung des Themas im DDR-Kontext mit sich brachte.
- Das dritte Kapitel untersucht das Gedicht „Sprung ins Hafermeer“ von Harald Gerlach und analysiert den subtilen Umgang des Autors mit dem Thema Republikflucht.
- Das vierte Kapitel befasst sich mit dem kritischen und offenen Umgang von Wolf Biermann mit dem Fluchtmotiv.
- Das fünfte Kapitel beleuchtet die retrospektive Sichtweise auf die DDR-Vergangenheit und die Analyse von „Endmoränen“ von Monika Maron.
Schlüsselwörter
Fluchtmotiv, DDR-Literatur, Zensur, Überwachung, Republikflucht, Ausbruch, Retrospektive, Wolfgang Emmerich, „Kleine Literaturgeschichte der DDR“, Harald Gerlach, „Sprung ins Hafermeer“, Wolf Biermann, Monika Maron, „Endmoränen“.
- Arbeit zitieren
- Ralph Denzel (Autor:in), 2008, Flüchtlingsfiguren in der DDR Literatur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/158068