Mit dieser Arbeit wurde versucht, einen ersten Vorstoß in das schwer greifbare Phänomen „die Chemie stimmt“ im Supervisionsprozess zu wagen. Die Zielsetzung war klar darzustellen, wie das Phänomen der „zwischenmenschlichen Chemie“ von Supervisoren empfunden und gewichtet wird. Als Forschungsdesign wurde die qualitative Forschungsmethode gewählt. Mittels Leitfadeninterview wurden zehn Expertenbefragungen „face to face“ bei den Stichproben durchgeführt. Auf die Frage, welche Faktoren die zwischenmenschliche Chemie im Supervisionsprozess ausmachen, kam es zu sehr vielen unterschiedlichen Aussagen. Einen einheitlichen Tenor hat es dabei nicht gegeben. Vielmehr kristallisierte sich eine Grundhaltung heraus, die dem Beziehungsaufbau zwischen SupervisorIn und SupervisandIn förderlich ist. Von den ExpertenInnen wurden dazu am häufigsten genannt: die Aufmerksamkeit, die Wertschätzung, das bedingungsfreie Akzeptieren des Gegenüber, die Kongruenz und Empathie.
Abstract
This thesis is an attempt to fathom the phenomenon of the saying „the interpersonal chemistry is good“ in the context of the supervision process. The author`s target was to depict clearly how „the interpersonal chemistry“ is perceived as well as to explain it in a distinct way. Qualitative research method was chosen as research design. At random ten expert`s questionings were carried out face-to-face by means of guide-interviews. As a result there was a great variety of statements and naming concerning the question which the experts consider the most important determinants of „the interpersonal chemistry“. However, a uniform tenor could not be found. On the contrary a basic attitude has emerged which is conductive for the building of a relationship between a supervisor and his client. Thereby the experts mentioned attention, appreciation, an unconditional acceptance, congruence and empathy most frequently.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffserklärung
- Abkürzungsverzeichnis
- Ausgangssituation und Problemstellung
- Ziel der Arbeit und Vorgehensweise
- Stand des Wissens
- Definitionen
- Definition Supervision
- Ziele und Funktion von Supervision
- Definition Supervisionsprozess
- Erstkontakt
- Sondierungsgespräch
- Kontrakt
- Supervisionssitzungen
- Auswertungssitzung
- Problemdiagnose
- Weitere mögliche Phasen bei Teams sind:
- Definition Dreieckskontrakt
- Definition Arbeitsbeziehung in der Supervision
- Prozess der Beziehung
- Dimension C: Beziehungen im Raum Supervision
- Einflussfaktoren auf die Arbeitsbeziehung im Supervisionsprozess
- Kongruenz, Empathie, Wertschätzung, Akzeptieren
- Kongruenz
- Empathie
- Wertschätzung
- Bedingungsfreies Akzeptieren
- Einen geeigneten Nährboden herstellen
- Weitere Wirkfaktoren auf die Arbeitsbeziehung in der Supervision
- Kommunikation
- Nähe und Distanz
- Übertragung und Gegenübertragung
- Vertrauen
- Oszillierendes Verstehen
- Resonanz
- Arbeitsweisen und Haltungen des Supervisors
- Arbeitsstil und Methodik
- Haltungen des Supervisors
- Beraterkompetenzen
- Interne Berater
- Externe Berater
- Setting
- Beratungssetting
- Beratungsort
- Freiwilligkeit
- Rollenverhalten
- Dauer der Supervision
- Arbeitsklima
- Asymmetrie zwischen Supervisor und Supervisand
- Fazit
- Forschungsfragen
- Systemabgrenzung
- Sachliche Systemabgrenzung
- Räumliche Systemabgrenzung
- Zeitliche Systemabgrenzung
- Forschungsdesign
- Forschungsmethode
- Interviewmethode
- Stichprobe
- Interviewpartner nach Geschlecht
- Interviewpartner nach Region
- Auswertungsmethode
- Ergebnisse der Expertenbefragung
- Persönliche Angaben der Interviewpartner
- Nach Alter
- Nach Berufserfahrung
- Nach Supervidierten Felder
- Nach Supervisionstätigkeit in Prozent
- Wahrnehmungskategorien für die zwischenmenschliche Chemie
- Einzelbetrachtung der Supervisionsfälle
- Empfindungen und Faktoren bei Einzelpersonen
- Einzelsupervision
- Negative Bewertung 0 bis 5
- Positive Bewertung 6 bis 10
- Sonstige Wahrnehmungen Bewertung 0 bis 5
- Sonstige Wahrnehmungen Bewertung 6 bis 10
- Äußerliche Wahrnehmungen
- Haptische Wahrnehmungen
- Räumliche Wahrnehmungen
- Kommunikation verbal
- Kommunikation nonverbal
- Empfindungen und Faktoren bei Gruppen
- Gruppensupervision
- Negative Bewertung 0 bis 5
- Positive Bewertung von 6 bis 10
- Sonstige Wahrnehmung Bewertung 0 bis 5
