Darstellung des Themas
Augustins Odyssee des Glaubens führte ihn über die Lektüre Ciceros Hortensius zur Bibel, welche
ihn zuerst enttäuschte, da er den Inhalt noch nicht zu deuten vermochte. So geriet er unter die
Manichäer, deren Lehren er ohne Kenntnisse über den Christengott gläubig folgte. Auch die
Astrologen erlangten sein Gehör.
Am Ende des vierten Buches der Confessiones steht der etwa 28-jährige Augustinus, der unter
großen Mühen verstanden hat die aristotelischen Kategorien zu begreifen. Beim Versuch dieses
neue Wissen auf den Gott der Christen anzuwenden, half es ihm nicht eine tiefere Einsicht zu
erlangen. Im Gegenteil zieht er im Nachhinein das Fazit: oberat, es habe ihm geschadet.
Im fünften Buch der Confessiones wendet sich Augustinus in drei Stufen von der manichäischen
Lehre ab, die hier dargestellt werden sollen. Dennoch soll nicht auf andere Details verzichtet
werden, die er in dem gewählten Teílbereich präsentiert. Die Wiedergabe seiner Positionen
orientiert sich aus praktischen Gründen am Text.
In dem zu besprechenden Textabschnitt reist Augustinus etappenweise so weit wie in keinem
anderen seiner Bücher der Confessiones.
Inhaltsverzeichnis
- Darstellung des Themas
- Karthago
- Rom
- Mailand
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Zielsetzung des fünften Buches der Confessiones ist es, Augustinus' Abwendung vom Manichäismus darzustellen. Die drei Stufen dieses Prozesses werden detailliert beschrieben. Darüber hinaus werden weitere Aspekte seiner Entwicklung beleuchtet, insbesondere seine kritische Auseinandersetzung mit der Philosophie und Wissenschaft seiner Zeit.
- Augustinus' Abkehr vom Manichäismus
- Die Rolle des Faustus und die Schwächen der manichäischen Lehre
- Augustinus' kritischer Blick auf die Philosophie und Wissenschaft
- Das Verhältnis von Wissen und Glaube
- Die Bedeutung des Schöpfers und die Notwendigkeit einer Gottesorientierung in der Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
Das fünfte Buch beginnt mit Augustinus' Lobpreisung Gottes und seiner Schöpfung. Anschließend schildert er die Ankunft des Manichäers Faustus in Karthago, von dem er sich eine Klärung seiner Zweifel erhoffte. Doch Faustus enttäuschte ihn und erkannte sich als Rhetoriker, nicht als Kenner der Wissenschaft. Dies bestärkte Augustinus in seinen Zweifeln an der manichäischen Lehre.
Im weiteren Verlauf kritisiert Augustinus die Philosophie und Wissenschaft seiner Zeit, die er als "tote Wisserei" bezeichnet, da sie die Leistung des Schöpfers ignorieren. Er plädiert für eine Gottesorientierung in der Forschung, die über bloße Teilwahrheiten hinausgeht.
Augustinus kritisiert die manichäische Lehre, die in seinen Erfahrungen keinen Halt fand. Er stellt fest, dass Glaube an den Allmächtigen wichtiger ist als bloße Erkenntnis. Er bezeichnet die Lehre des Mani als dogmatisch und widerlegt sie mit mathematischen Argumenten.
Augustinus beschreibt, wie er trotz der Zweifel an der manichäischen Lehre lange Zeit an dieser festhielt. Er sah in der Unfähigkeit des Faustus, seine Fragen zu beantworten, eine göttliche Fügung, die ihn letztendlich von der Lehre des Mani abwendete.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des fünften Buches der Confessiones sind: Manichäismus, Faustus, Glaube, Wissen, Erkenntnis, Gott, Schöpfung, Philosophie, Wissenschaft, Gottesorientierung, dogmatisch, widerlegt, Zweifel, Hoffnung, Abkehr, Kritik, Rettung.
- Arbeit zitieren
- Manfred Lotz (Autor:in), 2009, Interpretation der Confessiones V von Augustinus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/158074