„Man hat eine fürchterliche Sehnsucht. O wüßte man wonach.“ - Kuno Kohn, eine der zentralen Figuren in Alfred Lichtensteins Kurzgeschichte Café Klößchen, scheint sich über diese grundlegende Frage seines Lebens nicht im Klaren zu sein.
Um festzustellen, ob Café Klößchen eine Antwort auf diese Frage bietet, beschäftige ich mich vor allem mit den drei Protagonisten Lisel Liblichlein, Gottschalk Schulz und Ku-no Kohn. Wie sind die Leben der Figuren miteinander verwoben? Mit welcher Einstel-lung gehen sie durchs Leben, welche Bedeutung hat die Kunst für sie – und scheitern sie letztlich allesamt an der Suche nach ihrem Glück?
Um diese Fragen beantworten zu können, werde ich den Text untersuchen, um festzus-tellen, wie er gestaltet ist und wie meine Interpretation durch die narratologische Gestal-tung des Textes unterstützt wird. Dabei werde ich mich auf die von Gérard Genette eingeführten Begriffe der Erzähltheorie beziehen. Da Genette zwischen den drei Kategorien „Zeit“, „Stimme“ und „Modus“ unterscheidet, gliedert sich meine Analyse ebenfalls in diese drei Bereiche, die damit zunächst unabhängig voneinander behandelt werden.
Im Anschluss beschränke ich mich in der Interpretation auf die Bereiche, die in dem Lebensabschnitt der Figuren, von dem Café Klößchen erzählt, am bedeutendsten sind: Ihre Beziehungen untereinander und das Künstlertum. Dazu greife ich besonders auffal-lende Phänomene heraus, um meine Interpretation mit Beispielen zu belegen. Die Kate-gorie „Stimme“ stelle in den Hintergrund, da ich der Ansicht bin, dass bei der Darstel-lung der Zeit und besonders des Modus für die hier betrachteten Fragestellungen wich-tigere Beobachtungen zu machen sind und eine zusätzliche Einbeziehung der Stimme den Umfang der Arbeit deutlich überschreiten würde.
Im Schlussteil schließlich versuche ich auf der Grundlage meiner Ausarbeitungen die Fragen „Was bedeutet Glück für die Figuren und was kann diese Einstellung für uns bedeuten?“ zu beantworten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Narratologische Untersuchung
- Stimme: Zeitpunkt und Ort des Erzählens, Stellung des Erzählers zum Erzählten
- Zeit: Ordnung, Dauer und Frequenz
- Modus: Mittelbarkeit und Perspektivierung
- Interpretation
- Das Verhältnis Lisel Liblichleins zu Schulz und Kohn
- Gottschalk Schulz und Kuno Kohn - zwei Künstlerfiguren
- Narratologische Untersuchung
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht Alfred Lichtensteins Kurzgeschichte "Café Klößchen" mit dem Ziel, die Suche nach dem Glück der drei Protagonisten Lisel Liblichlein, Gottschalk Schulz und Kuno Kohn zu analysieren. Durch die Anwendung der narratologischen Werkzeuge von Gérard Genette werden die Besonderheiten der Erzählstruktur und ihre Auswirkungen auf die Interpretation beleuchtet.
- Das Verhältnis zwischen den Figuren und die Bedeutung der Kunst für ihr Lebensverständnis
- Die narrative Struktur und die Anwendung der Erzähltheorie auf die Kurzgeschichte
- Die Rolle von Zeit und Modus in der Darstellung der Figuren und ihrer Beziehungen
- Die Suche nach Glück als zentrales Thema der Kurzgeschichte
- Die Bedeutung von Kunst und Künstlertum im Kontext der Figurenbeziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung präsentiert die Fragestellungen der Arbeit und stellt die drei Hauptfiguren vor. Der Hauptteil ist in zwei Abschnitte gegliedert. Im ersten Abschnitt wird die narrative Struktur von "Café Klößchen" anhand der narratologischen Kategorien von Gérard Genette untersucht. Der Schwerpunkt liegt auf den Bereichen Stimme, Zeit und Modus. Im zweiten Abschnitt erfolgt eine Interpretation der Figurenbeziehungen und des Künstlertums. Hier werden die besonderen Phänomene und Beziehungen der Figuren, wie das Verhältnis von Lisel Liblichlein zu Schulz und Kohn sowie die Künstlerfiguren Schulz und Kohn, detailliert betrachtet. Der Schlussteil der Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von Glück und der Einstellung der Figuren für den Leser.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der narratologischen Analyse von Alfred Lichtensteins "Café Klößchen", wobei die Schwerpunkte auf den Figurenbeziehungen, der Suche nach Glück und dem Einfluss der Kunst auf das Lebensverständnis der Protagonisten liegen. Die Arbeit verwendet die Kategorien von Gérard Genette, wie Stimme, Zeit und Modus, um die Erzählstruktur zu analysieren. Die wichtigsten Begriffe, die im Rahmen der Arbeit beleuchtet werden, sind: Künstlerfigur, narratologische Analyse, Erzählstruktur, Figurenbeziehungen, Glück und Künstlertum.
- Arbeit zitieren
- Katharina Neuhaus (Autor:in), 2010, Narratologische Analyse von Alfred Lichtensteins "Café Klößchen", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/158121