In der zweiten Hälfte des zweiten Buches beschäftigt sich Aristoteles damit sowohl theoretische als auch praktisch angewandte Systeme zu kritisieren. Teils lässt er an den Staatsverfassungen kein gutes Haar, teils lobt er schon beinahe durch wenig intensive Kritik die verschiedenen Systeme. Die ersten zwei Verfassungen, die er in seinem Spätwerk diskutiert sind theoretische Kostrukte der Philosophen Phaleas und Hippodamos, wobei Hippodamos wohl eher zu den Sophisten gehörte, was es für Aristoteles aufgrund der Spannungen zwischen Philosophen und Sophisten wohl besonders interessant machte diesen zu kritisieren und sein geistiges Werk zu zerstören.
Inhaltsverzeichnis
- Kritik an der Staatsverfassung des Phaleas.
- Phaleas System:
- Aristoteles' Kritik:
- Kritik an der Staatsverfassung des Hippodamos
- Hippodamos System:
- Aristoteles Kritik:
- Kritik an der spartanischen Staatsverfassung
- Das lakedaimonische System
- Aristoteles' Kritik
- Kritik an der kretischen Staatsverfassung
- Das kretische System
- Aristoteles' Kritik
- Kritik an der karthagischen Staatsverfassung.
- Das karthagische System
- Aristoteles' Kritik
- Kritik an Solon und anderen Gesetzgebern
- Die Besonderheiten der einzelnen Gesetzgeber
- Resümee.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Aristoteles analysiert in der zweiten Hälfte des zweiten Buches der Politik verschiedene Staatsverfassungen, sowohl theoretische Konzepte als auch praktische Beispiele. Dabei kritisiert er die Systeme teils scharf, teils mit zurückhaltendem Lob. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Auswirkungen von Vermögensverteilung und Bildung auf die Stabilität und Gerechtigkeit des Staates.
- Kritik an Gleichmacherei und Gleichheit des Besitzes
- Analyse von Machtstrukturen und politischer Partizipation
- Bedeutung von Moral und Bildung für die Staatsverfassung
- Die Rolle von Frauen in der Staatsverfassung
- Vergleich von theoretischen Konzepten mit praktischen Beispielen
Zusammenfassung der Kapitel
Kritik an der Staatsverfassung des Phaleas
Phaleas' System basiert auf der Idee der Gleichheit des Besitzes, um Aufstände zu verhindern. Aristoteles kritisiert diese Gleichmacherei, da sie zu einer ungleichmäßigen Verteilung von Kindern und Reichtum führen könne. Außerdem argumentiert er, dass eine Gleichheit in Bildung und Besitz für eine stabile Gesellschaft notwendig sei, wobei die Bildung genauer definiert werden müsse.
Kritik an der Staatsverfassung des Hippodamos
Hippodamos' System gliedert die Gesellschaft in Handwerker, Bauern und Kämpfer und teilt das Land entsprechend ein. Aristoteles kritisiert die Macht der Kämpfer und die potenzielle Unterdrückung der anderen Gruppen. Er bezweifelt auch die praktische Umsetzbarkeit der Landverteilung und die Notwendigkeit der Trennung zwischen Kämpfern und Bauern.
Kritik an der spartanischen Staatsverfassung
Aristoteles sieht das lakedaimonische System als Nachahmung des kretischen Systems, jedoch mit dem Unterschied, dass Sparta durch die Verschwendungssucht der Frauen stark geschwächt sei. Diese Verschwendung führe zu einem Schwinden des militärischen Potenzials und somit zu einer instabilen Staatsverfassung.
Schlüsselwörter
Staatsverfassung, Kritik, Phaleas, Hippodamos, Sparta, Kreta, Gleichheit, Besitz, Bildung, Macht, Partizipation, Moral, Frauen, Landverteilung, Militär, Verschwendung, Zügellosigkeit, Gleichmacherei, Tyrannis, Krieger, Handwerker, Bauern.
- Arbeit zitieren
- Manfred Lotz (Autor:in), 2008, Aristoteles´ Verfassungsdiskussion II, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/158079