„In Pompeius verschränkt sich […] die Widersprüchlichkeit seiner Zeit, in der noch Republik genannt wurde, was bereits Monarchie war.“
Die römische Republik befand sich in den 80er Jahren v.Chr. in einem disharmonischen und ungeordneten Zustand. Die Höhen und Tiefen der sullanischen Regierung, die unter anderem geprägt waren von Kriegen gegen Mithridates, Bürgerkriegen, Terror in Rom und dem Beginn der Proskriptionen, gefolgt von Wahlbestechung, Intrigen und Anarchie, die das öffentliche Leben und die Politik in Rom bis in 50 v.Chr. bestimmte, verlangte geradezu nach eine Persönlichkeit, wie Gnaeus Pompeius Magnus. Er wurde zu einer der prägenden Persönlichkeiten dieser Zeit, in der Regieren nach republikanischen Maßstäben und der Ideologie Sullas aussichtslos schien.
Die Historikermeinungen stehen hinsichtlich der historischen Darstellung des Pompeius Magnus und seiner politischen und persönlichen Absichten kontrovers gegenüber. Doch auch wenn sich die Historiker in ihrer Charakteristika des Pompeius unterscheiden sehen sie doch grundsätzlich alle die Grenzen seiner Persönlichkeit. Ernst Baltrusch hält Meyer zugute, dass durch ihn die konkrete Beziehung zwischen Pompeius und dem späteren augustinschen Principat verdeutlicht wurde und ihm somit eine wesentliche Rolle in der Geschichte der späten römischen Republik zuzuordnen ist. Da sich die etlichen Darstellungen nicht ganz vereinen lassen, kann man sie doch auf einen Punkt bringen: Gnaeus Pompeius Magnus war grundsätzlich geprägt von dem tiefen und innigen Streben, immer der wichtigste und unabkömmlichste Bürger in Rom zu sein. Um deshalb ein möglichst gut fundiertes und aussagekräftiges Bild des Menschen, Feldherren und Politikers zu bekommen, muss man die Vorraussetzungen für seine Laufbahn, die Umstände während seines Konsulats und die Mechanismen Roms in die Betrachtung einbeziehen. Dies klärt eventuell im gewissen Maße die eingangs zitierte Widersprüchlichkeit der Zeit und des Pompeius von Jochen Bleicken. Das Augenmerk liegt dabei insbesondere auf Pompeius politischer Laufbahn unter dem Aspekt der Verwirklichung seiner persönlichen Ziele. Die Frage nach seinen eigenen Zielen und deren Verwirklichung im Rahmen seiner politischen und militärischen Handlungen führt in der Schlussbemerkung zu der Kernfrage, ob Pompeius ein Retter aus der Krise war oder doch eher ein strategischer Feldherr, der unablässig seine Ziele verfolgte und daher im nachhinein betrachtet lediglich falschen Ruhm erntete.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gnaeus Pompeius Magnus – Feldherr des Senats
- Herkunft und politisches Profil
- Erster Triumph
- Politische Ausgangssituation nach Sullas Tod
- Lepidusaufstand und Sertoriuskrieg
- Spartacusaufstand
- Pompeius' erstes Konsulat 70 v.Chr.
- Der Seeräuberkrieg 67/66 V.Chr.
- Die Neuordnung des Ostens
- Pompeius - Retter aus der Krise oder falscher Ruhm?
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der politischen und militärischen Laufbahn des römischen Feldherrn Gnaeus Pompeius Magnus. Sie untersucht, welche Rolle er in den Krisen der späten römischen Republik spielte und ob er tatsächlich ein „Retter“ war oder eher ein machtgieriger Politiker, der seine eigenen Ziele verfolgte.
- Pompeius' Aufstieg zum Feldherrn des Senats und seine militärischen Erfolge
- Die politische Situation in Rom nach dem Tod von Sulla und Pompeius' Rolle in den verschiedenen Kriegen
- Pompeius' Verhältnis zum römischen Senat und seine ambivalente Position zwischen Republik und Monarchie
- Die Kritik an Pompeius' Persönlichkeit und seinen Zielen
- Die Frage, ob Pompeius ein Retter aus der Krise oder ein falscher Ruhm war
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt Pompeius als eine Schlüsselfigur in der späten römischen Republik vor und beleuchtet die Herausforderungen dieser Zeit. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob Pompeius ein Retter aus der Krise oder ein Machtpolitiker war.
- Gnaeus Pompeius Magnus – Feldherr des Senats: Dieses Kapitel behandelt Pompeius' Herkunft, seinen politischen Aufstieg und seine ersten militärischen Erfolge. Es beleuchtet seine Beziehung zum römischen Senat und seine Rolle als Feldherr in den frühen Jahren seiner Karriere.
- Politische Ausgangssituation nach Sullas Tod: Dieses Kapitel skizziert die schwierige politische Situation in Rom nach dem Tod von Sulla. Es analysiert die Aufstände von Lepidus und Sertorius sowie den Spartacusaufstand und zeigt die Herausforderungen, denen Pompeius gegenüberstand.
- Pompeius' erstes Konsulat 70 v.Chr.: Dieses Kapitel untersucht Pompeius' erstes Konsulat und die Herausforderungen, die er als Staatsmann zu bewältigen hatte. Es beleuchtet seine politische Haltung und seine Rolle in der römischen Politik.
- Der Seeräuberkrieg 67/66 V.Chr.: Dieses Kapitel beschreibt Pompeius' erfolgreiche Bekämpfung der Seeräuber in der Ägäis und seinen Einsatz als Militärstratege. Es zeigt seine Fähigkeiten in der Organisation von Flotten und die Bedeutung dieser Siege für Rom.
- Die Neuordnung des Ostens: Dieses Kapitel analysiert Pompeius' Feldzüge im Osten und seine Rolle in der Neuordnung des römischen Machtbereichs. Es zeigt seine strategischen Fähigkeiten und seine Bedeutung für die Expansion Roms.
Schlüsselwörter
Gnaeus Pompeius Magnus, Römische Republik, Feldherr, Senat, Konsulat, Krisen, Bürgerkriege, Aufstände, Militärstrategie, Seeräuberkrieg, Neuordnung des Ostens, Machtpolitik, Ruhm, ambivalente Position, historische Analyse.
- Arbeit zitieren
- Alexandra Filber (Autor:in), 2010, „Pompeius – Retter aus der Krise oder falscher Ruhm?“ , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/158496