Ein bekanntes Fliegerehepaar in den 1930-er Jahren waren Margret Fusbahn (1907–2001), geborene Billwiller, und ihr Ehemann Dr. phil. Ludwig Werner Fusbahn. Das „fliegende Ehepaar“ beteiligte sich an zahlreichen Flugtagen und Wettbewerben, stellte zusammen den Internationalen Höhenrekord für Leichtflugzeuge der Klasse C auf und unternahm abenteuerliche Langstreckenflüge bis nach Afrika. Die Kurzbiografie „Margret Fusbahn und Ludwig Werner Fusbahn. Das fliegende Ehepaar“ des Wiesbadener Autors Ernst Probst schildert ihr Leben.
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Margret Fusbahn (1907-2001)
Foto: Reproduktion einer alten Aufnahme
Ein bekanntes Fliegerehepaar in den 1930-er Jahren waren Margret Fusbahn (1907-2001), geborene Billwiller, und ihr Ehemann Dr. phil. Ludwig Werner Fusbahn. Das „fliegende Ehepaar“ beteiligte sich an zahlreichen Flugtagen und Wettbewerben, stellte zusammen den Internationalen Höhenrekord für Leichtflugzeuge der Klasse C auf und unternahm aben- teuerliche Langstreckenflüge bis nach Afrika.
Rosa Margaretha Billwiller wurde am 14. Juli 1907 in St. Gallen (Schweiz) in einer großbürgerlichen Familie geboren. Ihren Vornamen liest man in der Literatur in verschiedenen Schreibweisen wie Margret, Margaretha, Margarethe, Margrit oder Margaret. Ihr Vater hieß Johann Werner Billwiller, ihre Mutter Maria Rosina, geborene Johannowski.
In ihrer Kinderzeit spannten Margret und ihr Bruder oft ihren Hund, einen gutmütigen Airedaleterrier, vor einen kleinen Leiterwagen und jagten ihn ums Elternhaus. Im Gegensatz zu vielen anderen bekannten Fliegerinnen träumte Margret nicht schon als Kind vom Fliegen, sondern interessierte sich erst im Erwachsenenalter für die Fliegerei.
An einem sonnigen Tag im März 1928 wurde die damals 20 Jahre alte Margret Fusbahn bei einer Fahrt mit ihrem Auto nach Heidelberg von einem Flugzeug überholt. Und dies, obwohl der Tachometer ihres Wagens bereits 60 Stundenkilometer anzeigte. Spontan wendete sie und fuhr statt nach Heidelberg nach Böblingen, um sich dort in der Flugschule anzumelden.
Am 13. März 1928 flog Margret Fusbahn - am Doppelsteuer hinter ihrem Fluglehrer Weller sitzend - zum ersten Mal in einem Flugzeug und war hellauf begeistert. Offenbar wollte sie alles auf einmal lernen und hatte weder Geduld noch Sinn für Technik. Wet- ter-, Karten- und Motorenkunde langweilten sie eher. Doch sie besaß eine rasche Auffassungsgabe und große Ausdauer und erwarb im August 1928 als erste Frau auf dem BAhnerts Astronomisches Jahrbuch 2011 den Flugschein A2 und zwar mit der Note „sehr gut“. Unmittelbar danach erhielt auch ihr Ehemann Ludwig Werner Fusbahn, den sie zum Fliegen inspirierte, den Flugschein.
Im April 1930 konnte Margret Fusbahn mit ihrem Ehemann als Passagier einen ersten großen fliegeri- schen Erfolg feiern. Damals erreichte sie mit einem Klemm-Leichtflugzeug eine Höhe von 4.900 Metern und brach damit den Internationalen Höhenrekord für Kleinflugzeuge in der Klasse C. Sie hatte den bis dahin gültigen Höhenrekord um rund 900 Meter übertroffen.
Im Mai 1930 nahm Margret Fusbahn am gemischten Geschicklichkeitswettbewerb in Bonn teil. Dabei erreichte sie den ersten Platz für die Ziellandung und den zweiten Platz für den Postsack-Abwurf.
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Hellmuth Hirth (1886-1938)
Foto: (via Wikimedia Commons), Lizenz: gemeinfrei
Margret und Ludwig Werner Fusbahn wurden von der Presse als „fliegendes Ehepaar“ bezeichnet. Sie selbst nannten sich „Emil“ und „Franz“. Diese Namen hatten sie aus der Militärsprache übernommen, wo „Emil“ den Begleiter „Franz“ führt. Das Paar unternahm viele Langstreckenflüge nach Spanien, Italien, Portugal, Nordafrika (Marokko, Algerien) und ins südliche Afrika. Von Zeitgenossen wurde Margaret Fusbahn als bildhübsche, schlanke, zarte und goldblonde Frau beschrieben. Oft glaubte man ihr nicht, dass sie fliegen konnte, bis sie den Beweis dafür erbrachte.
Beim Rheinland-Befreiungsflug, der als schwieriger Ge- schicklichkeitswettbewerb galt, kam Margret Fusbahn im Juli 1930 unter 65 Teilnehmern auf den vierten Platz. Damit lag sie vor so tüchtigen Piloten wie Fritz Siebel (1891-1954) aus Berlin sowie den Brüdern Hellmuth Hirth (1886-1938) und Wolfram („Wolf“) Hirth (1900- 1959) aus Stuttgart.
Bald genügten Margret und Ludwig Werner Fusbahn Flüge in der Heimat nicht mehr, sondern sie wollten fremde Länder und Kontinente erobern. 1932/1933 nahm das „fliegende Ehepaar“ am Abessinienflug teil und 1935 erreichte es beim Marokko-Sternflug den ersten Platz.
Bei einem Zwischenstopp in Kairo während des Abessi- nienfluges erhielt das im Hotel „Heliopolis“ nahe des Flugplatzes Almaza abgestiegende Ehepaar einen
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Wolfram ( „ Wolf “ ) Hirth (1900-1959)
Foto: (via Wikimedia Commons), Lizenz: gemeinfrei
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