- Räumliche Wahrnehmung Bewertung 0 bis 5
- Verbale Kommunikation Bewertung 0 bis 5
- Sonstige Wahrnehmungen Bewertung 6 bis 10
- Kommunikation verbal Bewertung 6 bis 10
- Kommunikation nonverbal Bewertung 6 bis 10
- Empfindungen und Faktoren bei Teams
- Teamsupervision
- Negative Bewertung 0 bis 5
- Positive Bewertung 6 bis 10
- Sonstige Wahrnehmungen Bewertung 0 bis 5
- Sonstige Wahrnehmung Bewertung 6 bis 10
- Kommunikation nonverbal
- ,,Wenn die Chemie stimmt\" im Supervisionsprozess
- Unterschiede im Beziehungsaufbau
- Arbeitsbeziehung Einzelpersonen
- Arbeitsbeziehung Gruppen und Teams
- Optimum der zwischenmenschlichen Chemie
- Bewertung der zwischenmenschlichen Chemie
- Vorteile bei der Arbeitsbeziehung
- Gefahren in Arbeitsbeziehungen
- Ausbildung
- Explizit
- Implizit
- Interesse an Fortbildung
- Definition und Bedeutung der „Chemie" im Supervisionsprozess
- Einflussfaktoren auf die zwischenmenschliche Chemie
- Auswirkungen der „Chemie" auf die Arbeitsbeziehung
- Optimum der zwischenmenschlichen Chemie im Supervisionsprozess
- Rolle der Ausbildung und Fortbildung für den Umgang mit der „Chemie" im Supervisionsprozess
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Master-Thesis "Wenn die \"Chemie\" stimmt im Supervisionsprozess" von Günther Klammer zielt darauf ab, das Phänomen der „Chemie" im Supervisionsprozess empirisch zu untersuchen. Die Arbeit analysiert die subjektiven Wahrnehmungen von erfahrenen Supervisoren und untersucht, welche Faktoren die zwischenmenschliche Chemie im Supervisionsprozess beeinflussen und welche Auswirkungen sie auf die Arbeitsbeziehung haben.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in die Thematik der „Chemie" im Supervisionsprozess ein. Sie definiert den Begriff der Supervision und skizziert die Problematik, die mit dem Phänomen der „Chemie" verbunden ist. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, diese Problematik zu untersuchen und zu verstehen, welche Faktoren die zwischenmenschliche Chemie beeinflussen und wie sie die Arbeitsbeziehung im Supervisionsprozess prägt.
Das Kapitel "Stand des Wissens" bietet eine umfassende Literaturrecherche zu relevanten Definitionen, Zielen, Funktionen und Einflussfaktoren des Supervisionsprozesses. Besondere Aufmerksamkeit wird auf die verschiedenen Phasen des Supervisionsprozesses, die Definition des Dreieckskontrakts und die Analyse der Arbeitsbeziehung in der Supervision gelegt. Es werden verschiedene Faktoren wie Kongruenz, Empathie, Wertschätzung, Akzeptieren, Kommunikation, Nähe und Distanz, Übertragung und Gegenübertragung, Vertrauen, oszillierendes Verstehen und Resonanz als potentielle Einflussfaktoren auf die Arbeitsbeziehung im Supervisionsprozess beleuchtet. Auch die Arbeitsweisen und Haltungen des Supervisors sowie das Setting der Supervision werden betrachtet.
Das Kapitel "Forschungsfragen" definiert die Forschungsfragen der Arbeit, die sich auf die Erforschung des Phänomens der „Chemie" im Supervisionsprozess und dessen Auswirkungen auf die Arbeitsbeziehung fokussieren.
Das Kapitel "Forschungsdesign" beschreibt die Forschungsmethode, die Interviewmethode, die Stichprobe und die Auswertungsmethode, die für die Untersuchung der „Chemie" im Supervisionsprozess eingesetzt werden.
Das Kapitel "Ergebnisse der Expertenbefragung" präsentiert die Ergebnisse der Interviews mit erfahrenen Supervisoren. Die Ergebnisse werden anhand von Wahrnehmungskategorien analysiert, die Aufschluss über die Bedeutung der „Chemie" im Supervisionsprozess geben.
Das Kapitel „,,Wenn die Chemie stimmt\" im Supervisionsprozess" analysiert die Ergebnisse der Expertenbefragung und untersucht, welche Unterschiede im Beziehungsaufbau zwischen Einzelpersonen, Gruppen und Teams bestehen. Außerdem wird das Optimum der zwischenmenschlichen Chemie im Supervisionsprozess diskutiert und auf die Vorteile und Gefahren der „Chemie" in Arbeitsbeziehungen hingewiesen.
Schlüsselwörter
Supervision, Chemie, zwischenmenschliche Chemie, Arbeitsbeziehung, Supervisionsprozess, Einflussfaktoren, Wahrnehmung, Expertenbefragung, Interviewmethode, Optimum, Ausbildung, Fortbildung.
- Arbeit zitieren
- MSc, Dipl. BW Günther Klammer (Autor:in), 2009, Wenn die “Chemie stimmt“ im Supervisionsprozess – Auf den Spuren eines Phänomens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/158185